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Spanische Unternehmen verlagern Produktion nach Marokko

Laut dem spanischen Export- und Investitionsinstitut (ICEX) haben über 360 spanische Unternehmen ihre Produktion nach Marokko verlagert, da neue, strengere EU-Vorschriften zur Unternehmensnachhaltigkeit und Sorgfaltspflicht eingeführt wurden.

 

Verlagern der Produktion nach Marokko, Foto: Lidya Nada auf unsplashDaten des spanischen Export- und Investitionsinstituts (ICEX) zeigen, dass zahlreiche spanische Unternehmen ihre Produktionsstätten nach Marokko verlagert haben. Einige dieser Unternehmen arbeiten über Tochtergesellschaften oder in Partnerschaften mit marokkanischen Firmen, um komplizierte Zollverfahren zu vermeiden. Rund 10% dieser Unternehmen stammen aus der Lebensmittelindustrie, darunter bekannte Marken wie Ebro Foods (Brillante, SOS) und Borges (Nüsse).

EU-Exporteure profitieren von der neuen Maßnahme, die marokkanische Zölle auf 70% der Einfuhren von Agrar- und Fischereierzeugnissen abschafft. Diese Regelung, nach ihrer Umsetzung, wird voraussichtlich rund 100 Millionen Euro an Zöllen einsparen. „Immer mehr spanische Unternehmen zeigen Interesse an Investitionen oder der Eröffnung von Tochtergesellschaften im Maghreb-Land“, erklärte eine spanische Quelle aus Marokko gegenüber der Nachrichtenagentur EFE.

Ein weiteres Beispiel ist der spanische Textilriese Inditex, der seine Produktion in Marokko ausbaut. „Damit können wir den Bedarf decken und uns schnell und effizient an neue Sozial- und Umweltstandards anpassen. Die Nähe ist eines der Schlüsselkriterien unserer Lieferkette, die es uns ermöglicht, schnell auf den Markt zu reagieren“, so Quellen des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur.

Spanien ist der wichtigste Handelspartner Marokkos und übertrifft damit Frankreich und China. Die spanischen Exporte in das nordafrikanische Königreich erreichten 2021 einen Rekordwert von 9,5 Milliarden Euro.

Neben Spanien haben auch andere europäische Unternehmen, wie Renault aus Frankreich und Stellantis aus den Niederlanden, Teile ihrer Produktion nach Marokko verlagert. Diese Entwicklung unterstreicht Marokkos wachsende Bedeutung als attraktiver Standort für internationale Investitionen und Produktion.