Skip to main content

Dar Dbibegh: Zeuge einer turbulenten Vergangenheit

Sie wirkt wie ein vergessenes Relikt, ein altes Gebäude in einer modernen Umgebung. Mit ihren hohen, sandfarbenen, kalkhaltigen Mauern passt sie weder in Form noch Farbe zu den modernen Gebäuden, die sich soweit das Auge reicht erstrecken. Die „Kabah Dar Dbibegh“, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde und später im 20. Jahrhundert den Ausgangspunkt für die Gründung der modernen französischen Stadt bildete, liegt südlich der Stadt und ist ca. 5 Kilometer von beiden Stadtteilen, Fès el-Bali und Fès el-Jdid, entfernt.

Die Ära von Sultan Moulay Ismail und seinen Nachfolgern

Sultan Moulay Ismail regierte von 1672 bis 1727. Er wählte Meknes zur Hauptstadt seines Königreichs. Er schaffte es, Marokko so sicher zu machen, dass während seiner Regierungszeit es weder Diebe noch Straßenräuber gab. Wurde jemand mit einem solchen Vergehen erwischt, wurde er, gleich wo er auftauchte, gefangen genommen und hart bestraft.

Nach seinem Tod, kämpften seine zahlreichen Söhne um den Thron. Dies führte zu Chaos und Anarchie. Auf den Thron folgte Ahmad, genannt al-Dhahbi (der Goldene), einer der Söhne von Sultan Moulay Ismail. Dieser wählte ebenfalls Meknes zu seiner Hauptstadt. Die Bezeichnung „der Goldene“ bekam aufgrund seiner enormen Ausgaben. Aufgrund seiner fehlenden Willensstärke wurde er von den Führern der Bukharische Armee und seinem Gefolge eher wie eine Marionette behandelt. Nach nur einem Jahr erhoben sich die Menschen gegen ihn, setzten ihn ab und ernannten seinen Bruder Abdul Malik bin Ismail zum Sultan. Dieser wollte innere Reformen durchführen, die jedoch weder den Oudaya-Stamm noch den Abid al-Bukhari gefielen. Nach einem Jahr wurde er von seinem Bruder Ahmad al-Dhahabi, der weiter den Thron beanspruchte, gefangen genommen und getötet. Al-Dhahabi selbst starb an Tuberkulose nur drei Tage nach dem Mord an seinem Bruder.

Nach dem Tod von Al-Dhahabi folgten seine Brüder Ahmad, Abdul Malik und anschließend Abdullah. Die Einwohner von Fès hofften auf eine bessere Zukunft. Sie bereiteten ihm einen großen Empfang und vereinbarten, dass er offiziell in die Stadt einziehen sollte. Alle Menschen kamen, um ihn zu begrüßen.

Unter denjenigen, die zu seinem Gefolge zählen dürften, befand sich jedoch auch der Anführer Hamdoun al-Russi, der erbitterte Feind der Bewohner von Fès, der ihnen während der Herrschaft von Sultan Ismail viel Leid zugefügt hatte. Die Anwesenheit dieses Anführers trübte die Versöhnung zwischen dem Sultan und den Bewohnern von Fès erheblich. Die Bewohner von Fès zögerten nicht, ihren offenen Hass auf Hamdoun al-Russi zu zeigen, da die Anwesenheit des ehemaligen Tyrannen im Gefolge des Sultans das neue Bündnis zwischen ihnen und Sultan Abdullah vergiftete.

Das veranlasste Al-Russi dazu, zum Sultan zu eilen und ihm mitzuteilen, dass die Feindseligkeit sich gegen den Sultan selbst richtete. Das geschah kurz bevor der Sultan die Brücke überquerte, die zur Adwat al-Qarawiyyin führte. Sultan Abdullah kehrte daraufhin mit seinem Gefolge um, zog sich in seinen Palast zurück und verriegelte die Tore.

Kriege und der wirtschaftliche Niedergang 

Zwischen den Bewohnern von Fès und Sultan Abdullah, der vom Oudaya-Stamm unterstützt wurde, brachen immer wieder Kriege und Belagerungen aus. Sultan Abdullah setzte trotz des Widerstands der Bevölkerung Hamdoun al-Russi als Gouverneur der Stadt ein. Al-Russi begann daraufhin, Teile der Stadtmauern, Tore und Befestigungen zu zerstören, darunter den Turm al Mehraz im Südwesten des Mellah.

