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Die Tore von Fès: Eine historische, gesellschaftliche und politische Erzählung

Die Erzählung über die Tore von Fès gleicht einem Streifzug durch ein verzweigtes Labyrinth aus Geschichte, Gesellschaft und Politik. Es ist die Geschichte einer Stadt, deren Tore und Eingänge wie stille Zeitzeugen die Ereignisse der Jahrhunderte erzählen. Manche dieser Tore stehen seit der Gründung der Stadt unverändert da, unerschütterlich trotz Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen sowie politischer Umwälzungen und Aufstände. Andere hingegen existieren nur noch im Namen, ihre Spuren sind verwischt, ihre Bauwerke längst vergangen.

 

 

Beschriebene Tore in diesem Artikel:

- Bab Ftouh
- Bab L‘Khoukha
- Bab Sidi Boujida
- Bab Gissa
- Bab Chorafa
- Bab Mahrouk
- Bab Boujloud
- Bab L‘Khmis
- Bab Sagma

- Bab Dekkakin
- Bab s-Semmarin
- Bab Jyaf
- Bab Amr

- Bab L‘Hdid -
- Bab Jdid
- Bab L‘Hamra
- Bab Sid L'Awwad

In Zeiten, als die Stadt nicht sicher war, wurden für jedes Stadtviertel, jede Gasse und jeden Weg Tore errichtet. Diese Tore verliehen den jeweiligen Stadtteilen ihre Namen, wie

  • Bab Ziyat (باب الزيات),
  • Bab as-Silsila (باب السلسلة) oder
  • Bab an-Noqba (باب النقبة).

Einige Tore waren Zugänge durch die Stadtmauer und wurden nach den Stämmen oder Clans benannt, die in jener Region siedelten, entweder zur Zeit der Stadtgründung im Jahr 789 n. Chr. oder in späteren Epochen, wie

  • Bab Ryafa (باب ريافة) und
  • Bab al-Jizyin (باب الجزيين).

Es gab auch Tore, die ihren Namen von heiligen Männern oder Gelehrten erhielten, wie beispielsweise

  • Bab Moulay Idris (باب مولاي إدريس) oder
  • Bab Sidi Boujida (باب سيدي بوجيدة).

Zu den ältesten dieser Tore zählen jene, die auf die Herrschaft der Magrawiden (المغراوية)- und Zenata (الزناتية)-Dynastie zurückgehen und den Namen ihres Erbauers tragen. Diese Tore sind nicht nur steinerne Portale, sondern Zeugen einer tief verwurzelten Geschichte. Sie erzählen von der wechselvollen Entwicklung einer Stadt, deren Identität sich über die Jahrhunderte hinweg an ihren Eingängen manifestierte.

Über den Autor Idriss Al-jay
Übersetzung aus dem Arabischen

 


Bab Ftouh

Bab Ftouh (Arabisch: باب الفتوح), das „Tor der Eroberung“ oder „Tor des Sieges“, bildet den östlichen Eingang zur Adwat al-Andalus (Andalusisches Viertel) von Fès. Dieses Tor, gemeinsam mit der angrenzenden Festung im Stadtteil Hay al-Keddan (حي الكدان), wurde als militärischer Stützpunkt errichtet. Der Bau erfolgte infolge eines erbitterten Machtkampfes zwischen den beiden Zenata-Prinzen nach dem Tod ihres Vaters, Dunas ibn Hamama (دوناس ابن حمامة).

Nach dem Niedergang der Idrisiden-Dynastie wurde Fès zur Hauptstadt des Magrawiden-Reiches. Während der Herrschaft von Dunas ibn Hamama erlebte die Stadt eine Blütezeit. Wie der Historiker al-Nasiri (الناصري) im Werk al-Istiqsa (كتاب الاستقصى) beschreibt: „Fès erreichte eine große Bedeutung, wuchs und florierte. Ihre Vororte dehnten sich aus, und Menschen sowie Händler aus allen Richtungen kamen in die Stadt. Dunas ließ eine Mauer um die Vororte errichten und baute zahlreiche Moscheen, Bäder und Herbergen. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum und wurde zur Hauptstadt des Maghreb. Von dem Tag an, an dem er die Herrschaft übernahm, widmete sich Dunas einzig dem Bau und der Stärkung der Stadt.“

Im Jahr 1060 übernahm nach dem Tod von Dunas dessen ältester Sohn Foutouh die Herrschaft über den Staat. Er wählte Adwat al-Andalus (عدوة الأندلس) als seinen Regierungssitz. Seinem jüngeren Bruder Ajissa (عجيسة) hingegen übertrug er die Verwaltung des Viertels Adwat al-Qarawiyyin (عدوة الْقرَوِيين). Al-Nasiri berichtet über diese Zeit: Doch sein jüngerer Bruder Ajissa erhob Anspruch auf die Macht. Er war mutig und kriegerisch. So übernahm er die Kontrolle über Adwat al-Qarawiyyin und riss die Herrschaft an sich. Das Reich von Fès wurde durch diesen Konflikt geteilt, und es kam zu einem offenen Krieg zwischen den Brüdern.“

Bab Ftouh ist somit nicht nur ein symbolträchtiger Eingang in die Stadt, sondern auch ein stiller Zeuge der politischen Spannungen und historischen Konflikte, die das Schicksal von Fès im 11. Jahrhundert prägten.

Die Teilung von Fès: Krieg, Hunger und der Wiederaufbau

Die beiden Brüder, Foutouh und Ajissa, residierten in den gegenüberliegenden Stadtteilen von Fès - Adwat al-Andalus und Adwat al-Qarawiyyin - und führten erbitterte Kriege gegeneinander. Diese innerstädtischen Konflikte hinterließen tiefe Spuren in der Bevölkerung und führten zu einer verheerenden Hungersnot. Die Zenata (الزناتيين) plünderten die Häuser der Bewohner und raubten deren Vorräte. Über diese Notzeit schreibt Ibn Abi Zar (ابن أبي الزرع) in seinem Werk Rawd al-Qirtas (روض القرطاس): „Die Bewohner von Fès begannen, Vorratsgruben in ihren Häusern anzulegen, um Getreide zu lagern, zu mahlen und zu kochen, ohne dass jemand das Geräusch der Mühlen hören konnte. Zudem errichteten sie Räume ohne Treppenaufgänge. Am Abend stiegen sie mit einer Leiter hinauf, zusammen mit ihren Familien und Kindern, und zogen die Leiter anschließend hoch, um sich vor plötzlichen Überfällen zu schützen.“

Die beiden Stadtviertel Adwat al-Andalus (عدوة الأندلس) Adwat al-Qarawiyyin (عدوة الْقرَوِيين) wurden durch Mauern voneinander getrennt und dadurch vollständig isoliert. Diese Spaltung zerriss die anfängliche Einheit der Stadt. Die Rivalität zwischen den Brüdern Foutouh und Ajissa schwächte Fès und machte es anfällig für äußere Einflüsse.

Im Jahr 1062 betrat der Almoraviden-Prinz Yusuf ibn Tashfin (الأمير المرابطي يوسف ابن تاشفين) die politische Bühne. Nachdem er Fès eingenommen hatte, erkannte er sofort die zerstörerischen Folgen dieser Teilung. Die beiden Stadtviertel, einst durch gemeinsame Geschichte und Kultur verbunden, hatten sich zu rivalisierenden Einheiten entwickelt.

Um die Einheit der Stadt wiederherzustellen, befahl Yusuf ibn Tashfin den Abriss der trennenden Mauern. Dieser strategische Schritt beschleunigte die Wiedervereinigung der Stadt und legte den Grundstein für eine neue Phase der Stabilität und Blüte unter der Herrschaft der Almoraviden.

Das Eingreifen von Yusuf ibn Tashfin markierte somit eine Wende in der Geschichte der Stadt, indem es die Zerrissenheit überwand und Fès erneut zu einer vereinten und starken Metropole des Maghreb machte.

Zerstörung und Wiederaufbau unter den Almohaden

Es scheint, dass die Mauern von Fès nach ihrer Zerstörung wieder vollständig um die Stadt errichtet wurden. Andernfalls hätte der Autor von Rawd al-Qirtas (القرطاس) nicht über die Belagerung von Fès im Jahr 1145 durch Abd al-Mu’min ibn Ali al-Kumi berichtet: „Er schnitt der Stadt den Fluss ab, der sie speiste, indem er das Wasser mit Holz, Planken und Mauerwerk aufstaute, sodass der Fluss sich oberhalb der Stadt in der Ebene sammelte. Als das Wasser seinen ursprünglichen Pegel erreichte, durchbrach er den Damm, und das Wasser strömte plötzlich in die Stadt. Es riss Teile der Stadtmauer nieder und zerstörte mehr als zweitausend Häuser.“

Dieser Akt der Zerstörung entsprang der Wut von Abd al-Mu’min (عبد المومن بن علي الكومي) über den erbitterten Widerstand der Bevölkerung von Fès. Überliefert ist sein berühmter Ausspruch: „Wir brauchen keine Mauern. Unsere Schwerter und unsere Gerechtigkeit sind unsere Schutzmauern.“ (إنا لا نحتاج إلى سور، وإنما الأسوار سيوفنا وعدلنا).

