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Marrakesch, einzigartige Melodien der Sehnsüchte und Hoffnungen

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Marrakesch mit seinen einzigartigen Melodien der Sehnsüchte und Hoffnungen berührte meine Seele, erweckte meine vernachlässigten Sinne. Marrakesch schenkte mir Achtsamkeit.

Und je mehr Marrakesch mir half, meine Sinne zu entfalten, umso mehr war ich in der Lage, die Farben Marrakeschs und die Welt zu erkennen. Farben, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Farben, die mir Kraft und Lebensfreude schenkten. Es ist stets das eigene Herz, das dem, was der Mensch sieht, hört und spürt, Farben gibt. 

In dem Märchen "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry sagt der Fuchs: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Marrakesch, Jalid im Gespräch auf Jamaa Elfna

Wir können nicht mehr mit dem Herzen sehen - das ist Saint-Exupérys Vorwurf an uns alle. Seinen Anfang gefunden hat dieses Buch wahrscheinlich mit der Bitte Marias, mein Herz berühren zu dürfen, damit sie fühle, welche Energie in ihm ist. Ich war so überrascht von dieser Bitte. Noch nie fragte mich ein Mensch nach meinem Herzen.

Mit diesem Buch möchte ich versuchen, verschiedene Geschichten zu erzählen: eine Geschichte über die Stadt Marrakesch, eine Geschichte über die Beziehung zu Menschen und eine Geschichte über mich und mein Herz und meine Seele. Jede dieser großen Geschichten besteht aus vielen kleineren Geschichten. Im Laufe meiner Erzählungen wird aber nach und nach deutlich, dass alle Geschichten miteinander in Verbindung stehen, und dies trotz oder vielleicht wegen der unterschiedlichen Orte und Menschen.

Ich erzähle Geschichten von Menschen, denen ich zuhören durfte und die mir, nachdem sie mir ihre Aufmerksamkeit geschenkt hatten, ihre Geschichten erzählten. Ich erzählte von mir und sie erzählten mir von sich und besonderen Dingen ihres Lebens - Dingen, die ihnen selbst vergessen schienen und deren Bedeutung den Erzählenden häufig unklar war. Marrakesch half mir, mein Herz für diese Geschichten zu öffnen, Marrakesch öffnete die Herzen der Erzählenden, Marrakesch erweckte diese wunderbaren Geschichten. Nicht alle Geschichten kann ich erzählen, da einige von ihnen ihre Bedeutung und ihre nachhaltige Kraft nur in der Intimität bewahren können. Manche Geschichten werden und sind Geheimnisse und müssen Geheimnisse bleiben. Ich erinnere mich an das Gedicht von Anna Ritter, die mit ihrem Vater damals aus Deutschland nach Amerika emigrierte:

Ich trag' ein glückselig Geheimnis
mit mir herum,
Ich möchts allen Leuten vertrauen.
und bleib' doch stumm!
Ach, jubeln möcht' ich und singen,
von früh bis spät -
und rege nur heimlich die Lippen,
wie zum Gebet!

Wie lang aber wird das Buch? Wann wird das Buch sein Ende erreicht haben? Ich denke, dass ich die "letzte Geschichte" dann erzählen werde, wenn der gefühlte Schleier, der mit großer Leidenschaft und Melancholie noch auf oder vielleicht in meinem Herzen liegt, verflogen ist - auch mit dem großen Risiko, dass dies nie passieren wird und so das Buch nie sein Ende finden wird. Eine Geschichte braucht stets einen Anfang - braucht aber nicht unbedingt ein Ende.

Es geht ja nicht um das Ende. Ich möchte die Geschichten erzählen, möchte Teil der besonderen Geschichte sein, möchte diese Geschichten erleben und sie weiter zu einer besonderen Geschichte machen.

Das Buch scheint mein größtes Abenteuer zu sein. Es ist voller Überraschungen, Entdeckungen, Euphorie und neuer Hoffnungen, und überragt die Zeiten der Zweifel, Ängste und der Trauer. Das Buch wird zu meinem besten Freund.

Es scheint mir leichter zu sein, vorerst über Städte zu schreiben und mit ihnen zu sprechen. Ich erkenne aber, dass es doch um die Beziehung zu Menschen geht, und um die Beziehung zu mir, zu meinem Verstand, zu meinem Herzen - zu meiner Seele.

Dies kann nur gelingen, wenn die Geschichten stets in Verbindung mit dem Vergangenen, mit dem aktuellen Augenblick und den Wünschen und Ängsten der Zukunft gebracht werden. Mit dem Geschichtenerzählen wird die Kraft, die eigene und die Geschichte anderer zu beeinflussen, bewusst und möglich.

Dieses Buch möchte ich vor allem mir selbst, aber auch meinen wunderbaren Kindern schenken und uns damit zeigen, wie wichtig es ist, das im Herzen empfundene Gefühl und Wort sich selbst bewusst zu machen und in das "wahrhafte" und eigene Leben zu holen. Somit erhalten diese Worte und Gefühle eine größere und respektvollere Beachtung und Bedeutung. Jeder dieser Gedanken erlangt dann die Kraft, sowohl die eigene Welt als auch die Welt der anderen positiv zu beeinflussen.

Das Buch ist nur ein Geschenk, eine Aufmerksamkeit, die keine Gegenleistung verlangt. Im antiken Rom, aber auch im Orient wurden während der Neujahrsfeiern kleine symbolische Geschenke übergeben, so etwa ein Zweig eines schönen Baumes oder erlesene Früchte des eigenen Gartens. Dieses Buch ist ein Geschenk von mir und entstammt wahrscheinlich meinem von mir noch nicht ganz verstandenen Seelengarten.

 

Seite 2: Ich fühle mich nach Marrakesch hingerufen

 

Seite 3: Nun fahre ich wieder nach Marrakesch

 

Seite 4: Die besondere Geschichte von der Pastilla

  

Seite 5: Das Bild müsse ein Orientalisches Bild ersetzt werden

Wie beschrieb es doch Khalil Gibran in seinem wunderbaren Gedicht "Deine Kinder":

Deine Kinder sind nicht deine Kinder,
sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selbst.

Sie kommen durch dich, aber nicht von dir,
und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht.

Du kannst ihnen deine Liebe geben,
aber nicht deine Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Du kannst ihrem Körper ein Heim geben,
aber nicht ihrer Seele,
denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen,
das du nicht besuchen kannst,
nicht einmal in deinen Träumen.

Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein,
aber suche nicht, sie dir gleich zu machen,
denn das Leben geht nicht rückwärts
und verweilt nicht beim Gestern.

Du bist der Bogen, von dem deine Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Lass deine Bogenrundung
in der Hand des Schützen Freude bedeuten.

Ich fühle mich hingerufen
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