Als Sultan Abdullah Hamdoun al-Russi von seinem Amt absetzte, da er ihm nicht mehr vertraute, schöpften die Bewohner von Fès erneut Hoffnung auf eine bessere Zeit und ein Ende der Kriege und Auseinandersetzungen, die ihre finanziellen Ressourcen erschöpft und ihren Handel erheblich beeinträchtigt hatten.

Sein Nachfolger, Muhammad bin Ali bin Yash al-Zemouri, erhielt allerdings vom Sultan den Befehl, den Bewohnern von Fès alles Geld weg zu nehmen und es in das Tal von Abu al-Khrareb zu werfen. „Lass ihnen nichts übrig, denn das Geld hat sie verdorben und dazu gebracht, meine Autorität zu missachten“, sagte der Sultan.

Der neue Gouverneur tat, war ihm befohlen wurde. Er überhäufte die Menschen mit ungerechtfertigten Steuern und Strafen, was dazu führte, dass viele wohlhabende Bürger von Fès, und sogar Handwerker, die Stadt verließen und in ländliche Gebiete sowie in Länder außerhalb Marokkos wie Tunesien, Syrien, Ägypten, Palästina und den Sudan übersiedelten. Die Stadt erlebte einen erheblichen wirtschaftlichen Rückgang.

Die politischen Turbulenzen und das Gefühl der Unsicherheit führten dazu, dass Sultan Abdullah im Jahre 1729 seine imposante Festung „Dar Dbibegh“ bauen ließ, die ihm hinter ihren starken Mauern Sicherheit verlieh. Neben der Bezeichnung „Dar Dbibegh“ trug diese Festung bzw. Palast weitere Namen, wie „Kasbah Dar Dbibegh“ und „Kasbah Dabagh al Saghir“.

Die starken Mauern von „Dar Dbibegh“ konnten allerdings Sultan Abdullah nicht davor bewahren, insgesamt sechs Mal abgesetzt zu werden. Die Machtwechsel wurden immer wieder durch den Einfluss von Abid al-Bukhari, dem Oudaya-Stamm, den Hofmännern, den einflussreichen Persönlichkeiten der Stadt und einigen mächtigen Stämmen erzwungen:

  • Sultan Abdullah bin Ismail (1729–1734)
  • Sultan Ali (1734–1736)
  • Sultan Abdullah (1736) wiedereingesetzt, abgesetzt
  • Sultan Muhammad II. (1736–1738)
  • Sultan Al-Mustadi (1738–1740)
  • Sultan Abdullah (1740–1741) wiedereingesetzt
  • Sultan Zayn al-Abidin (1741)
  • Sultan Sultan Abdullah (1741–1742) wiedereingesetzt
  • Sultan Al-Mustadi (1742–1743) wiedereingesetzt
  • Sultan Abdullah (1743–1747) wiedereingesetzt
  • Sultan Al-Mustadí (1747–1748) wiedereingesetzt
  • Sultan Abdullah (1748–1757) wiedereingesetzt

Die Funktion von „Dar Dbibegh“ als Sommerresidenz setzte sich für alle alawitischen Sultane fort, die nach Sultan Abdullah bin Ismail über Marokko herrschten. Es gab eine königliche Pflege für dieses Anwesen, und der letzte alawitische Sultan, der sich darum kümmerte, war Sultan Hassan I., der „Dar Dbibegh“ im 19. Jahrhundert restaurierte, sodass er seinen Namen erhielt (Kasbah Moulay Hassan).

Währenddessen behielten die Bewohner von Fès den Namen „Dar Dbibegh“ für alle nahegelegenen und weiter entfernten Bereiche bei, beginnend am Tor des Judenviertels „al-Mellah“. Die Nutzung dieser Festung als Palast und Sommerresidenz wurde erst ein Jahr vor der Bekanntgabe des französischen Protektorats über Marokko 1912 aufgegeben.

Das französische Protektorat

Im Mai 1911 stellte Sultan Abd al-Hafid bin Hassan den Palast „Dar Dbibegh“ den französischen Truppen unter dem Kommando von General Charles Émile Moinier (1855-1919) zur Verfügung.

Infolge der Aufstände, die in ganz Marokko gegen die ausländische Intervention im Land ausgebrochen waren, kam, unter dem Kommando von General Lyautey, Émile Moinier nach Fès, um „Frieden in Marokko“ herzustellen. Das Ziel war es, den marokkanischen Widerstand zu unterdrücken, um den Weg für das französische Protektorat zu ebnen.