Wie bereits die Almoraviden vor ihnen, nutzten auch die Almohaden Fès als zentrale Basis für ihre militärischen Feldzüge, insbesondere die nach Spanien. Dennoch sah sich später der vierte Almohaden-Kalif, Muhammad an-Nasir (محمد الناصر Regierungszeit: 1199 bis 1213), gezwungen, die Mauern, die sein Großvater Abd al-Mu’min zerstört hatte, wiederaufzubauen. Er ließ die gesamte Stadt erneut von einer massiven Befestigungsmauer umgeben, von der Teile bis heute erhalten sind. Darüber hinaus ließ Muhammad an-Nasir entlang dieser Mauern beeindruckende Tore errichten. Eines der bekanntesten und prächtigsten dieser Tore ist Bab Mahrouq (باب المحروق Tor des Verbrannten), das bis heute als Wahrzeichen der almohadischen Baukunst gilt.

Bab Ftouh: Ein Tor mit wirtschaftlicher, militärischer und religiöser Bedeutung

Das Bab Ftouh spielte im Laufe der Geschichte eine herausragende Rolle - nicht nur für das Viertel Adwat al-Andalus, sondern für die gesamte Stadt Fès. Es war ein zentraler Knotenpunkt, an dem Karawanen mit Waren und Gütern ankamen oder von dem aus sie zu Handels- und Pilgerreisen in den Osten aufbrachen. Darüber hinaus diente das Tor als Ausgangspunkt für zahlreiche militärische Feldzüge in Richtung Osten und nach Nordafrika.

In der Nähe des Tors befinden sich auch bedeutende Begräbnisstätten, in denen viele Gelehrte ruhen, die eine prägende Rolle in der intellektuellen und religiösen Geschichte von Fès und der gesamten westlichen islamischen Welt gespielt haben.

Zu diesen Persönlichkeiten zählen ad-Daras ibn Ismail (الدراس ابن اسماعيل), einer der größten Rechtsgelehrten seiner Zeit, dem die Verbreitung der malikitischen Rechtsschule in Nordafrika zugeschrieben wird; Ibn Ajrum as-Sanhaji (ابن جروم الصنهاجي), der Verfasser der berühmten grammatischen Abhandlung al-Ajrumiyya (الأجرومية في النحو); Uthman as-Salalaji (عثمان السلالجي), der die asch’aritische Glaubenslehre (العقيدة الأشعرية) in Marokko verbreitete; sowie der Sufi-Meister Ibn Harzem (الشيخ الصوفي إبن حرزهم), in dessen Grab auch der erste Sultan der Alawiden-Dynastie, Moulay ar-Rashid (الرشيد), seine letzte Ruhestätte fand.

Das rechte Innere des Bab Ftouh wurde während der französischen Kolonialzeit als Polizeistation und Zollstelle genutzt - eine Funktion, die auch nach der Unabhängigkeit Marokkos beibehalten wurde.

Neben Bab Boujloud gehört das Bab Ftouh zu den bedeutendsten Toren von Fès. Es stellt den Ausgangspunkt für Reisen in die umliegenden Dörfer und Städte dar, darunter das Heilbad Sidi Harazem sowie die östlichen Städte Taza und Oujda. Darüber hinaus befindet sich hier der zweite Bahnhof von Fès.

Das Tor war auch bekannt als Eingang zur Gegend von Sahrij Gnawa (صهريج كناوة), die bis in die frühen 1980er Jahre ein beliebter Ort für die traditionelle Straßenschauspielkunst der Halqa war. Ebenso befand sich in diesem Bereich der einzige Fußballplatz des Viertels Adwat al-Andalus.

Das östlich gelegene Bab Ftouh gehört zu den ältesten Toren von Fès und stammt aus der Zeit der Idrisiden-Dynastie (الدولة الإدريسية). Bis heute zeugt es von der historischen und strategischen Bedeutung der Stadt als wirtschaftliches, militärisches und geistiges Zentrum im westlichen islamischen Raum.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

 


Bab al-Khoukha

Bab al-Khoukha (arabisch: باب الخوخة). Der Begriff „Khoukha“ bezeichnet in der marokkanisch-andalusischen Architektur ein kleines Tor als Teil eines größeren Tores, das als Durchgang zwischen zwei Gebäuden oder Räumen dient. Diese Bauweise wird in traditionellen Häusern oft an den Eingängen der Anwesen oder in den Türen der Innenräume verwendet. Der Begriff wird auch in religiösen Texten erwähnt, wie etwa im Ausspruch des Propheten Mohammed, der im Sahih al-Bukhari und bei an-Nasa'i (البخاري و النسائي) überliefert ist: „Verschließt mir jede Khoukha in dieser Moschee, außer der Khoukha von Abu Bakr.“ (سدوا عني كل خوخة في هذا المسجد غير خوخة أبي بكر.).

Das Gebiet, das heute unter dem Namen Bab al-Khoukha bekannt ist und im Osten des Viertels Adwat al-Andalus liegt, trug ursprünglich den Namen Kerwawa (كروارة), benannt nach dem Kerwawa-Stamm (قبيلة كروارة), der sich dort niederließ. Das Tor wurde im östlichen Teil der Stadtmauer von Adwat al-Andalus errichtet, als Idris II (إدريس الثاني). die Stadt mit einer Mauer umgab. Es diente als Zugang für Reisende, die in die östlichen Regionen Marokkos aufbrachen, und wurde zunächst als Bab al-Kanisa at-Thaniya (الكنيسة الثانية باب das „zweite Kirchentor“) bezeichnet.

Aufgrund der strategischen Bedeutung der Gegend von Kerwawa hielten sowohl Idris I. als auch sein Sohn Idris II. dort regelmäßig Versammlungen mit den örtlichen Stämmen ab.

Bab al-Khoukha ist somit nicht nur ein architektonisches Detail, sondern ein historisch bedeutsames Tor, das die Verbindung zwischen der Stadt Fès und den östlichen Regionen Marokkos herstellte. Es steht bis heute als Zeugnis für die politische, kulturelle und soziale Bedeutung, die Fès als Treffpunkt von Herrschern und Stämmen im westlichen islamischen Raum innehatte.

Bab al-Khoukha und der Wandel der Stadtmauern von Fès

Das Bab al-Khoukha, das ebenfalls an der Stadtmauer im Siedlungsgebiet des Kerwawa-Stammes lag, wurden im Jahr 1.146 vom Almohaden-Kalifen Abd al-Mu’min zerstört. Zusammen mit weiteren Stadttoren und Teilen der Stadtmauer ließ er die Befestigungsanlagen von Fès niederreißen.

Doch die instabile Sicherheitslage und die Notwendigkeit, die Stadt vor äußeren Bedrohungen zu schützen, veranlassten später den Almohaden-Kalifen al-Mansur, mit dem Wiederaufbau der Stadtmauern zu beginnen. Nachdem al-Mansur vor Vollendung dieses Projekts verstarb, setzte sein Sohn Muhammad an-Nasir die Arbeiten fort und vollendete den Bau im Jahr 1204.

In diesem Zuge wurde das Tor neu errichtet und erhielt den Namen Bab al-Khoukha anstelle seines ursprünglichen Namens Bab al-Kanisa.

Wie Ibn Abi Zar in Rawd al-Qirtas berichtet, veranlasste der wachsende Bedarf der Stadtbevölkerung die Einrichtung eines Leprahospitals außerhalb des Tores. Die Wahl fiel auf diesen Standort, da das Tor in Richtung Osten geöffnet war und der Westwind die Gerüche und Ausdünstungen der Erkrankten von der Stadt fernhielt, sodass die Bewohner von Fès nicht davon beeinträchtigt wurden.

Ein weiteres bedeutendes Tor in unmittelbarer Nähe, das sich nordöstlich des Bab al-Khoukha befindet, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in der Verteidigung und Entwicklung der Stadt.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

 


Bab Sidi Boujida

Bab Sidi Boujida (Arabisch: باب سيدي بوجيدة). Der Name dieses Tores ist eng mit einer herausragenden Persönlichkeit der Stadt Fès verbunden, dem Gelehrten und Heiligen Abu Jida ibn Ahmad al-Yazghitni (الفقيه و الإمام أبي جيدة بن أحمد اليزغيتني), auch bekannt unter dem Ehrentitel Abi an-Nur (أبي النور).

