Familienreise durch Südmarokko - 7. Tag Marrakesch
7. Tag Marrakesch
Serpentinen in der Dades Schlucht Serpentinen in der Dades Schlucht
Auch dieser Tag wird ein Autotag: Wir haben rund 250 km von Boulmalne bis Marrakesch vor uns. Trotzdem machen wir einen Umweg in die nahe gelegene Dades Schlucht. Sattgrüne Auen konkurrieren mit roter Felsgewalt, die engen Serpentinen mäandern im Gegenlicht der grellen Sonne wie glitzernde Schlangen die schroffen Felswände hinauf.
Auf dem Weg nach M´kech, kurz hinter Skoura, geraten wir in eine Polizeikontrolle. Ebby hat einen Lkw überholt und die durchgezogene Linie überfahren. Die war leider auf kilometerweite Entfernung zu sehen. "Eine Linie ist wie eine Mauer, und beim nächsten Mal ist der Führerschein weg!!!" Dieses Zitat verfolgte Ebby für den Rest der Reise. Mit viel Charme und Geduld konnten wir den engagierten Polizisten einwickeln.
In Quarzazate nehmen wir die Nebenstrecke über Telouet zum höchsten Pass Marokkos, dem Tiz´n Tichka (2260 m). Gegen 18 Uhr bricht die Dämmerung herein und kurz darauf versinkt der Tag in der Dunkelheit. Ebby fährt wie Mike Schuhmacher, den hier alle kennen, hat aber die größte Herausforderung noch vor sich: Der abendliche Verkehr in Marrakesch erinnert an einen Ameisenhaufen, in dem gerade Feuer ausgebrochen ist. Wir haben keine Ahnung, wo wir sind, es gibt keine Hinweisschilder, dafür jede Menge hupender Autos, Mofas und Fahrräder, die sich durch die Straßen lavieren als hätten sie tausend Gelenke. Ebby hat feuchte Hände und will gar keine Witze mehr machen. Nach einer weiteren Stunde haben wir unser Hotel Kasbah Mogador & Spa gefunden. Es liegt in einem neuerschlossenem Stadtviertel voller Hotels, Einkaufscentren und breiten Boulevards. Durch die vielen Bauruinen neben den funkelnden Prachthotels denke ich an Beirut. Da auch dieses Hotel "trocken" ist, kauft Ebby im nahe gelegenen Carrefour-Center Parmesan, Weißwein und Baguette zur Belohnung für gutes Fahren.