Der spanische Hersteller Talgo bewirbt sich um marokkanische TGVs
Der spanische Hersteller Talgo plant, sich an den bevorstehenden Ausschreibungen des marokkanischen Eisenbahnamtes (ONCF) zu beteiligen, um 120 neue Hochgeschwindigkeitszüge (TGV) für die Stärkung des nationalen Streckennetzes im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 2030 zu beschaffen. Dies berichtete die spanische Nachrichtenagentur La Información.
Talgo hat der marokkanischen Eisenbahnbehörde zwei Modelle vorgeschlagen: den Hochgeschwindigkeitszug Avril, der eine Geschwindigkeit von 380 km/h erreichen kann, und den Elektrotriebwagen (EMU), der eine Geschwindigkeit von 160 km/h erreicht.
Laut den Medienquellen zeigt der Hersteller Interesse an verschiedenen Ausschreibungen der ONCF. Die erste Ausschreibung, deren Wert auf 839 Millionen Euro geschätzt wird und in Kürze veröffentlicht wird, zielt darauf ab, 120 neue Züge mit einer Geschwindigkeit von etwa 200 km/h für den Vorort- und Regionalverkehr zu erwerben. Diese Züge sollen etwa fünfzig ältere Züge ersetzen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.
Laut Berichten spanischer Medien wird der Gewinner des Ausschreibungsverfahrens verpflichtet sein, in Marokko eine Produktionsstätte zu errichten, in der diese Züge mit einheimischen Arbeitskräften hergestellt werden. Es wird hinzugefügt, dass Marokko bis 2026 insgesamt 12,7 Milliarden MAD für den Erwerb neuer Züge, einschließlich Hochgeschwindigkeitszüge, bereitstellen möchte.
Die geplante Errichtung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Marrakesch und Agadir, die ebenfalls im Rahmen dieses Projekts geplant ist, wird eine entscheidende Rolle für die Fußballweltmeisterschaft 2030 spielen, da beide Städte als mögliche Austragungsorte für die Spiele in Betracht gezogen werden.
Marokko plant, bis 2040 etwa 350 Milliarden MAD in den Bau von 1.100 km Hochgeschwindigkeitsstrecken zu investieren. Zu den geplanten Projekten gehört auch der lang erwartete Unterwassertunnel zwischen Spanien und Marokko, der die Reisezeit zwischen Casablanca und Madrid erheblich verkürzen würde.
China, Deutschland und Frankreich werden ebenfalls als mögliche Mitbewerber in der Ausschreibung genannt, was das deutliche internationale Interesse an diesem ehrgeizigen Projekt verdeutlicht.
Die Absichtserklärung, die am 2. Februar während des 12. hochrangigen Treffens zwischen Marokko und Spanien unterzeichnet wurde, bietet einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber den Mitbewerbern. Diese Erklärung sieht die Stärkung der bilateralen Integration im Verkehrsbereich vor, indem bewährte Verfahren im Bereich der Eisenbahninnovation ausgetauscht werden.