Er stammte aus der amazighischen Berberstammesgemeinschaft der Banu Yazgha (بني يازغة) die südöstlich von Fès ansässig ist. Trotz seiner tiefgehenden Gelehrsamkeit und seines umfassenden Wissens lebte Abu Jida in großer Bescheidenheit. Er verdiente seinen Lebensunterhalt durch den Anbau von Obst und Gemüse in den Gärten außerhalb der Stadtmauer von Fès.

Im 4. Jahrhundert nach der Hidschra (10. Jahrhundert n. Chr.) gehörte Abu Jida al-Yazghi zu den bedeutendsten Rechtsgelehrten und Sufis Nordafrikas. Er unternahm mehrere Reisen in den östlichen Teil der islamischen Welt, um dort Wissen zu erwerben. Diese Reisen ermöglichten es ihm, sich ein breites und tiefes Wissen in verschiedenen Disziplinen anzueignen. Er beherrschte nicht nur die malikitische Rechtsschule, die in Nordafrika verbreitet war, sondern auch die schafiitische Rechtsschule.

Seine Weisheit, seine spirituelle Autorität und seine Bescheidenheit machten ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit in der religiösen und wissenschaftlichen Gemeinschaft von Fès. Sein Vermächtnis ist bis heute mit dem Namen des Tores Bab Sidi Boujida untrennbar verbunden.

Die berühmte Geschichte von Abu Jida

Eine der bekanntesten Begebenheiten im Leben des Gelehrten Abu Jida ibn Ahmad al-Yazghitni ist sein geschickter juristischer Schachzug zur Verteidigung der Ländereien. Diese Geschichte wird vom Historiker Mohammed at-Tazi Saud (محمد التازي سعود) überliefert und erzählt von einer klugen Fatwa, mit der Abu Jida dem mächtigen al-Mansur ibn Abi Amir (المنصور بن أبي عامر), dem Richter der andalusischen Armee, entgegentrat.

Der Umayyaden-Staat in Al-Andalus benötigte dringend finanzielle Mittel. Al-Mansur versuchte, einen Teil dieser Gelder durch die Beschlagnahmung der landwirtschaftlichen Flächen rund um Fès zu beschaffen. Um dies zu rechtfertigen, stellte er den Bewohnern der Stadt eine entscheidende Frage: „Habt ihr diese Ländereien durch einen Friedensvertrag erworben oder habt ihr sie mit Gewalt genommen? Wenn sie mit Gewalt genommen wurden, gehören sie dem Staat. Wenn sie durch einen Vertrag in euren Besitz gelangten, wo ist dann das schriftliche Dokument, das dies belegt?

Die Bewohner von Fès waren ratlos und gaben keine Antwort. Stattdessen sagten sie: „Wartet, bis unser Gelehrter kommt.“ Als Abu Jida ibn Ahmad eintraf, stellte al-Mansur ihm dieselbe Frage. Doch der Gelehrte antwortete mit einer überraschenden und klugen Argumentation: „Weder durch einen Friedensvertrag noch durch Gewalt sind diese Ländereien in unseren Besitz gekommen. Unsere Vorfahren haben dieses Land bereits bewirtschaftet, als sie noch Ungläubige waren. Dann hat Allah ihnen den Islam gewährt, und sie blieben im Besitz dieser Flächen.“ Daraufhin sagte der Richter beeindruckt: „Der Mann hat euch gerettet.“

Diese Episode machte Abu Jida in ganz Fès und darüber hinaus berühmt. Sein scharfsinniger Einfall rettete die Bewohner von Fès vor dem Verlust ihrer Ländereien und stärkte seine Position als einflussreicher Rechtsgelehrter und Verteidiger der Rechte seiner Gemeinschaft.

Begräbnisritual und die Legende von Abu Jida

Eine der bis heute im marokkanischen Bestattungsritus verbreiteten Traditionen ist der Brauch des sogenannten Ṣabāḥ al-Qabr (wörtlich: „Morgen des Grabes“), bei dem die Angehörigen das Grab des Verstorbenen an drei aufeinanderfolgenden Tagen nach der Beerdigung besuchen.

Dieser Brauch geht auf eine Begebenheit zurück, die sich mit dem berühmten Gelehrten Abu Jida ibn Ahmad al-Yazghitni verbindet. Ibn Abi Zayd al-Qayrawani (بن أبي زيد القرواني), der Verfasser des bekannten Rechtswerks ar-Rissala und einer der bedeutendsten Gelehrten der malikitischen Rechtsschule, der im gesamten islamischen Westen als „Malik aṣ-Ṣaghir“ (der kleine Malik) bekannt war, hörte von der klugen Fatwa, die Abu Jida einst ausgesprochen hatte. Fasziniert von dessen Weisheit beschloss er, Abu Jida von seinem Heimatland Tunesien aus zu besuchen.

Als Ibn Abi Zayd schließlich in Fès ankam, musste er erfahren, dass der Gelehrte drei Tage zuvor verstorben und bereits beerdigt worden war. Daraufhin legte er einen Schwur ab: „Ich werde drei Tage an seinem Grab verweilen.“

Diese Geste hinterließ einen tiefen Eindruck bei den Bewohnern von Fès und begründete den Brauch, das Grab eines Verstorbenen drei Tage lang zu besuchen. Der Brauch nahm seinen Ursprung in Fès und verbreitete sich schließlich im gesamten marokkanischen Raum.

Abu Jida ibn Ahmad al-Yazghitni verstarb im Jahr 976 n. Chr. und wurde außerhalb des Stadttores Bab Bani Musafer (بني مسافر) beigesetzt. Dieses Tor, das ursprünglich verschiedene Namen trug, wurde später nach dem Gelehrten in Bab Sidi Boujida umbenannt. Zuvor war es unter dem Namen Bab Abi Sufyan (باب أبي سفيان) bekannt, ein Name, der auf die Zeit seiner Errichtung zurückgeht. Bab Sidi Boujida ist das berühmteste Tor im Westen der Stadt. Das Tor, das als Hauptkonkurrent von Bab Ftouh gilt.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

 


Bab Gissa

Bab Gissa (Arabisch: باب الكيسة), „Tor der Geldbeutel“, auch als Tor der Brüderlichen Rivalität oder als Bab Ajissa bekannt. Dieses Tor, das ursprünglich den Namen Bab Hisn Sa'dun (حصن سعدون) trug, erlebte im Laufe der Geschichte mehrere Namensänderungen. Laut Ibn Khaldun (ابن خلدون) wandelte sich der Name des Tores im Volksmund vom ursprünglichen Namen seines Erbauers, des Prinzen Ajisa, zu Jisa (من إسم الأمير عجيسة إلى جيسة). Doch Ibn Abi Zar' (ابن ابي الزرع) erzählt eine andere Version: Demnach war es der magrawidische Prinz Ftouh, der den Namen des Tores von Bab Ajisa in Bab Jisa ändern ließ.

Der Grund für diese Umbenennung lag in den dramatischen Ereignissen, die sich zwischen den beiden Brüdern abspielten. Nachdem Foutouh heimlich bei Nacht die Adwat al-Qarawiyyin (das Viertel der Qarawiyyin) überfallen hatte, eroberte er die Stadt im Handstreich und ließ seinen Bruder Ajisa (عجيسة) töten. Mit diesem entscheidenden Schlag vereinte er die beiden Stadtteile von Fès erneut unter seiner Herrschaft. Mit der Zeit verkürzte sich der Name des Tores im allgemeinen Sprachgebrauch zu Bab Gissa (باب كيسة).

Eine weitere Version besagt jedoch, dass es der almohadische Kalif Mohammed an-Nasir (الخليفة الموحدي محمد الناصر) war, der im Zuge der Wiedererrichtung der Stadtmauern und Tore von Fès den Namen des Tores in Bab Jisa ändern ließ. Dieses Tor blieb bis heute als Bab Gissa bekannt und zeugt von den wechselvollen Geschichten und Machtkämpfen, die die Stadt Fès geprägt haben.

Errichtung von Bab Gissa

Das Tor Bab Gissa wurde von Ajissa ibn Dunas ibn Hammama ibn al-Mu'izz ibn Atiyya (عجيسة بن دوناس بن حمامة بن المعز بن عطية المغراوي), einem Prinzen der Maghrawiden, errichtet. Ajissa war der jüngere Bruder von Ftouh (فتوح), dem neunten Herrscher der Maghrawiden-Dynastie. Diese Dynastie regierte nach dem Untergang der Idrisiden große Teile Nord-, Ost- und Zentralmarokkos zwischen den Jahren 987 und 1070 n. Chr. Das Territorium der Maghrawiden umschloss das Reich der Barghawata auf drei Seiten - im Westen blieb lediglich die Küste unberührt.

Die Maghrawiden waren enge Verbündete der Umayyaden in al-Andalus und unterstützten diese im Kampf gegen die Fatimiden, die ihren Einfluss in Marokko auszudehnen versuchten.

