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Marokko: 2024 wird ein Wirtschaftswachstum von 3,7% erwartet

Marokkos Wirtschafts- und Finanzministerin Nadia Fettah Alaoui hat König Mohammed VI. am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Ministerrat im Palast von Rabat eine umfassende Zusammenfassung des Haushaltsentwurfs 2024 vorgelegt. Dies markiere den Beginn einer wichtigen Phase der wirtschaftspolitischen Formulierung, teilte der Sprecher des Palastes, Abdelhak El Mrini, mit.

 

Seine Majestät König Mohammed VI., Foto: barlamantoday.comDie Ministerin wies auf das schwierige globale Wirtschaftsszenario hin, in dem sich Marokko und der Rest der Welt befinden, mit einer entsprechenden Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit, einer steigenden Inflation und zunehmenden geopolitischen Spannungen. Darüber hinaus hat das jüngste Erdbeben, das das Land im September erschütterte, die wirtschaftlichen Aussichten zusätzlich erschwert.

Der oben genannte Gesetzentwurf zielt darauf ab, die laufenden Veränderungen zu optimieren, wichtige Projekte hervorzuheben, die in den offiziellen königlichen Reden behandelt werden sollen, und die Strategie der Regierung durch vier Schlüsselelemente in den Mittelpunkt zu stellen.

Erstens gibt es ein starkes Engagement für den Wiederaufbau und die Modernisierung der Infrastruktur in den Regionen, die von dem jüngsten Erdbeben in Al Haouz betroffen waren. Gemäß den königlichen Direktiven wird ein koordinierter Ansatz verfolgt, an dem verschiedene Akteure beteiligt sind. Dazu gehört die Einrichtung einer Agentur für die Entwicklung des Hohen Atlas, die Mittel aus dem Staatshaushalt, den lokalen Behörden, dem Sonderfonds für Solidarität zur Bewältigung der Erdbebenfolgen und dem Hassan-II-Fonds für wirtschaftliche und soziale Entwicklung bündeln wird. Auch die internationale Zusammenarbeit und Unterstützung wird bei diesem Vorhaben eine wichtige Rolle spielen.

Die Regierung räumt einer effizienten Bewirtschaftung der Wasserressourcen und der Unterstützung der Landwirtschaft hohe Priorität ein. Dies wird nicht nur zur Eindämmung der Inflation beitragen, sondern auch die Kaufkraft der Bürger stärken.

Zweitens ist die Regierung bestrebt, die soziale Wohlfahrt durch ein umfassendes Programm zu fördern. Dazu gehört die Ausweitung der obligatorischen Krankenversicherung auf sozial schwache Bevölkerungsschichten und die schrittweise Einführung direkter Sozialhilfe. Ziel ist es, einen beträchtlichen Teil (60 %) der marokkanischen Familien, die derzeit nicht durch die Sozialversicherung geschützt sind, mit einer Direkthilfe von mindestens 500 Dirham für jeden Haushalt zu unterstützen.

Dieses Sicherheitsnetz wird durch die Vervollständigung des Rechtsrahmens für die Sanierung des nationalen Gesundheitssystems und die Reform der allgemeinen und beruflichen Bildung als Pfeiler des Sozialstaats erleichtert.

Höchste Priorität hat die Umsetzung des neuen Wohnungsbauprogramms, das finanzielle Anreize für den Erwerb von Wohnraum im Einklang mit den königlichen Anordnungen bieten soll.

Drittens unterstreicht der Haushaltsplan 2024 die Bedeutung der Fortsetzung der Strukturreformen. Dazu gehört eine umfassende Reform des Justizsystems, um Rechtssicherheit zu schaffen und die allgemeine Entwicklung zu unterstützen, sowie die Umsetzung der Hohen Königlichen Instruktionen zur Überarbeitung der Familienrechtsgesetze.

Der Investitionsfonds Mohammed VI. und die neue Investitionscharta fördern produktive Investitionen in Sektoren wie Landwirtschaft und Tourismus, erhöhen die Effizienz der Verwaltung und fördern die regionale Dezentralisierung durch Initiativen.

Was schließlich die finanzielle Nachhaltigkeit betrifft, so wird die Regierung aktiv an der Reform des Finanzgesetzes arbeiten, innovative Finanzierungsmechanismen erforschen, das öffentliche Portfolio optimieren und die Verwaltungsausgaben effizient verwalten.

Der Haushaltsplan 2024 stellt einen mutigen Schritt zur Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen dar, vor denen Marokko steht, und zielt auf nachhaltiges Wachstum und sozialen Wohlstand in einem komplexen globalen Umfeld ab.

Wie die Ministerin erklärte, geht der Haushaltsplan von einer Wachstumsrate von 3,7% im Jahr 2024 und einem Haushaltsdefizit von 4% des BIP aus.