Der erste Widerstand begann 1907 mit der Ermordung von Dr. Mauchoum in Marrakesch als Protest gegen die Konferenz von Algeciras und den Vertrag von Fès und setzte sich bis 1935 in den Atlasgebirgen und den Wüstenregionen fort.

Die französischen Truppen sollten jedoch dauerhaft in dieser Festung in Fès stationiert bleiben. Sie schafften es unterdessen, die Stämme gegeneinander aufzubringen, was zu Bürgerkriegen führte, einer Phase, die als „Zaman as-Siba (Zeit des Chaos bzw. der Anarchie)“ bezeichnet wurde.

Unter dem Vorwand, die französische Intervention in Marokko ist der Garant für den Schutz des Sultans und der Monarchie, sowie für die Wiederherstellung von Gesetz und Ordnung, marschierten die Französischen Truppen in Marokko ein.

Der französische Generalkonsul Henri Gillard (1869–1942) erklärte die französische Strategie zur Eroberung Marokkos wie folgt: „Sultan Moulay Hafid muss immer stärker von seinen Stämmen bedroht werden. Wir dürfen ihm nicht helfen. Wir müssen uns selbst in eine kritische Lage bringen, damit Paris aktiv wird.“… „Unsere Soldaten müssen in den vier Ecken der heiligen Stadt Fès die französische Fahne auf den Türmen der Almohaden hieven“.

Das erste Militärkrankenhaus in Fès

Auvert Krankenhaus, das Personal um 1920, historiesches Foto: Fes-Mediathek für Architektur und Kulturerbe

Im Jahr 1911, als die französischen Truppen sich in Fès niederließen und im ehemaligen königlichen Palast „Dar Dbibegh“ lagerten, wurde es zwingend notwendig, ein Krankenhaus innerhalb des Gebäudes einzurichten, um die verwundeten Soldaten verschiedener Nationalitäten, die unter französischem Kommando standen, sowie Söldner, die aufgrund des marokkanischen Widerstands in verschiedenen Regionen Marokkos kämpften, zu behandeln. Dies war das erste Militärkrankenhaus und die erste Klinik in Fès, die den Namen Dr. Auvert trug. Als dieses Krankenhaus nicht mehr ausreichte, um die Patienten und Verletzten aufzunehmen, entschloss sich das französische Oberkommando, die benachbarten Gärten der Familie Bennis zu mieten, um einen medizinischen Anbau zu errichten. 1934 wurde das Krankenhaus in die Region Dhar al-Mehraz verlegt.

Dhar Mehraz Krankenstation, historisches, Foto: Fes-Mediathek für Architektur und Kulturerbe

Der erste europäische Friedhof in Fès

 

Zaman as-Siba

(Zeit des Chaos) ist ein Begriff aus dem Arabischen, der in der marokkanischen Geschichte eine besondere Bedeutung hat. Wörtlich übersetzt bedeutet er "Zeitalter der Gesetzlosigkeit" oder "Zeitalter der Anarchie".

Dieser Begriff bezieht sich auf die hier beschriebene historische Periode in Marokko, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts dauerte, bevor das Land unter französisches und spanisches Protektorat gestellt wurde. Die Bezeichnung "Zaman as-Siba" reflektiert eine Ära der politischen Zersplitterung und Instabilität, in der die zentrale Macht kaum Einfluss auf die Peripherie hatte, was zu weitreichender Unsicherheit und oft zu einem Zustand der Anarchie führte.

Zusätzlich zum Militärkrankenhaus bestand beim französischen Lager in Fès eine dringende Notwendigkeit für einen Friedhof für die ausländischen Soldaten, die im Dienst der Franzosen standen, sei es durch Todesfälle im Kampf oder durch Krankheit. Daher wurde im Jahr 1911 ein Friedhof im Umfeld des ehemaligen Sultanpalastes „Dar Dbibegh“ angelegt. Dies war der erste europäische Friedhof in Fès. Später wurde der Friedhof „Dhar al-Mehraz“ errichtet. Dieser wurde „Friedhof Dar Dbibegh“ bzw. „Friedhof der Senegalesen“ genannt, denn hier hatte man auch zahlreiche senegalesische Schützen beigesetzt. Es wird angenommen, dass einer der ersten Soldaten, die auf dem „Friedhof Dar Dbibegh“ begraben wurden, der französische Arzt Overet war, der im selben Jahr bei einer Schlacht nahe Zekoota im Bezirk Sidi Kacem zwischen den französischen Truppen, die von Casablanca nach Fès unterwegs waren, und dem marokkanischen Widerstand getötet wurde.