Ajisa ibn Dunas wurde von seinem älteren Bruder Ftouh als Statthalter über das Viertel der Qarawiyyin (Adwat al-Qarawiyyin) eingesetzt. Doch Ajissa begann bald, eigenmächtig zu handeln und erhob selbst Ansprüche auf die Herrschaft über Marokko. Dieser Machtkonflikt zwischen den beiden Brüdern führte, wie bereits im Zusammenhang mit Bab Ftouh erwähnt, zu blutigen Auseinandersetzungen.

Im Rahmen der militärischen Befestigungsmaßnahmen ließ Ajisa ebenfalls ein Fort errichten, das sich direkt über dem ursprünglichen Tor Bab Hisn Sa'dun (باب حصن سعدون) erhob, das Idris II (إدريس الثاني). einst erbaut hatte. Dieses Fort diente als militärische Anlage zur Sicherung des Tores, das später seinen Namen tragen sollte - Bab Ajissa (باب عجيسة).

Diese Strategie folgte einem ähnlichen Vorgehen seines Bruders Foutouh, der bereits ein starkes Verteidigungsfort über dem Tor Bab Ftouh (باب الفتوح) im Viertel Hay al-Kaddan (حي الكدان) errichtet hatte. Dieses Fort lag an der Spitze der Passstraße Aqabat al-Ssa'tar (عقبة السعتر), die heute unter dem Namen Aqabat al-Hallassiyin (بعقبة الحلاسيين) bekannt ist. Der Bau dieses Forts wird auf das Jahr 1061 n. Chr. datiert.

So wurde das Tor Bab Gissa nicht nur zum Symbol für die militärischen Verteidigungsmaßnahmen der Maghrawiden, sondern auch für die innerfamiliären Machtkämpfe, die die Geschichte der Stadt Fès prägten.

Bab Gissa: Geschichte und strategische Bedeutung

Aufgrund seiner strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung, da Bab Gissa den Zugang zu den nordöstlichen Gebieten außerhalb der Stadt sowie zu den innerstädtischen Märkten gewährte, wurde dem Tor von den Herrschern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der almohadische Kalif Muhammad an-Nasir ließ das Tor umfassend ausbauen und erneuern. Seine architektonische Gestaltung blieb über viele Jahre erhalten, bis das Bauwerk im Laufe der Zeit beschädigt und baufällig wurde.

Unter der Herrschaft des marokkanischen Sultans der Meriniden, Abu Yusuf Ya'qub ibn Abd al-Haqq (1212–1286), wurde das Tor im Jahr 1265 restauriert. Dabei blieb die äußere almohadische Torbogenfassade erhalten, die auf den ursprünglichen Bau Muhammad an-Nasirs zurückgeht.

Bab Gissa: Kultureller und wissenschaftlicher Treffpunkt

Um Bab Gissa entwickelte sich im Laufe der Zeit ein kulturelles und wissenschaftliches Zentrum. Direkt außerhalb des Tores, an der linken Seite der Stadtmauer, befindet sich eine verfallene Wasserstelle (saqaya), an deren Seite das Grabmal eines der bedeutendsten Dichter, Minister und Richter Marokkos liegt: Malik ibn al-Murahil as-Sabti (1207–1299). Er wurde von Lisan ad-Din ibn al-Khatib in höchsten Tönen gelobt, ebenso wie von Abdallah Guennoun in seinem Werk "An-Nubugh al-Maghribi" (Das marokkanische Genie).

Malik ibn al-Murahil lebte in den letzten Jahren der almohadischen Ära und hinterließ zahlreiche poetische Werke. Eine bemerkenswerte Begebenheit, die sich um dieses Tor rankt, schilderte er selbst in einem seiner Gedichte.

Es wird berichtet, dass er durch die Erzählungen anderer Frauen von der Schönheit einer Fassi-Frau (eine Frau aus Fès) beeindruckt war und sie heiratete. Doch in der Hochzeitsnacht stellte er fest, dass ihre äußere Erscheinung keineswegs seinen Vorstellungen entsprach. Entsetzt von ihrer Hässlichkeit, floh er noch in derselben Nacht aus dem Haus. Er verbrachte die Nacht vor Bab Gissa und wartete dort bis zum Morgengrauen, um als einer der ersten durch das Tor zu fliehen. Diese skurrile Episode verarbeitete er in einem Gedicht, dessen Anfang folgendermaßen lautet: "Die Frauen haben mich getäuscht und mich hintergangen. Sie füllten mein Ohr mit Lobpreisungen über die Frauen, bis ich dieser Täuschung erlag. Doch ich fiel nicht sanft zu Boden – ich stürzte hart und direkt auf den Kopf."

Bab Gissa: historische Funktion und baulichen Anlagen

Das Innere von Bab Gissa bewahrt bis heute seine ursprüngliche Verteidigungsstruktur als kleine Festung. Neben dem Haupttor wurde ein kleiner Nebeneingang geschaffen, um den Durchgang zu erleichtern. Der Haupteingang selbst wurde während der französischen Kolonialzeit als Polizeiposten genutzt. Zudem diente das Tor als Zollstelle, an der Abgaben auf landwirtschaftliche und tierische Produkte erhoben wurden, die Bauern innerhalb der Stadtmauern zum Verkauf anboten. Dieser Polizeiposten blieb bis in die späten 1980er-Jahre in Betrieb.

Bab Gissa: Städtebauliche Bedeutung in der marokkanischen Architektur

Wie bei allen Haupttoren von Fès folgt auch die Gestaltung des Umfelds von Bab Gissa der traditionellen marokkanischen Stadtarchitektur mit strategischen Elementen. Zu jedem Stadttor gehört in der Regel eine öffentliche Ssaqqaya (Wasserbrunnen), eine Moschee und eine Schule für Studenten.

Unweit des Tores befindet sich eine der schönsten Wasserbrunnen Marokkos sowie die Moschee Bab Gissa, die unter der Herrschaft des Meriniden-Sultans Abu al-Hasan errichtet wurde. In unmittelbarer Nähe steht auch eine Madrasa (Koranschule), die laut historischen Quellen von Abu Muhammad Abd al-Haqq ibn Abi Said al-Wattassi im Jahr 1437 gegründet wurde. Diese Angaben bestätigt der Historiker Abdelhadi Tazi in seinem Werk Al-Qarawiyyin.

Obwohl die Madrasa in einfachen architektonischen Stil errichtet wurde, wird ihr Bau häufig Sultan Muhammad III. ibn Abdallah von der Alawiden-Dynastie zugeschrieben. Allerdings erwähnen mehrere historische Berichte, dass die Madrasa bereits zwei Jahrhunderte vor der Zeit des Sultans existierte. Es wird angenommen, dass Muhammad III. lediglich umfassende Renovierungsarbeiten an der Schule durchführte, wie er es auch in vielen anderen Regionen des Landes tat.

Die Madrasa von Bab Gissa sowie das gesamte Umfeld des Tors spiegeln somit eine wichtige Phase der marokkanischen Geschichte wider - geprägt von der Architektur der Meriniden, den Reformen der Wattasiden und den späteren Restaurierungsmaßnahmen unter den Alawiden.

Bab Gissa: Historische Bedeutung des Platzes

Der äußere Platz vor Bab Gissa war lange Zeit ein bedeutendes Zentrum der volkstümlichen Unterhaltung in Fès. Bis kurz nach der Unabhängigkeit Marokkos fanden dort regelmäßig die beliebten Halqa-Versammlungen der Geschichtenerzähler statt. Zu den bekanntesten Erzählern dieser Zeit gehörte Ba Idris al-Fadawi. Der französische Historiker Roger Le Tourneau zitiert in diesem Zusammenhang den marokkanischen Schriftsteller Ahmed Sefrioui, der über al-Fadawi schrieb: „Er hielt seine Erzählrunde jeden Tag zwischen Asr und Maghrib (Nachmittags- und Abendgebet) am Ausgang von Bab Ajissa ab, auf den Hügeln des Friedhofs, die zu den Gräbern der Meriniden hinaufführen. Im Schatten der ockerfarbenen Mauern erzählte er Tag für Tag eine lange Geschichte, die er mit lebendigen Details und manchmal tief bewegenden Momenten zum Leben erweckte.“ Al-Fadawis Repertoire umfasste drei große Erzählzyklen. Eine davon war beispielsweise Antara ibn Shaddad, die sich über ein ganzes Jahr erstreckte.

Diese lebendige Tradition des Geschichtenerzählens machte den Platz vor Bab Gissa zu einem bedeutenden kulturellen Treffpunkt. Er bot den Bewohnern von Fès einen Raum, in dem die mündliche Überlieferung gepflegt wurde - eine Tradition, die über Generationen hinweg das kulturelle Gedächtnis der Stadt prägte.

