Marokkanische Banken erholen sich trotz großer Herausforderungen

Fitch Ratings, eine führende amerikanische Ratingagentur, hat ihren neuesten Bericht über die sieben größten marokkanischen Banken veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass sich die marokkanischen Banken trotz schwieriger globaler und nationaler makroökonomischer Bedingungen erholen und widerstandsfähig zeigen konnten.

Die Agentur gab einen positiven Ausblick für das Jahr 2023 aufgrund der vernünftigen Kreditgrundlagen nach der Pandemie. Sie prognostizierte jedoch eher bescheidene Geschäftsaussichten für diese Banken im Jahr 2023. Höhere Zinssätze führten zu einem Rückgang der unkonsolidierten Kredite um 1%: "Die unkonsolidierten Kredite der Banken gingen im Mai um 1% zurück, da höhere Zinssätze die Nachfrage von Unternehmen und Haushalten dämpften, während die Banken bei der Kreditvergabe selektiver vorgingen, um das Kreditrisiko zu verringern", heißt es in dem Bericht.

Die Qualität der Aktiva der marokkanischen Banken hat sich im ersten Quartal 2023 verschlechtert, die Quote der wertgeminderten Kredite stieg auf 8,7% (Ende 2022: 8,4%). Für 2023 wird ein weiterer Rückgang der Zahlen prognostiziert, der jedoch durch die konservative Kreditvergabestrategie der Banken nicht aufgefangen werden kann.

Im Jahr 2022 wird sich die Rentabilität der Banken kaum erhöhen, da das durchschnittliche Verhältnis zwischen Betriebsergebnis und risikogewichteten Aktiva auf 1,8% steigt. Dieser Anstieg ist auf geringere Wertminderungsaufwendungen (LICs) und flache Nettozinsmargen zurückzuführen. Es wird erwartet, dass sich die Rentabilität im Jahr 2023 aufgrund des Rückgangs der LICs und höherer Zinssätze, die sich auf die Kreditzinsen auswirken, verbessern wird. Die Kapitalisierung der sieben Großbanken liegt konstant bei etwa 10%, wobei bis Ende 2023 ein leichter Anstieg erwartet wird.