General Louis Hubert Gonzalve Lyautey

Im Jahr 1913 schlugen General Lyautey vor, Städte wie Fès, Meknès, Marrakesch, Tanger und Rabat „unter Berücksichtigung des mittelalterlichen städtebaulichen Charakters zu bewahren“ und unter der Leitung des Pariser Stadtplaners Henri Prost, der den Prix de Rome für Stadtplanung erhalten hatte, zu modernisieren.

Die Studien und Pläne wurden 1915 erstellt. Daraufhin wurde das Gebiet von Dar Dbibegh in Fès als Standort für die Errichtung der modernen französischen Stadt ausgewählt. Der Bau begann 1916 und dauerte bis 1934.

Das Eisenbahnnetz

Abfahrt der spanischen Truppen in Taourirt, im Französischen Gebiet Foto: Wikimedia Commons

Der Zug verkehrte entlang „Dar Dbibegh“ und der angrenzenden Straße „Rue du Train“. Es wurde ein Bahnhofsgebäude errichtet, um französische Soldaten und militärische Ausrüstung zu transportieren und später auch die natürlichen Ressourcen Marokkos, wie Phosphat.

Die Idee, eine Eisenbahnlinie zu bauen, entstand ein Vierteljahrhundert vor der französischen Kolonisierung Marokkos, als im Jahr 1887 zwei Dampflokomotiven eintrafen, die von der belgischen Regierung als Geschenk an Sultan Hassan I. übergeben wurden. Damit wurde die erste Eisenbahnlinie Marokkos errichtet und verband den königlichen Palast mit Agdal-Garten in Meknès. Ziel des belgischen Projekts war es, die Handelsbeziehungen zwischen Marokko und Belgien zu verbessern, in der Hoffnung, dass Belgien weitere Aufträge für den Bau von Eisenbahnlinien in Marokko erhalten würde.

Das Jahr 1911 markierte die Gründung des Eisenbahnnetzes in Marokko. Ab 1916 wurde es unter eingeschränkten Bedingungen für die Öffentlichkeit eröffnet. Die französische Protektoratsverwaltung überließ die Nutzung dieses Netzes drei Unternehmen für den Transport von marokkanischen Rohstoffen. Zunächst die französisch-spanische Gesellschaft (TF) für die Strecke Tanger-Fès im Jahr 1914, dann die Marokkanischen Eisenbahnen (CFM) für die südlichen Linien von Sidi Kacem über Kenitra nach Casablanca, deren Bau 1925 abgeschlossen wurde. Die Strecke Casablanca-Marrakesch wurde 1936 fertiggebaut. Des Weiteren wurde die Strecke Fès-Oujda 1920 eröffnet, und später übernahm die Gesellschaft für die Eisenbahnen des Ostens (CMO) die Strecke Oujda-Bouarfa im Jahr 1928.

Der Markt, Bars, Restaurants und das Kino

Durch das Lagers „Dar Dbibegh“ und seine Einrichtungen, einschließlich des Krankenhauses und der nahegelegenen Eisenbahnlinie, entwickelte sich ein Markt, der die täglichen Bedürfnisse der Soldaten wie Kekse, Kerzen, Tabak, Obst, Speisen und Fleisch deckte. Dieser Markt entwickelte sich zu einem Ort, an dem neben gebrauchtem Zeug auch einfache Bars, Cafés und Restaurants angeboten wurden. Die Geschäfte und Stände dieses Marktes bestanden aus kleinen Holzhütten mit Blechdächern, die größtenteils jüdischen Händlern gehörten, sowie aus Zelt-ähnlichen Unterkünften, die nur von Artillerie- und senegalesischen Soldaten frequentiert wurden.

Es war offensichtlich, dass die Anwesenheit der Soldaten auch ein Bedürfnis nach sexuellen Vergnügungen mit sich brachte. Im südlichen Teil des Marktes gab es sogenannte „Gästehäuser“, die etwas versteckt lagen und in denen Frauen aus allen Nationalitäten und Altersgruppen die sexuellen Wünsche der Soldaten und anderer Männer erfüllten.