Jeden Freitagmorgen findet vor Bab Gissa der Tauben- und Vogelmarkt statt, nachdem er ursprünglich in einem offenen, überdachungslosen „Funduq“ gegenüber der Moschee von Bab Gissa abgehalten wurde.

Im Umfeld des Tores, der Ssaqqaya (Wasserbrunnen) und der Moschee wurden zahlreiche Szenen marokkanischer und internationaler Filme gedreht. Der Ort vermittelt mit seiner historischen Kulisse eine eindrucksvolle Atmosphäre, die ideal für filmische Inszenierungen ist. Zudem bietet das Areal einen herrlichen Blick auf die östlichen, westlichen und nördlichen Hänge des Dschebel Zalagh (Berg Zalagh), einschließlich des Hügels, auf dem sich die Gräber der Meriniden befinden. Nicht weit davon entfernt liegt das imposante Tor eines ehemaligen Ministerpalastes, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ein luxuriöses Hotel umgewandelt wurde.

Folgt man dem Weg, der durch die Friedhöfe verläuft und Bab Ftouh mit Bab Boujloud verbindet, erreicht man zunächst ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk, das diesen bedeutenden historischen Rundgang durch die Stadt abrundet.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

 


Bab Chorafa

Bab Chorafa (Arabisch: باب الشرفاء) blieb für die Bewohner der Adwat al-Qarawiyyin lange Zeit der wichtigste Zugang zu den nordöstlichen Gebieten der Stadt, bis im Jahr 1913 das Bab Boujloud erbaut wurde. Der Name des Tors Bab Chorafa ist eng mit der benachbarten Kasbah verbunden, die ihrerseits unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt ist: Bab Chorafa, Kasbah an-Nouwar und Kasbah Filala. Über die genaue Entstehungsgeschichte dieser Festung ist bislang wenig bekannt. Es herrscht Uneinigkeit darüber, wann sie als Teil der Verteidigungsanlagen rund um den Boujloud-Platz errichtet wurde. Doch aufgrund ihrer architektonischen Merkmale und der kunstvollen Gestaltung ihres Torbogens, der dem Meriniden-Tor im äußeren Mauerwerk von Chellah in Rabat ähnelt, lässt sich vermuten, dass ihr Bau in die Epoche der Meriniden zurückreicht.

Trotz der beeindruckenden Erscheinung des Kasbah-Tores, das von zwei massiven Türmen flankiert und von hohen Mauern umgeben ist, erfährt es nur wenig Aufmerksamkeit seitens Forscher und Besucher der Stadt. Dies mag sowohl an der unklaren historischen Bedeutung als auch an seiner Lage in einem wenig einladenden, von einfachen Märkten geprägten Viertel liegen. Zur rechten Seite des Tores befindet sich ein improvisierter Obst- und Gemüsemarkt mit einigen Lebensmittelläden. Früher gab es hier moderne Getreidemühlen. Zur linken Seite führt ein Durchgang, an dem sich einfache Cafés sowie Läden zur Reparatur defekter Haushaltsgeräte befinden. Vor dem Tor erstreckt sich ein Platz, auf dem jeden Abend ein Flohmarkt für Gebrauchtwaren und günstige Artikel stattfindet. In unmittelbarer Nähe liegt zudem der große Markt für Secondhand-Kleidung, bekannt als Juteya Boujloud.

Das Bab Chorafa bildet damit nicht nur ein historisches Tor zur Stadt, sondern auch ein wichtiges Bindeglied zu den wirtschaftlichen und alltäglichen Aktivitäten dieses lebendigen Stadtviertels.

In der Kasbah lebt heute eine Mischung aus verarmten Nachkommen ehemaliger Soldatenfamilien, die einst im Dienst der Sultane standen, sowie Migranten aus den südöstlichen Regionen Marokkos, die sich in Fès niedergelassen haben. Der kurze Weg zur linken Seite der Kasbah führt zum Bab Chorafa, über dessen Baugeschichte die Quellen ebenfalls nur wenig Auskunft geben. Vermutlich stammt das Tor entweder aus der Zeit der Almohaden oder der Alawiden-Dynastie, da es in seiner architektonischen Gestaltung dem nahegelegenen Bab Mahrouq ähnelt. Beide Tore dienten als zusätzliche Ausgänge für den nördlichen Teil der Stadt.

Da das Bab Chorafa heute nicht mehr als Durchgangstor zur Außenwelt genutzt wird, wurde es von der marokkanischen Kulturbehörde restauriert. Ein Versuch, das Tor als kulturellen Veranstaltungsraum für Ausstellungen zu etablieren - ähnlich dem Bab ar-Rouah in Rabat - scheiterte jedoch, aus Gründen, die wohl nur der Kulturbehörde selbst bekannt sind.

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Bab Mahrouq

Bab Mahrouk (Arabisch: باب المحروق, Tor des Verbrannten“). Rechts neben dem Bab Chorafa, in Richtung Westen, erhebt sich Bab Mahrouq, eines der bedeutendsten Stadttore von Fès, das sowohl geschichtlich als auch architektonisch von herausragender Bedeutung ist. Es erhielt seine Bezeichnung durch eine Praxis aus vergangenen Zeiten, als hier die Leichen von hingerichteten Verbrechern verbrannt oder deren Köpfe zur Abschreckung ausgestellt wurden. Es diente lange Zeit als Haupteingang für Reisende und Karawanen, die aus den westlichen Regionen nach Fès kamen.

Das Tor beeindruckt durch seine monumentale Bauweise mit einem breiten Hufeisenbogen, der von mächtigen Türmen flankiert wird. Seine strategische Lage machte es über Jahrhunderte zu einem der wichtigsten Zugangspunkte zur Stadt und zugleich zu einem militärisch bedeutenden Verteidigungswerk. Das Bab al-Mahrouq führt auf eine große Freifläche außerhalb der Stadtmauer, die als Sammelpunkt für Märkte, militärische Paraden und öffentliche Hinrichtungen genutzt wurde.

Obwohl es heute keine militärische Funktion mehr erfüllt, bleibt das Tor ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Es markiert den Übergang von der historischen Altstadt zur Außenwelt und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Besucher, die die umliegenden Hügel und das offene Land erkunden möchten.

Ein weiteres historisches Ereignis, das unweit des Bab al-Mahrouq stattfand, ist die Verbrennung des Leichnams des großen andalusischen Gelehrten Lisān ad-Dīn Ibn al-Khatīb (1313–1374). Obwohl dieses Ereignis nichts mit der Namensgebung des Tores zu tun hat, bleibt es doch ein düsteres Kapitel der Geschichte von Fès. Ibn al-Khatīb, ein herausragender Intellektueller, Politiker und Literat seiner Zeit, wurde von seinen Feinden und Neidern der Ketzerei, des Unglaubens und der Beleidigung des Propheten bezichtigt. Diese Anschuldigungen führten dazu, dass er im Gefängnis erdrosselt wurde. Nach seiner Beerdigung wurde sein Leichnam wieder aus dem Grab geholt und öffentlich verbrannt - ein tragisches Schicksal, das den Machtkämpfen jener Epoche geschuldet war.

Nicht weit vom Bab al-Mahrouq entfernt befindet sich das Grab eines weiteren herausragenden Gelehrten, des großen malikitischen Rechtsgelehrten Abū Bakr ibn al-ʿArabī al-Maʿāfirī. Nach seiner Rückkehr aus dem Osten reiste Ibn al-ʿArabī von Al-Andalus nach Marrakesch, um dem Almohaden-Kalifen Abd al-Muʾmin die Treue zu schwören. Auf seiner Rückreise in seine Heimatstadt Sevilla erkrankte er jedoch schwer und verstarb. Er wurde außerhalb von Fès beigesetzt – etwa sechzig Jahre vor dem Bau des heutigen Tores.

Das letzte bekannte öffentliche Exekutionsereignis am Bab al-Mahrouq war die Hinrichtung des berüchtigten Rebellen gegen die Alawiden-Dynastie, Dschilāli az-Zarhūnī, bekannt als Bou Hmara, im Jahr 1909. Dieser Aufstand fand während der Herrschaft des Sultans Abd al-Ḥafīẓ ibn al-Ḥasan statt. Bou Hmara wurde zunächst gefangen genommen und anschließend öffentlich am Tor hingerichtet, womit eine der blutigsten Episoden des Widerstands gegen die alawitische Monarchie ihr Ende fand.

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Bab Boujloud

Bab Boujloud (Arabisch: باب بوجلود) ist das bekannteste und zugleich schönste Tor von Fès und gilt als das zweitprächtigste Stadttor Marokkos, nach dem berühmten Bab al-Mansur al-Alj in Meknès. Trotz seiner späten Entstehung im Vergleich zu den anderen Toren der Stadt ist es heute das Wahrzeichen von Fès und ziert zahlreiche Darstellungen der Stadt.

