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Die Tore von Fès: Eine historische, gesellschaftliche und politische Erzählung - Bab L'Khmis und Bab Sagma

Seite 9 von 13: Bab L'Khmis und Bab Sagma

Bab L'Khmis

Bab L'Khamis (arabisch: باب الخميس) befand sich westlich von der Stadt zwischen Bab al-Mahrouk und Jnan Sbil. Obwohl das Tor heute nicht mehr existiert, hat es dennoch eine wichtige historische Rolle gespielt. Das Tor musste im Zuge der Erweiterung der Straße, die Bab al-Sagma mit Bab al-Mahrouq verband, abgerissen werden. Bab L'Khamis wurde nach der Kasbah al-Khamis, die sich gegenüber dem Grab des bedeutenden malikitischen Gelehrten Abu Bakr Ibn al-Arabi al-Ma'afiri befand, benannt. An der Stelle der Kasbah, wurde später ein großer Markt „Al-Khamis-Markt“ errichtet, der als einer der wichtigsten Wochenmärkte Marokkos bekannt wurde und unter freiem Himmel stattfand. Hierhin strömten Händler, Viehzüchter und Bauer aus allen Himmelsrichtungen sowie die Bewohner von der Medina und Fès al-Jdid (der neuen Stadt), um ihre Waren zu handeln und sich mit den benötigten Gütern für ihr alltägliches Leben einzudecken.

Bab Sagma

Bab Sagma (arabisch: باب الساكمة). Von diesem Tor sind nur noch 2 achteckige mächtige Türme erhalten. Diese Türme, die Ende des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft von Sultan Hassan I. erbaut wurden, zeigen eine militärische Architektur und stützten das Tor, das aus der Zeit der Meriniden-Dynastie stammt.

Das Tor trug ursprünglich den Namen „Bab al-Sa'ada“ (Tor des Glücks), da es den Zugang zu den prächtigen Meriniden-Gärten bildete, die dort einst existierten und in den historischen Schriften erwähnt wurden. Diese Gärten, die von Sultan Abu Yusuf Ya'qub al-Merini als ein weitläufiger Park geplant wurden, wurden jedoch erst nach seinem Tod von seinem Sohn, Sultan Yusuf, im Jahr 1287 fertiggestellt. Die Gärten erstreckten sich über 67 Hektar und wurden mit Wasser aus dem Fluss Fès versorgt. Um das Wasser in die Gärten zu leiten, wurde ein großes hölzernes Wasserrad, Na'ura genannt, mit einem Durchmesser von 26 Metern und einer Breite von zwei Metern gebaut.

Im 19. Jahrhundert ließ Sultan Hassan I. das Tor umfassend renovieren, sodass es in seiner Architektur die gleiche prachtvolle Gestaltung wie die Fassade von Bab al-Dakkakin erhielt, geschmückt mit kunstvollen Mosaiken und Ornamenten. Doch im Zuge von Erweiterungsarbeiten, musste es abgerissen werden. Von der ursprünglichen Struktur des Bab al-Sagma blieben lediglich die beiden imposanten Türme erhalten, die bis heute an das einstige Bauwerk erinnern. Seinen heutigen Namen verdankt das Tor der heiligen und rechtschaffenen Frau Lalla Amina al-Sagma, die im Jahr 1737 verstarb und in unmittelbarer Nähe beigesetzt wurde.

Folgende Tore werden in diesem Artikel beschrieben: Bab Ftouh - Bab L‘Khoukha - Bab Sidi Boujida - Bab Gissa - Bab Chorafa - Bab Mahrouk - Bab Boujloud - Bab L‘Khmis, Bab Sagma - Bab Dekkakin - Bab s-Semmarin - Bab Jyaf - Bab Amr - Bab L‘Hdid - Bab Jdid - Bab L‘Hamra - Bab Sid L'Awwad. Zurück auf Seite 1.

 

Bab Dekkakin
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