Zum Hauptinhalt springen

Wie marokkanische Forscher den Kampf gegen den Klimawandel anführen

Forscher der Polytechnischen Universität Mohammed VI (UM6P) in Benguerir entwickeln gentechnisch veränderte Nutzpflanzen, die angesichts des Klimawandels und der Dürre erhebliche Temperaturschwankungen aushalten und gleichzeitig ihren Nährstoffgehalt bewahren können.

 

Pflanzen gegen den Hunger, Foto barlamantoday.com„Diese oft übersehenen Pflanzenarten sind äußerst widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Stressfaktoren, insbesondere dem Klimawandel. Aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts und ihrer geringen Anforderungen an Pflege und Ressourcen werden sie in Afrika häufig genutzt“, erklärte Salma Rouichi, Forschungsingenieurin und Doktorandin an der UM6P, gegenüber Africa News. Sie betonte, dass diese robusten Pflanzen Herausforderungen wie Klimawandel, Trockenheit, Wasserstress und Salzböden standhalten und somit zur Ernährungssicherheit beitragen.

Im Gegensatz zu vielen Indoor-Testplattformen, die reale Bedingungen imitieren, simuliert die Phenoma-Anlage in Benguerir klimatische Ereignisse, die sich möglicherweise ausbreiten werden. Phenoma arbeitet dabei mit Forschungsuniversitäten in den Vereinigten Staaten, Kanada und Asien zusammen, um afrikanische Lösungen für globale Probleme zu entwickeln.

Prof. Moez Amri, Experte für Genetik und Pflanzenzüchtung an der Hochschule für Landwirtschaft und Umweltwissenschaften (UM6P), erklärte, dass Benguerir mit Temperaturen von über 50°C im Sommer und nur 150 Millimetern Niederschlag pro Jahr ein zukünftiges Klimaszenario darstellt. Die in Benguerir entwickelten Lösungen könnten weltweit Anwendung finden und den Forschungsbedarf nicht nur in Marokko und Afrika, sondern auf der ganzen Welt decken.

Salma Rouichi hob hervor, dass die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels, verschiedener Konflikte und der Pandemie die Bemühungen zur Beseitigung des Hungers in vielen Ländern verlangsamt haben. Infolgedessen stieg die Zahl der unterernährten Menschen weltweit von 572 Millionen auf 735 Millionen im Jahr 2023.

Die Arbeit von Phenoma in Benguerir ist ein wichtiger Schritt zur Umkehrung dieses Trends durch die Entwicklung widerstandsfähiger, nährstoffreicher Nutzpflanzen, die in schwierigen Umgebungen gedeihen und zur globalen Ernährungssicherheit beitragen können. Durch die Nutzung der einzigartigen klimatischen Bedingungen in Benguerir adressiert Phenoma nicht nur lokale landwirtschaftliche Probleme, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse und Lösungen im weltweiten Kampf gegen Hunger und Klimawandel.