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Ein Gespräch mit Mohamed Nabil

In seinen Dokumentarfilmen beschäftigt sich der Journalist und Filmemacher Mohamed Nabil immer wieder mit dem Thema Frauen im Alltag. Der deutsch-marokkanische Regisseur hat inzwischen mehrere Dokumentarfilme über dieses Thema gedreht.

 

Juwelen der Trauer, Foto: Mohamed Nabil

Der erste Teil seiner Dokumentarfilmtrilogie trägt den Titel "Juwelen der Trauer". Dieser zeigt den Status alleinerziehender Mütter und ihr Leiden unter einem fragilen sozialen Zustand auf.

Das Gefängnis im Dokumentarfilm "Stille Zellen", der zweite Teil der Dokumentarfilmtrilogie über Frauen in Marokko, ist ein Beispiel für das Schicksal von Frauen, die unter der Herrschaft einer männlich geprägten Gesellschaft auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter verloren gegangen sind.

Das Interesse an Frauen in seinen literarischen und medialen Schriften, sowie in seiner dokumentarisch filmischen Trilogie sind immer wieder spürbar, siehe beispielsweise den Dokumentarfilm "Frauenträume", in dem Mohamed Nabil über die Erfahrungen drei verschiedener Berliner Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten berichtet, und wie sie nach ihrem Bekenntnis zum Islam Familie und Gesellschaft erlebten.

Mit seinem neuen Projekt will Mohamed Nabil die Frau in ihrer Rolle als Sterbebegleiterin dokumentieren.

Sie haben dieses Mal insbesondere deutsche Frauen in den Fokus Ihres Projektes gestellt. Warum?

Der erste Film „Frauenträume“, den ich realisierte handelte bereits von deutschen Frauen, die zum Islam übergetreten sind und beschreibt wie sich ihr Leben seitdem verändert hat.

Aktuell versuche ich das Thema Tod sichtbar zu machen. Im Rahmen dieses Projektes möchte ich einen Film über Frauen als Sterbebegleiterinnen realisieren, über Frauen, die Menschen bis zu ihrem letzten Atemzug begleiten. Tod und Sterben sind ein Teil des Lebens und doch werden sie als ein Tabuthema behandelt.

Wie wollen Sie vorgehen?

 

"Die Sprache eines Bildes
ist nicht immer eindeutig!"

"Tod und Sterben
sind Teil des Lebens."

   

Ich bin momentan in der Findungsphase. Eine Phase, in der ich versuche sensibel mit dem Thema umzugehen; quasi alles aufzunehmen, was von Interesse sein könnte. Ich bin auf äußerst interessante Geschichten gestoßen, die zu einem Gesamten verwoben werden können. Hauptmerk bei dieser Realisation ist es, den Bildern die richtige Sprache zu verleihen, nicht zuletzt aufgrund der unendlichen Möglichkeiten, die es gibt, Bilder zu deuten.

Ich weiß, dass Sie bei der Realisation nicht kommerzielle Ziele verfolgen. Haben Sie die richtige Unterstützung gefunden?

An der Kamera, Foto: Mohamed NabilEinige ernstzunehmende Kontakte liegen mir bereits vor; nichtsdestotrotz wäre es hilfreich, wenn sich weitere Interessenten melden würden, um das Projekt zu unterstützen.

Ich suche aktuell verstärkt Partner und Finanzgeber für die Realisierung dieser Dokumentation.

Momentan bin ich in der Phase der Präproduktion. Ich bin optimistisch weitere Unterstützer zu finden, da ich von diesem Thema absolut überzeugt bin. Seit vielen Jahren setze ich mich mit dem Thema Tod auch philosophisch auseinander.