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Wie Marokkos Diplomatie den Multilateralismus in die Praxis übersetzt

Beim Sahara-Forum in Dakhla erläuterte der UN-Botschafter Omar Hilale die Grundzüge der marokkanischen Außenpolitik unter König Mohammed VI: eine Diplomatie des Handelns, der Kooperation und des langfristigen Vertrauens. Im Zentrum steht ein Multilateralismus, der nicht bei Prinzipien stehenbleibt, sondern konkrete, nachhaltige Initiativen hervorbringt.

 

Omar Hilale in Dakhla. Foto von laverite.maDie südmarokkanische Küstenstadt war Schauplatz eines programmatischen Auftritts: Vor internationalen Expertinnen und Experten skizzierte Omar Hilale, Ständiger Vertreter Marokkos bei den Vereinten Nationen, die Leitlinien einer Außenpolitik, die sich konsequent an Wirksamkeit und Solidarität orientiert. Bei der fünften Ausgabe des Sahara-Forums zeichnete Hilale das Bild einer diplomatischen Strategie, die unter König Mohammed VI. auf „Aktion“ und „Konkretes“ setzt - und damit bewusst einen Gegenentwurf zu opportunistischen oder rein symbolischen Ansätzen formuliert.

Hilale betonte, dass die marokkanische Diplomatie weit über repräsentative Aufgaben hinausgehe. Sie sei Ausdruck einer klaren Überzeugung: „Die Größe einer Nation zeigt sich in ihrer Fähigkeit, gemeinsam mit anderen die Zukunft zu gestalten; Solidarität ist das Fundament einer gerechteren Weltordnung.“

Diese Vision basiere auf Vertrauen statt Misstrauen, auf Kooperation statt Isolation und auf nachhaltigen Beziehungen statt kurzfristiger Taktik. Auch die Achtung der menschlichen Würde sei ein zentrales Leitmotiv. Hilale verwies auf die jahrhundertelange Verflechtung des Landes mit dem Atlantikraum, dem Sahara-Gebiet, dem Maghreb und Europa. Diese historische Offenheit präge bis heute die diplomatische Kultur des Königreichs. Im Rückblick auf den 50. Jahrestag der „Grünen Marsches“ hob Hilale hervor, dass dieses Ereignis für eine außenpolitische Haltung stehe, die historische Legitimität, nationale Einheit und die Bereitschaft zum Dialog vereine - ohne in Konfrontation oder Verneinung des Gegenübers zu verfallen.

Die UN-Charta als praktischer Kompass

Ausgehend von den drei zentralen Pfeilern der UN-Charta - Entwicklung, Menschenrechte sowie Frieden und Sicherheit - warb Hilale für ein multilateral ausgerichtetes Handeln, das Prinzipien in konkrete Programme überführt.

Marokko beschränke sich nicht darauf, internationale Werte zu unterstützen; das Land bemühe sich aktiv darum, sie in echte Projekte zu übersetzen. Diese „Diplomatie des Handelns“ solle einen Beitrag zu einer stabileren, solidarischeren und nachhaltigeren internationalen Ordnung leisten.