Das Tor besteht aus einem imposanten Hauptportal, das mit marokkanisch-andalusischen Zellij-Fliesen verziert ist: Auf der Außenseite in leuchtendem Blau - der Farbe von Fès - und auf der Innenseite in Grün, der Farbe des Islam. Flankiert wird das Hauptportal von zwei kleineren, im selben Stil gestalteten Torbögen, was dem Bau eine harmonische Dreigliederung verleiht. Die architektonische Gestaltung folgt den traditionellen Prinzipien der marokkanischen Baukunst.

Die Herkunft des Namens Bab Boujloud, das an der nordwestlichen Seite der Altstadt im Stadtteil al-Qarawiyyin liegt, gibt Anlass zu unterschiedlichen Deutungen. Eine weit verbreitete Theorie besagt, dass das Tor ursprünglich Bab Abi al-Junud („Tor der Soldaten“) genannt wurde, da es zu einem großen Platz führt, auf dem Soldaten der Almoraviden, Almohaden und Meriniden vor ihrem Aufbruch zu militärischen Feldzügen, insbesondere nach Al-Andalus, versammelt wurden.

Interessanterweise wird dieser Name jedoch in den klassischen historischen Quellen nicht erwähnt. Stattdessen findet sich der Name Boujloud erstmals in Pachturkunden der Qarawiyyin-Moschee aus der Zeit des alawitischen Sultans Mūlāy Ismāʿīl.

Heute ist der Name Bab Boujloud die gebräuchlichste und bekannteste Bezeichnung für dieses eindrucksvolle Stadttor, das als eines der Hauptzugangstore zur historischen Altstadt dient.

Einer Erzählung zufolge, ist der Name Bab Boujloud auf eine Gerberei zurückgeht, die sich neben der Kasbah Boujloud am Rand des Flusses befand, der aus den Gärten von Jinan as-Sabil fließt. Auch wird der Name mit Bab al-Majlis in Verbindung gebracht, da das Tor auf Initiative des ersten Stadtrates von Fès errichtet wurde. Wie in einem französischen Text mit dem Titel „Die ewige und geheimnisvolle Stadt Fès“ erwähnt wird: „Der Stadtrat kaufte einen Stall von Scherif Mūlāy at-Ṭāhir al-Alawī, und die Gemeinde sah sich gezwungen, drei Handelsgeschäfte des Hubous[iii] abzureißen. Nach sehr zähen Verhandlungen wurde der Stall gekauft... Der Hubous stimmte dem Abriss zu, unter der Bedingung, dass nach dem Bau des Tores neue Räumlichkeiten im gleichen Bereich zur Verfügung gestellt werden...“

Der Bau des Tors begann im Jahr 1913 und wurde 1915 - in der Zeit als General Lyautey in Fès stationiert war - abgeschlossen. Die Franzosen bezeichneten es als Bab al-Umma (Tor der Nation). Auch wurde es als das französische Tor bezeichnet, weil es nach der Einführung des französischen Protektorats in Marokko erbaut wurde.

Dieses Tor, das von den Franzosen errichtet wurde, erregte den Unmut der Fès-Bewohner gegenüber der französischen Kolonialherrschaft. Es wurde von den Einheimischen als Bab an-Nassara (Tor der Christen) bezeichnet, und viele weigerten sich, unter seinem Bogen hindurch zu gehen. Einige Gelehrte von Fès erklärten sogar: „Wer hindurch geht, ist ein Ungläubiger.“ Dies zwang die Franzosen, das Bab al-Kasbah, das sich links von diesem Tor auf der äußeren Seite befindet, zu schließen, da es von den Menschen als alternative Durchgangsmöglichkeit genutzt wurde. Im Laufe der Zeit begannen die Menschen doch, das Tor zu benutzen und gaben ihm den Namen Bab Boujloud.

Der Name Bab Boujloud bezieht sich im Übrigen auf drei Tore, die alle in der gleichen Region dicht beieinander liegen. Direkt links von Bab Boujloud befindet sich ein altes Tor, dessen Bauzeit laut einigen Quellen ins 12. Jahrhundert datiert wird, während andere Quellen es auf das 9. Jahrhundert zurückführen. Es wird auch als das Tor der Kasbah al-Mourabitin bezeichnet, da es den Zugang zur Kasbah Filala und zur Ṭal‘a al-Kbira darstellt. Es erhielt zudem den Namen Bab al-Maṭmar, in Bezug auf die Getreidespeicher der Mourabitin und Almohaden außerhalb der Stadt.

Ein drittes Tor, das ebenfalls den Namen Bab Boujloud trägt, befindet sich am Ende des Platzes Boujloud, wo die Straße nach Sidi Moujbir und Fès al-Jadida beginnt. Dieses Tor, das sich in der Nähe von Bab as-Chems befindet, wurde von einer italienischen Mission in den 1880er Jahren im europäischen Stil errichtet, passend zur Architektur von Bab al-Makina. Es erhielt ebenfalls den Namen Bab Boujloud. Im Jahr 1916 wurde es dann von General Lyautey umgebaut, um es in Einklang mit der restlichen Architektur der Stadtmauern zu bringen.

Bab Boujloud öffnet sich zu mehreren historischen Wahrzeichen, wie der Kasbah Boujloud der Mourabitin und später der Almohaden, der Kasbah Filala oder Kasbah an-Nouwar, den Gärten Jnan as-Sabil, der Sekundarschule von Moulay Idris und dem Platz Boujloud, der einst ein Zentrum für die Volksunterhaltung und Straßenkunst war, mit Geschichtenerzählern, Akrobaten und Musikern. Zudem gilt es als der Hauptzugang zur Medina, Stadtteils Adwat al-Qairawan.

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Bab L'Khmis

Bab L'Khamis (arabisch: باب الخميس) befand sich westlich von der Stadt zwischen Bab al-Mahrouk und Jnan Sbil. Obwohl das Tor heute nicht mehr existiert, hat es dennoch eine wichtige historische Rolle gespielt. Das Tor musste im Zuge der Erweiterung der Straße, die Bab al-Sagma mit Bab al-Mahrouq verband, abgerissen werden. Bab L'Khamis wurde nach der Kasbah al-Khamis, die sich gegenüber dem Grab des bedeutenden malikitischen Gelehrten Abu Bakr Ibn al-Arabi al-Ma'afiri befand, benannt. An der Stelle der Kasbah, wurde später ein großer Markt „Al-Khamis-Markt“ errichtet, der als einer der wichtigsten Wochenmärkte Marokkos bekannt wurde und unter freiem Himmel stattfand. Hierhin strömten Händler, Viehzüchter und Bauer aus allen Himmelsrichtungen sowie die Bewohner von der Medina und Fès al-Jdid (der neuen Stadt), um ihre Waren zu handeln und sich mit den benötigten Gütern für ihr alltägliches Leben einzudecken.

Bab Sagma

Bab Sagma (arabisch: باب الساكمة). Von diesem Tor sind nur noch 2 achteckige mächtige Türme erhalten. Diese Türme, die Ende des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft von Sultan Hassan I. erbaut wurden, zeigen eine militärische Architektur und stützten das Tor, das aus der Zeit der Meriniden-Dynastie stammt.

Das Tor trug ursprünglich den Namen „Bab al-Sa'ada“ (Tor des Glücks), da es den Zugang zu den prächtigen Meriniden-Gärten bildete, die dort einst existierten und in den historischen Schriften erwähnt wurden. Diese Gärten, die von Sultan Abu Yusuf Ya'qub al-Merini als ein weitläufiger Park geplant wurden, wurden jedoch erst nach seinem Tod von seinem Sohn, Sultan Yusuf, im Jahr 1287 fertiggestellt. Die Gärten erstreckten sich über 67 Hektar und wurden mit Wasser aus dem Fluss Fès versorgt. Um das Wasser in die Gärten zu leiten, wurde ein großes hölzernes Wasserrad, Na'ura genannt, mit einem Durchmesser von 26 Metern und einer Breite von zwei Metern gebaut.

Im 19. Jahrhundert ließ Sultan Hassan I. das Tor umfassend renovieren, sodass es in seiner Architektur die gleiche prachtvolle Gestaltung wie die Fassade von Bab al-Dakkakin erhielt, geschmückt mit kunstvollen Mosaiken und Ornamenten. Doch im Zuge von Erweiterungsarbeiten, musste es abgerissen werden. Von der ursprünglichen Struktur des Bab al-Sagma blieben lediglich die beiden imposanten Türme erhalten, die bis heute an das einstige Bauwerk erinnern. Seinen heutigen Namen verdankt das Tor der heiligen und rechtschaffenen Frau Lalla Amina al-Sagma, die im Jahr 1737 verstarb und in unmittelbarer Nähe beigesetzt wurde.

