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Eine Künstlerin zwischen den Welten, zwischen Farbe, Symbol und Seele

Geboren in Marokko, fand ich früh meine Ausdrucksform in der Sprache der Farben. Seit 2007 widme ich mich der Malerei mit Hingabe - nicht als Technik, sondern als innere Notwendigkeit. Es ist der Wunsch, Emotionen, Erinnerungen und das Unsichtbare sichtbar werden zu lassen. In jedem Werk offenbart sich ein Teil meiner inneren Welt, getragen von Symbolik, Bewegung und Licht. Als Künstlerin, Malerin und Suchende ist meine Kunst ein Spiegel seelischer Tiefe - offen, fragend und stets im Wandel.

Das Auge-Symphonie, Motiv und Foto: Nadia Chellaoui

Transcendance, Motiv und Foto: Nadia Chellaoui Symphonie, Motiv und Foto: Nadia Chellaoui Was mit einer intensiven Auseinandersetzung mit Technik begann, wurde schnell zu einem intuitiven, freien Prozess. Mit jedem Pinselstrich begann ich, mich selbst besser zu verstehen - und entwickelte dabei nach und nach eine Bildsprache, die heute ganz meine ist: farbintensiv, symbolisch aufgeladen, tief mit dem Inneren verbunden.

Meine Kunst wurzelt im Geist des abstrakten Expressionismus, doch sie ist auch stark von meiner eigenen Geschichte geprägt - von Emotionen, Begegnungen, Erinnerungen. Meine Leinwände sind keine glatten Oberflächen, sondern vibrierende Räume - voller Schichten, Spuren und Gesten. Immer wieder tauchen bestimmte Symbole auf: das Auge, das Herz, die Taube, der Mund, der Stern. Sie sind für mich keine Dekoration, sondern Träger von Bedeutung. Das Auge steht dabei oft im Mittelpunkt - als Spiegel, als Beobachter, als Einladung zur Selbstwahrnehmung.

Models, Motiv und Foto: Nadia Chellaoui Ich male nicht nur das Sichtbare - sondern das, was sich oft nur andeutet: ein Gefühl, ein Moment, eine Erinnerung. Meine Figuren sind flüchtig. Gesichter tauchen auf und verschwinden wieder, werden fragmentiert, dekonstruiert. In diesen Zwischenräumen zwischen Abstraktion und Erscheinung versuche ich, das Unausgesprochene erfahrbar zu machen. Vielleicht ist meine Malerei deshalb manchmal mehr Musik als Bild - mit eigenen Rhythmen, mit Spannung, mit leisen und lauten Momenten.

Vom Bild zur Form - mein Weg ins Design

2017 begann ich, meine künstlerische Sprache auch auf ein neues Medium zu übertragen: Leder. Meine erste Tasche nannte ich Calips’Oh, inspiriert von der mythischen Nymphe Kalypso. Daraus entwickelte sich eine Kollektion, in der ich Kunst und Handwerk, Mode und Mythologie miteinander verbinde. Jedes Modell trägt einen symbolischen Namen - wie Calliop’eh, Athen’ah, Her’ah oder Ann’ah - und enthält Elemente aus meiner Malerei: Stickereien, Linien, Zeichen, die Geschichten erzählen.

Gemeinsam mit marokkanischen Kunsthandwerkern fertige ich diese Stücke in sorgfältiger Handarbeit. Für mich ist das nicht nur Design - es ist ein neuer, greifbarer Ausdruck meiner künstlerischen Vision. Die Taschen sind tragbare Kunstwerke, sie verbinden Vergangenheit und Gegenwart, Intuition und Präzision.

Mein Weg auf internationalen Bühnen

Getrieben vom Wunsch, meine Kunst über die Leinwand hinaus zum Leben zu erwecken, tauchte ich 2017 in die Welt der Lederkunst ein, um aus Symbolen, Formen und Emotionen tragbare Botschaften zu schaffen, Fotos: Nadia ChellaouiLe Calips'Oh, Motiv und Foto: Nadia Chellaoui Seit meiner ersten Einzelausstellung 2014 in der Nationalbibliothek von Rabat durfte ich meine Werke in vielen Ländern zeigen - in Paris, im Carrousel du Louvre, bei der Biennale in Monaco, in Stockholm, Abidjan, Mailand, Madrid, Rio de Janeiro und anderen Städten. Es war mir eine Ehre, Marokko mehrfach international vertreten zu dürfen - unter anderem als Botschafterin der Divine Académie Française des Arts, Lettres et Culture, die mir 2018 in Rio den Titel Grand Ambassadrice verlieh. Solche Begegnungen, über kulturelle Grenzen hinweg, sind für mich sehr inspirierend und bestärken mich darin, meiner künstlerischen Stimme weiter zu folgen.

Kunst als Raum für Fragen

Ich glaube, dass Kunst nicht unbedingt Antworten geben muss - aber sie kann Räume schaffen, in denen wir Fragen stellen dürfen: Wer bin ich? Was bleibt? Wie verändert sich unser Inneres im Lauf der Zeit?

Meine Werke sind für mich wie stille Dialoge - mit mir selbst, mit dem Betrachter, mit der Welt. Ich versuche, das, was oft unsichtbar bleibt, sichtbar zu machen: Gefühle, Seelenlandschaften, Übergänge. In einer Welt, die oft laut und flüchtig ist, sehe ich die Kunst als einen Ort der Konzentration, der Erinnerung, der Wahrheit. Vielleicht sogar der Heilung.

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