 

Taj Mahal, Foto: Jovyn Chamb auf unsplash

Ein  Beispiel für die gängige Praxis der Zerstörungen durch die Kolonialmächte, um die lokale Identität zu verwischen und auszulöschen, ist das, was der französische Historiker und Denker Gustave Le Bon in seinem Buch „Die Zivilisation der Araber“ erwähnt: Die Umwandlung des Taj Mahal, eines der sieben Weltwunder, durch die britischen Kolonialherren in einen Pferdestall und später in eine Kaserne. Sie wollten dieses architektonische Meisterwerk sogar zerstören, indem sie behaupteten, es habe keinen Nutzen, wäre da nicht der Widerstand und die Proteste des indischen Volkes gewesen. 

Im Rahmen der Suche nach Unterhaltung, wurde auch ein Kino eingerichtet, das hauptsächlich von Soldaten und in geringerem Maße von Einheimischen besucht wurde. Die Zuschauer saßen auf dem Boden oder auf einigen niedrigen Stühlen. Die Filme wurden ohne musikalische Begleitung gezeigt, erfreuten sich jedoch allgemein großer Beliebtheit, insbesondere bei den Marokkanern, obwohl „einige Szenen des Pariser Lebens sind für die einheimische Bevölkerung nur schwer verständlich“, merkte der französische Journalist Maurice Frouin (1876–1950) an.

Im Jahr 1915 war der Markt „Dar Dbibegh“ nicht mehr nur für Militärangehörige oder Zivilisten, die für das Militär arbeiteten, reserviert, sondern zog auch viele zivile Besucher an. Vor der Errichtung und Entwicklung der modernen französischen Stadt war dieser Markt bis zum Jahr 1930 der einzige Markt, der von den Lagern „Dhar al-Mehraz“ und „Dar Dbibegh“ aus erreichbar war. Im Gegensatz dazu gab es in al-Mellah und in Fès Ville Nouvelle Bars, Restaurants und „Gästehäuser“.

Kolonialer Eingriffe und politischer Veränderungen

Die „Kasbah Dar Dbibegh“, einst ein bedeutender Teil der marokkanischen Geschichte und insbesondere der Alawiten-Dynastie in der mittelalterlichen und modernen Ära, ist ein Zeugnis der politischen Veränderungen und des Beginns der französischen Kolonialherrschaft unter dem Vorwand des Protektorats... „Dar Dbibegh“ verlor an Bedeutung: Einerseits durch den Schaden, den ihr das französische Militär zugefügt hatte, als sie sie als Kaserne nutzte. Andererseits durch den Umzug der Hauptstadt des Königreichs nach Rabat und insbesondere, da die Alawiten-Königen sie nicht mehr als „Sommerresidenz“ in Betracht zogen, nicht zuletzt deshalb, weil die umgebenden Ländereien durch die Franzosen erheblich entwaldet wurden, was wiederum dazu führte, dass die einst reichlich verfügbaren Wasserressourcen verloren gingen.

Restaurierung von „Dar Dbibegh“

Restaurierung der Kasbah Dar Dbibegh, Phase 1: Restaurierung der historischen Mauern, Foto: Mustafa Umous Restaurierung der Kasbah Dar Dbibegh, Phase 1: Restaurierung der historischen Mauern, Foto: Mustafa Umous Restaurierung der Kasbah Dar Dbibegh, Phase 1: Restaurierung der historischen Mauern, Foto: Mustafa Umous Restaurierung der Kasbah Dar Dbibegh, Phase 1: Restaurierung der historischen Mauern, Foto: Mustafa Umous

Nach über 100 Jahre in einem Zustand des Verfalls und der Vernachlässigung, vor Kurzem die Restaurierung des historischen Palastes „Dar Dbibegh“ abgeschlossen. Die Wiederherstellung dieses bedeutenden Bauwerks ist Teil einer umfassenden Initiative zur Erhaltung und Wiederbelebung des kulturellen Erbes der Stadt Fès, die als eine der ältesten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte der Welt gilt.

Die Restaurierung begann im Jahre 2022 und wurde von einem Team erfahrener Architekten, Historiker und Handwerker durchgeführt. Das Projekt wurde von der marokkanischen Regierung in Partnerschaft mit internationalen Organisationen und privaten Sponsoren finanziert, um sicherzustellen, dass diese die höchsten Standards entspricht.

Autor Idriss Aljay
Sinngemäße Übersetzung aus dem Arabischen durch marokko.com