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Bab Dekkakin

Bab Dekkakin (Arabisch: باب الدكاكن) war in früheren Zeiten der nördliche Zugang zur Stadt, während Bab Ouyoun Ṣanhaja im Süden lag. Heute ist es unter dem Namen Bab s-Semmarin bekannt und war zusammen mit Bab Ouyoun Ṣanhaja einer der beiden Hauptzugänge zur Neugründung Fès Jdid, welche im Jahr 1276 von Abou Yousouf Ya‘qoub ibn Abd al-Ḥaqq, einem Herrscher der Meriniden, gegründet wurde.

Wie viele andere Tore von Fès ist auch dieses unter verschiedenen Namen bekannt. Der Name Bab Dekkakin rührt daher, dass sich einst rechts und links des Tors einfache, ärmliche Handelsstände und kleine Geschäfte an die Stadtmauer schmiegten. Diese Läden blieben bis Ende der 1950er Jahre erhalten. Ein weiterer Name des Tores ist Bab as-Sbaa (Tor des Löwen). Roger Le Tourneau schreibt in seinem Werk „Fès avant le Protectorat“ (Fès vor der Protektoratszeit): „Es besteht kein Zweifel, dass das Tor diesen Namen aufgrund eines Bildes trug, das es einst zierte und heute verschwunden ist.“

Doch eine Legende rankt sich ebenfalls um den Namen Bab as-Sbaa, die in den Berichten französischer Kolonialbeamter erwähnt wird. In dieser Erzählung triumphiert ein europäischer, christlicher Held über seine muslimischen Widersacher, wobei ihm ein alter Berberlöwe zur Seite steht. Der Held rettet das Tier vor einer riesigen Schlange, woraufhin der Löwe ihm ergeben folgt und ihn wie ein zahmes Kätzchen sicher auf seinem Weg zurück nach Fès begleitet. Gemeinsam betreten sie die Stadt durch dieses Tor, das seither Bab as-Sbaa genannt wurde.

Ein weiterer Name für das Tor ist Bab al-Makina (Eingangstor zu einer Waffenfabrik). Diese wurde 1886 auf Befehl von Sultan Hassan I. errichtet. Über Jahre hinweg diente dieser rechteckige Platz, der von hohen Mauern umgeben ist und an dessen gegenüberliegendem Ende sich Bab Qbibat as-Smen befindet, als Bühne für die Darbietung traditioneller Straßenkunst und öffentlicher Unterhaltung – genannt „Halqa“.

Auch das Innere des Platzes wurde als Kulisse für Filmszenen genutzt. Seit der Gründung des „Festival der Sakralmusik der Welt“ im Jahr 1994 hat sich dieser Platz jedoch zu einem exklusiven Veranstaltungsort für das Festival entwickelt, das heute als eines der bedeutendsten spirituellen Musikfestivals weltweit gilt.

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Bab s-Semmarin

Bab s-Semmarin (Arabisch: باب السمارين) trug ursprünglich den Namen „Bab Ṣenhaja“ oder Tor der Quellen von Ṣenhaja. Später wurde es nach einem Handwerk benannt, das in seiner Nähe ausgeübt wurde: die Reparatur und das Beschlagen von Pferdehufen mit Nägeln, weshalb es schließlich Bab s-Semmarin (Tor der Hufschmiede) genannt wurde. Dieses Tor gehört zu den wichtigsten der Stadt Fès, insbesondere zu den südlichen Toren von Fès-Jdid (das neue Fès). Seit der Gründung der sogenannten „weißen Stadt“ im Jahr 1276 - als neue königliche Residenzstadt, die sich bewusst von der alten Medina abgrenzte - fungierte dieses Tor, zusammen mit dem benachbarten Bab Dekkakin, als eines der zentralen Eingänge zur neuen Königsstadt.

Obwohl das Tor nach der Errichtung des jüdischen Viertels Mellah im südlichen Teil von Fès Jdid innerhalb der Stadtmauern lag, blieb es dennoch der Hauptzugang zu der zentralen Marktstraße, die heute als Rue de Fès Jdid bekannt ist. Die Einheimischen nennen diese Straße auch „Talaa wa Haṭba“ (auf und ab), da sie sich durch den Stadtteil mit leichtem Gefälle schlängelt. Von dieser Hauptstraße führen zahlreiche Gassen und Wege zu angrenzenden Vierteln wie Dhar al-Ḥwanit, Lalla Ḥamama, Moulay Ali as-Chrif oder Sidi Mbarek, bis hin zum nördlichen Eingang des Königspalastes.

Wie viele Stadttore wurde auch Bab s-Semmarin stark umgestaltet oder sogar komplett neu errichtet. Im Jahr 1924 nahm die französische Kolonialverwaltung umfangreiche Baumaßnahmen vor, um das Tor an das zunehmende Verkehrsaufkommen anzupassen. Dazu wurden die inneren Mauern des Tors entfernt, um die Durchfahrt zu verbreitern und den Transportfluss zu erleichtern. Heute umfasst der Eingang von Bab s-Semmarin zwei große Durchgänge, die durch mehrere Brückenbögen verbunden sind, was das Tor zu einem charakteristischen Übergangspunkt zwischen dem alten und dem modernen Teil der Stadt macht.

Der heutige Eingang von Bab s-Semmarin präsentiert sich als wehrhaftes Tor mit militärischer Architektur, wie sie häufig bei den Stadttoren des mittelalterlichen Marokkos zu finden ist.

Das Tor wird beidseitig von zwei Wehrtürmen flankiert und ist mit kunstvollen Ornamenten verziert, die in ihrer Gestaltung an die Dekorationen der Kasbah an-Nouar oder des Bab Chellah in Rabat erinnern. Selbst nach dem Wiederaufbau wurde darauf geachtet, dass die Verzierungen im Stil der ursprünglichen Dekoration erhalten blieben.

Von der äußeren Seite des Tors, das sich zur Straße Boulkhsissat hin öffnet, führt der Zugang direkt zum Eingang des jüdischen Viertels, des Mellah.

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Bab Jyaf

Bab al-Jyaf (Arabisch: باب الجياف). In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde die Mauer der Festung, in die dieses Tor eingebaut war, vollständig abgetragen. Das Tor selbst stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und trug ursprünglich den Namen Bab Sidi Bounafaa. Es befand sich zwischen dem Borj (der Festung) Sidi Bounafaa und dem Borj Boutouil, zwei Wehrtürmen, die von den Saadiern als südöstliche Verteidigungsanlagen der weißen Stadt, Fès Jdid, errichtet worden waren.

Im Jahr 1930 wurde ein weiteres Tor in derselben Mauer geöffnet, um den Verkehr zu erleichtern. Bab Jyaf diente damals als Ausgang zu einem Gebiet, das als Ablageplatz für Tierkadaver genutzt wurde. Dort warfen die Bewohner die Leichen von Pferden, Maultieren und Eseln hin, wo sie liegen blieben, bis sie von Aasfressern und Raubtieren zersetzt wurden.

Diese Tierkadaverplätze beschränkten sich nicht allein auf Bab Jyaf, sondern waren auch außerhalb anderer Stadttore von Fès zu finden. Diese Situation blieb lange Zeit unverändert, bis mit der Ankunft der Franzosen in Fès und der späteren Errichtung des veterinärmedizinischen Krankenhauses, des sogenannten American Hospital, im Jahr 1927 ein Wandel eintrat. Dieses Krankenhaus befand sich unweit des Bab Jyaf. Später wurde entschieden, das Gebiet rund um das Tor in einen Gemüsemarkt umzuwandeln.

Bab Amr

Bab Amr (Arabisch: باب الأمر) ist eines der Tore der Verwaltungs- und Militärstadt der Meriniden. Diese Stadt war von mehreren äußeren und inneren Mauerringen umgeben, die sich in einigen Bereichen annäherten und in anderen voneinander entfernten. Bab Amr war das westliche Haupttor zu diesem Gebiet. Der Name bedeutet übersetzt „Tor des Befehls“, vermutlich in Bezug auf die nahegelegene Kaserne, in der die Stadtwächter stationiert waren. Später wurde das Gebiet zum ersten jüdischen Viertel Marokkos (Mellah) umgewandelt. Dies geschah zu Beginn des 13. Jahrhunderts.

Während der Saadier-Dynastie wurde südlich von Bab Amr Borj (Festung) al-Mahras errichtet, der als Verteidigungsanlage den südwestlichen Teil der Stadt schützen sollte. In einer späteren Phase politischer Unruhen ordnete der Alawiden-Sultan Abdallah ibn Ismail (1694–1757) den Abriss der Festung sowie den Teilabriss einiger umliegender Mauern an. Dies geschah während seiner ersten Regierungszeit zwischen 1729 und 1734.

