Strategien für Afrikas Finanzkraft im globalen Kontext
Vom 9. bis 10. Dezember 2024 wird Casablanca Gastgeber des „Africa Financial Summit (AFIS-2024)“ sein, der unter dem Motto „Afrikas Finanzkraft erwacht“ stattfindet. Die Veranstaltung, die von der Mediengruppe „Jeune Afrique“ ins Leben gerufen und in Kooperation mit der „International Finance Corporation“ (IFC) organisiert wird, vereint jährlich über 1.000 führende Finanzexperten, politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden aus Afrika.
Gemeinsam diskutieren sie Strategien, wie der Finanzsektor des Kontinents als Motor für wirtschaftliches Wachstum und Resilienz gestärkt werden kann.
Inmitten bedeutender Veränderungen in der afrikanischen Finanzlandschaft soll der Gipfel neue Wege zur Förderung nachhaltiger Finanzierung und langfristiger Reformen aufzeigen. Marokkos Engagement, unter der Führung S.M. König Mohammed VI, steht hierbei im Vordergrund. Die Gastgeberrolle Casablancas betont Marokkos Bestreben, afrikanische Finanzpartnerschaften zu stärken und das Land als Brücke zwischen Afrika und Europa zu positionieren.
Zu den marokkanischen Kooperationspartnern gehören das Finanz- und Wirtschaftsministerium, die Kapitalmarktbehörde AMMC und die Börse in Casablanca sowie die Agentur für Investitionsförderung AMDIE und das Ministerium für Investition und Politikevaluierung. Diese Institutionen unterstützen den Gipfel mit dem Ziel, eine engere afrikanische Zusammenarbeit im Finanzsektor zu fördern und die Rolle Afrikas in der Weltwirtschaft auszubauen.
Um das volle Potenzial Afrikas auszuschöpfen, sind laut Experten mutige Strategien und langfristige Reformen erforderlich. In diesem Sinne betonte Marokkos Finanzministerin Nadia Fettah, dass der AFIS in Casablanca sowohl Marokkos integrative Marktposition als auch die gewachsene Rolle im afrikanischen Finanzwesen unterstreicht. Sérgio Pimenta, IFC-Vizepräsident für Afrika, hob hervor, dass eine Mobilisierung von Finanzkräften in Bereichen wie Kleinunternehmerfinanzierung, erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Digitalisierung für Afrikas Zukunft entscheidend sei.
Amir Ben Yahmed, Präsident von AFIS, sieht den Gipfel als eine Entscheidungsebene, die konkrete Maßnahmen fördert, anstatt nur Diskussionen zu führen. Im Fokus stehen fünf zentrale Prioritäten:
- die Entwicklung von Bank- und Kapitalmarktprodukten zur lokalen Ressourcenmobilisierung,
- die grenzüberschreitende Interoperabilität von Zahlungssystemen, die Senkung von Transaktionskosten sowie
- der Aufbau globaler Finanzpartnerschaften.
Zusätzliche Ziele umfassen den Zugang zu Finanzprodukten für die informellen Arbeitskräfte Afrikas, die digitale Erweiterung von Versicherungs- und Bankdiensten sowie die Schaffung einer panafrikanischen Börse, um Marktfragmentierung zu überwinden und Investitionen innerhalb Afrikas zu stärken.
Der AFIS-2024 markiert einen entscheidenden Moment in der Weiterentwicklung des afrikanischen Finanzsektors und festigt Marokkos zentrale Rolle bei der Förderung wirtschaftlicher Unabhängigkeit und globaler Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents.