Mythologie, Glaubensvorstellungen und Gottheiten der alten Amazigh
Die Mythologie ist nicht nur den Griechen, Kelten, Römern, Ägyptern, Slawen oder Türken vorbehalten; auch die Amazigh haben einen bedeutenden Einfluss auf diesen Bereich. Ihre Gedanken und ihr Glaube sind so alt wie die Zeit und die Geschichte, und das Heidentum hatte sicherlich seinen Platz in dieser gesamten geografischen Region von den Kanarischen Inseln bis nach Siwa in Ägypten.
Kleiner Umriss über Mythologie, Glaubensvorstellungen und Gottheiten der Amazigh
Die Mythologie der Amazigh umfasst eine reiche und vielfältige Sammlung von Glaubensvorstellungen, Legenden und Gottheiten, die die spirituelle und kulturelle Landschaft der Amazigh seit Jahrtausenden geprägt haben. Die Mythologie der Amazigh ist tief in der nordafrikanischen Region verwurzelt und spiegelt die uralte Weisheit und Weltsicht der Berbergemeinschaften wider.
Das Volk der Amazigh ist in Nordafrika beheimatet und lebt hauptsächlich in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Teilen von Mauretanien, Mali und Niger. Die Mythologie der Amazigh wurde durch verschiedene kulturelle Einflüsse geprägt, darunter die Phönizier, Römer, Vandalen, Byzantiner und Araber.
Die Entstehung des Kosmos und die Anfänge der Menschheit werden in den Erzählungen der Amazigh detailreich beschrieben. Eine bekannte Schöpfungsgeschichte dreht sich um die Figur des Hohen Gottes, der manchmal auch als "Amun" bezeichnet wird. Dem Glauben nach hat Amun die Welt und alle Lebewesen erschaffen. Eine andere Schöpfungserzählung beschreibt den Kosmos als aus einem Ei entstanden, wobei sich das kosmische Ei geteilt hat, um Himmel und Erde zu erschaffen.
Nach Bourdieus "Handbook of Classical Mythology in the Amazigh and Tuareg Oral Traditions" ist das Pantheon der Götter und Göttinnen in der Mythologie der Amazigh vielfältig und jede ist entweder mit einem bestimmten Aspekt der Natur, der Fruchtbarkeit, dem Schutz oder einem himmlischen Ereignis verbunden.
Gottheiten der Amazigh:
Tin Hinan gilt als legendäre Ahnfrau des Tuareg-Volkes und Symbol für mütterliche Weisheit und das göttliche Weibliche. Sie genießt in der Mythologie der Amazigh einen hohen Stellenwert.
Amun ist der oberste Gott in der Mythologie der Amazigh und wird mit Schöpfung, Fruchtbarkeit und göttlichem Königtum in Verbindung gebracht. Er spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen Schöpfungsmythen und wird oft als mächtige und wohlwollende Gottheit dargestellt.
Ifri ist die Göttin der Unterwelt. Sie steht für die geheimnisvollen und verborgenen Aspekte der natürlichen Welt. Ifri wird oft mit Höhlen in Verbindung gebracht, die als heilig gelten und als Tor zur Unterwelt dienen.
Achamán ist in der Gott der Sonne und des Himmels. Er verkörpert Licht, Wärme und lebensspendende Energie. Achamán wird als mächtige Gottheit verehrt, die Licht und Lebenskraft in die Welt bringt.
Tefnut ist die Göttin des Regens. Sie wird mit Fruchtbarkeit, Landwirtschaft und den lebensfördernden Eigenschaften des Wassers in Verbindung gebracht. Tefnuts Rolle ist entscheidend für das Wohlergehen und den Wohlstand des Landes und seiner Bewohner.
Amondis wird ebenfalls mit Fruchtbarkeit und Landwirtschaft in Verbindung gebracht. Amondis wird oft als wohlwollende Gottheit dargestellt, die für das Wachstum und die Fülle der Ernten sorgt.