Nach dem Einmarsch der Franzosen in Marokko im Jahr 1912 erfuhr das Gebiet um Bab al-Amr tiefgreifende Veränderungen. Die französische Verwaltung betrachtete das Tor als zu schmal und unzureichend für die gestiegenen Anforderungen des Verkehrs in der Umgebung. Daher wurde der nahegelegene Wasserkanal sowie ein bedeutender Teil der umgebenden Stadtmauer abgerissen, um eine Hauptstraße zu eröffnen, die entlang des Bab Amr über die Rue Boulkhsissat zu den Zugängen der Altstadt führte.

Zudem legte die französische Verwaltung an der Stelle des ehemaligen jüdischen Friedhofs einen offenen Platz an, der zunächst den Namen Place du Commerce erhielt und heute als Place des Alaouites bekannt ist.

In den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren ordnete König Hassan II. eine erneute Umgestaltung des Platzes an. Dabei wurde die Place des Alaouites erweitert, und das prächtige neue Haupttor des Königspalasts (Dar al-Makhzen) errichtet, das heute zu den bekanntesten Bauwerken von Fès zählt.

Nach dem Einzug der Franzosen in Marokko im Jahr 1912 unterlag das Gebiet um das Bab Amr umfassenden baulichen Veränderungen. Die französische Kolonialverwaltung erachtete das Tor als zu schmal und den gestiegenen Anforderungen des zunehmenden Verkehrsflusses in der Umgebung nicht mehr gewachsen. Infolgedessen wurde der nahegelegene Wasserkanal ebenso wie ein bedeutender Abschnitt der angrenzenden Stadtmauer abgetragen, um eine Hauptverkehrsstraße zu schaffen, die entlang des Bab Amr über die Rue Bou Boulkhsissat zu den Eingängen der Altstadt führte.

An der Stelle des ehemaligen jüdischen Friedhofs entstand zudem ein offener Platz, den die französische Verwaltung zunächst Place du Commerce nannte und der heute als Place des Alaouites bekannt ist.

Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre ließ König Hassan II. diesen Platz weiter ausbauen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde die Place des Alaouites erweitert, und das prächtige Haupttor des Königspalasts (Dar al-Makhzen) errichtet. Dieses monumentale Tor, mit seiner kunstvollen Gestaltung und symbolischen Bedeutung, zählt heute zu den bekanntesten und imposantesten Wahrzeichen von Fès.

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Bab L'Hdid

Bab L'Hdid (Arabisch: باب الحديد) wurde, laut einigen Historikern, Mitte des 9. Jahrhunderts während der Idrisiden-Dynastie erbaut. Es stellt einen sekundären Eingang zur nordwestlichen Seite der alten Stadt Fès dar und hat bis heute seine ursprüngliche andalusische architektonische Form bewahrt.

Dieses Tor führt zu den üppigen Gemüse- und Obstgärten von Jannat Bab L'Hdid und Bab Jdid sowie zu der Nebenstraße, die das Idrisiden Bab Fès mit dem Meriniden Bab Ryafa verbindet. Es führt auch zu wohlhabenden Vierteln, die größtenteils während der französischen Protektoratszeit oder kurz davor errichtet wurden, wie Douh, Salaj, Al-Hamiya und Platz al-Batha, wo die Reihe königlicher Paläste beginnt.

Ein bedeutender Nachbar dieses Tores ist die Thaniyat al-Banat, die nach der Unabhängigkeit unter dem Namen Umm al-Banin errichtet wurde. Ebenso befinden sich in der Nähe die Verwaltung der Ahbas al-Qarawiyyin und der Ahbas Moulay Idris sowie das frühere erstinstanzliche Gericht, nahe dem Ort, der als Wadi al-Fajalayn bekannt ist.

Bab Jdid

Bab Jdid (Arabisch: باب الجديد), das „Neue Tor“ gehört zu den historischen Toren. Es wurde einst aufgegeben, später jedoch in jüngerer Zeit im traditionellen marokkanischen Baustil mit zwei hohen Bögen wiedererrichtet. Das Tor steht auf einem Teil des ehemaligen Flusslaufs des Oued Baina al-Madinaïn, der einst zwischen den beiden Stadtteilen, dem Qarawiyyin und andalusischen, verlief. Mehrere Brücken verbanden diese beiden Stadtteile, von denen die bedeutendsten während der Herrschaft der Zenata-Dynastie errichtet wurden, darunter die Qantara Baina al-Madinaïn, die Qantara as-Sabbaghine (Brücke der Färber) und die Qantara an-Nekh‘khaline (Brücke der Sieber). Diese Brücken wurden in späteren Epochen mehrfach restauriert.

Der Flusslauf wurde zwischen Mitte der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre vollständig überdeckt. Hinsichtlich des ursprünglichen Baujahres des ersten Bab Jdid bieten die historischen Quellen nur wenig Aufschluss. Ursprünglich diente das Tor als Ausgang zu den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen oder den Friedhöfen außerhalb der Stadtmauern.

Einen Anhaltspunkt für die Baugeschichte könnte jedoch die angrenzende Brücke, die Qantara Bab Jdid, liefern. Diese Brücke wurde auf Anweisung des alawitischen Sultans Moulay Rachid (1631–1672) errichtet. Sie trug damals den Namen Qantara Bu Touba und wurde im Zuge der städtischen Ausbauten unter seiner Herrschaft gebaut oder zumindest erneuert.

Bab L'Hamra

Bab L'Hamra (Arabisch: باب الحمراء) auch bekannt als Bab al-Jiziyyin, befindet sich links vom Eingangstor Bab Ftouh. Es zählt zu den ältesten Toren der Idrisiden-Dynastie und war einst der Haupteingang zum andalusischen Viertel, noch bevor Bab al- Foutouh von Foutouh ibn Dounas errichtet wurde.

Der ursprüngliche Name Bab al-Jiziyyin leitet sich von einem Berberstamm ab, der sich zur Zeit der Stadtgründung unter Idris II. in der angrenzenden Region niederließ. Das Tor ist zudem eng mit der Erinnerung an eine der herausragendsten Gelehrtenpersönlichkeiten des westlichen Islams verbunden: Daras ibn Ismail. Der berühmte Chronist Mohammed ibn Jaafar al-Kattani schreibt in seinem Werk Salwat al-Anfas über ihn: „Daras ibn Ismail, der Gelehrte von Fès seiner Zeit, ein herausragender und tugendhafter Scheich, einer der Stützpfeiler des Maghreb, war unter jenen, die den malikitischen Ritus nach Nordafrika brachten.

Das Tor wurde bis zum Jahr 968 n. Chr., dem Todesjahr von Daras ibn Ismail, rege genutzt. Nach seinem Tod begleiteten große Menschenmengen seinen Leichnam in einer Prozession durch das Tor hinaus zu seiner letzten Ruhestätte. Es wird berichtet, dass zahlreiche Trauernde darum wetteiferten, seinen Sarg zu tragen, bis dieser außerhalb des Tores beigesetzt wurde.

Als der Leichenzug von Daras ibn Ismail beim Durchgang durch Bab al-Jiziyyin vorbeizog, stürzte das Tor auf die Köpfe der Trauergemeinde. Dies geschah in den letzten Jahren der Idrisiden-Dynastie und zu Beginn der Gründung des Zanata-Staates. Das Tor blieb daraufhin verschlossen, da das andalusische Viertel von Fès auch andere Zugänge hatte. Später wurde es durch das berühmte Bab Ftouh ersetzt.

In den Jahren nach der Unabhängigkeit wurde das Tor wieder geöffnet, um den Verkehr in verschiedene Richtungen zu leiten, darunter die Straße zum Schrein von Sidi Ali Bougkaleb und das Wohnviertel al-Hamra. Von dort aus erhielt es seinen heutigen Namen Bab L'Hamra.

Bab Sid al-'Awwad

Bab Sid al-'Awwad

Sid al 'Awwad ist eines der bekanntesten Tore der Altstadt von Fès und gilt als das Haupttor im Osten der Medina. Es wurde während der Merinidenzeit erbaut und verbindet die Medina mit dem berühmten Place Rcif, einem zentralen Platz, der als einer der wichtigsten Zugänge zur Altstadt dient. Das Tor spielt eine bedeutende Rolle im täglichen Leben von Fès, da es zu einem der geschäftigsten Marktplätze und zu wichtigen historischen Sehenswürdigkeiten führt, darunter die Karaouine-Moschee und die Medersa Bou Inania. Bab Rcif wurde im frühen 20. Jahrhundert von der französischen Kolonialverwaltung modernisiert, um den Verkehr zu erleichtern. Heute ist es einer der am häufigsten genutzten Eingänge zur Medina und ein zentraler Ausgangspunkt für Besucher, die die engen Gassen der Medina erkunden möchten.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

Über den Autor Idriss Al-jay
Übersetzung aus dem Arabischen