Marokko bleibt Spaniens "erste Priorität" in der Außenpolitik
Der spanische Minister für auswärtige Angelegenheiten, die Europäische Union und Zusammenarbeit, José Manuel Albares, bekräftigte in Madrid die Notwendigkeit guter Beziehungen zu Marokko und versicherte, dass das Königreich weiterhin "die erste Priorität" Spaniens in der Außenpolitik sei, weil es "sehr nachteilig" für die Spanier sei, es nicht zu haben, insbesondere für diejenigen, die in Ceuta (Sebta), Melilla, auf den Kanarischen Inseln oder in Andalusien leben.
"Alle Präsidenten und Außenminister unserer Demokratie haben Marokko als oberste Priorität der spanischen Außenpolitik definiert", betonte Albares auf einem Forum, das von der Beratungsgesellschaft Llorente y Cuenca anlässlich der bevorstehenden spanischen EU-Ratspräsidentschaft veranstaltet wurde.
"Nicht auf eine gute Beziehung zu Marokko hinzuarbeiten, ist sehr nachteilig für das spanische Volk", betonte der spanische Chefdiplomat.
Albares betonte, dass die beiden Länder heute die Grundlagen für "eine neue Beziehung gelegt haben, die auf gegenseitigem Respekt und dem Verzicht auf einseitige Handlungen beruht", und dass die ersten Ergebnisse dieser neuen Dynamik "bereits sichtbar" seien.
In diesem Sinne hob der Minister den Rückgang der irregulären Ankünfte von Immigranten an den spanischen Küsten hervor, wodurch seiner Meinung nach "Tausende von Toten" im Mittelmeer und im Atlantik verhindert werden konnten, sowie die Zunahme des Handels zwischen den beiden Ländern.
"Die Ergebnisse sind da und wir stellen fest, dass wir die Dinge viel besser handhaben als noch vor anderthalb Jahren", schloss Albares.
Marokko und Spanien hielten Anfang Februar in Rabat ihr 12. hochrangiges Treffen ab, das mit einer gemeinsamen Erklärung abgeschlossen wurde, in der beide Seiten ihr Engagement für die Aufrechterhaltung der exzellenten Beziehungen, die sie seit jeher verbinden, zum Ausdruck brachten und ihren Willen bekräftigten, diese ständig zu bereichern.
Marokko und Spanien unterzeichnen 19 Absichtserklärungen
Beitrag vom 03. Februar 2023
Marokko und Spanien haben am Dienstag während des 12. hochrangigen Treffens, das am 1. und 2. Februar in Rabat stattfand, 19 Vereinbarungen in unterschiedlichen Bereichen unterzeichnet. Das Treffen fand unter dem gemeinsamen Vorsitz von Aziz Akhannouch, dem marokkanischen Regierungschef, und seinem spanischen Amtskollegen Pedro Sánchez statt.
Die Abkommen sollen die bilateralen Beziehungen stärken, insbesondere das Abkommen zwischen dem Außenministerium und dem spanischen Ministerium für soziale Eingliederung über die Steuerung der Migration.
Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehört ein Finanzabkommen in Höhe von 800 Mio. Euro zur Unterstützung vorrangiger Projekte, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, erneuerbare Energien, Bildung, Gesundheitseinrichtungen und produktive Sektoren. Darüber hinaus unterzeichneten das Bildungsministerium und sein spanischer Amtskollege eine Absichtserklärung über die Einrichtung zweisprachiger Abteilungen für Spanisch im wissenschaftlichen Bereich.
Die beiden Länder unterzeichneten außerdem weitere Absichtserklärungen in den Bereichen Berufsausbildung, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Umwelt, wissenschaftliche Forschung, Migration, Sozialschutz, Tourismus, Verkehr, akademische Zusammenarbeit, Gesundheitssicherheit, Bibliotheken und Archive. Marokko und Spanien betonten die Notwendigkeit, den in dem 2001 unterzeichneten Arbeitsabkommen vorgesehenen gemeinsamen Koordinierungsausschuss beizubehalten.
In der Sahara-Frage bekräftigte Spanien seine Position, die es in der am 7. April 2022 während des Treffens zwischen König Mohammed VI. und Präsident Pedro Sanchez unterzeichneten gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck gebracht hatte.
Auch bekräftigten beiden Parteien ihr Engagement für die Erhaltung und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen dem Könireich Marokko und der EU.
Der Regierungschef Aziz Akhannouch bekräftigte den Wunsch Marokkos, die bilaterale Zusammenarbeit auf der Grundlage von Vertrauen und gegenseitigem Respekt auf neue Dimensionen auszuweiten, Pedro Sánchez bekräftigte seinerseits das Engagement Spaniens für Transparenz und kontinuierliche Kommunikation und betonte den echten Willen zur Umsetzung aller genannten Abkommen.