Rettungsdrama um den kleinen Rayan
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) hat der Familie des Jungen Rayan nach dem tragischen Unfall, bei dem er ums Leben kam, sein Beileid ausgesprochen und die Rettungsbemühungen gewürdigt.
In einer Erklärung zollte Unicef allen Personen, die sich Tag und Nacht während der Rettungsaktion für Rayan eingesetzt hatten, großen Respekt und betonte, dass der intensive Einsatz, der fünf Tage lang zur Rettung von Rayan geleistet wurde, den wahren Wert bewiesen habe, den die Nation den Rechten ihrer Kinder auf Leben und Schutz beimisst.
"Nach der Odyssee der Rettung von Rayan ist ein Epos entstanden. Dieses traurige Ereignis hat gezeigt, wie sehr sich Marokko, alle Beteiligten zusammen, den Herausforderungen stellt, die seine Kinder betreffen könnten", stellt die Pressemitteilung fest.
Odyssee der Rettung
Das Drama löste weltweit Betroffenheit aus. Der kleine Rayan, das marokkanische Kind, das starb, nachdem es am 1. Februar 2022 beim Spielen in einen 32 Meter tiefen Trockenbrunnen im Dorf Ighran*1 gefallen war.
Auf der Suche nach Rayan, entdeckte seine Familie die kleinen Fußspuren in der Nähe des Brunnens und hörte seine Stimme. Mithilfe einer Handykamera, die sie hinunterschickten, bestätigte die Familie, dass Rayan im Brunnen war, und informierte daraufhin die örtlichen Behörden.
Die Rettungsversuche wurden durch den engen Brunnen und den brüchigen Boden verzögert. Es wurde ein separater Graben ausgehoben, um den Boden des Brunnens zu erreichen. Als die Retter Rayan am 5. Februar erreichten, wurde mit großer Betroffenheit festgestellt, dass Rayan bereits tot war.
Am Montag, den 7. Februar 2022, wurde Rayan in der Nähe seines Dorfes Ighran*1 beerdigt.
Ursula von der Leyen drückt ihr Beileid aus und würdigt die großen Anstrengungen der Retter
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat dem marokkanischen Volk ihr tiefstes Mitgefühl für den tragischen Tod des Kindes Rayan ausgedrückt.
"Die ganze Welt hat angesichts dieser Tragödie den Atem angehalten", betonte Frau von der Leyen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Regierungschef Aziz Akhannouch nach ihren Gesprächen und sprach den Eltern des Kindes und dem gesamten marokkanischen Volk ihr tiefstes Mitgefühl aus.
Ursula von der Leyen, die am Dienstag ihren ersten Besuch in Marokko in ihrer Funktion als Präsidentin der Europäischen Kommission angetreten hatte, betonte: "Wir sind in diesen schwierigen Momenten an Ihrer Seite".
Der moralische und ethische Erdrutsch
Diejenigen, die einige westliche Medien hochtrabend als marokkanische Oppositionelle und Menschenrechtsverteidiger bezeichneten, haben versucht, den Fall des kleinen Rayan zu instrumentalisieren.
Während die Rettungskräfte tagelang mit mühsamen Bohrungen versuchten, den fünfjährigen Rayan lebend aus dem Brunnen zu ziehen, kreisten einige Geier um das Ereignis, das internationale Ausmaße angenommen hatte.
Die Rettungskräfte brachten Sauerstoff und Wasser bis zum Boden des engen Brunnens, was laut lokalen Medienberichten darauf schließen ließ, dass Rayan noch am Leben war. Bis zum Schluss waren alle Teile der öffentlichen Hand mobilisiert worden.
Diese komplexen Operationen wurden unter der Aufsicht von Pionieren des Ingenieurwesens sowie Teams von Topografen und des Zivilschutzes durchgeführt. Die Scheinoppositionellen versuchten aus ihren goldenen Exilen heraus, die Gemüter durch ungesunde Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerken zu verunsichern.
Die Rettungsphase war heikel, da aufgrund der Bodenbeschaffenheit, bei der einige Schichten sandig und andere felsig sind, die Gefahr eines Erdrutsches bestand.
Übrigens gehörte der Hashtag #sauvezrayan (auf Arabisch) tagelang zu den wichtigsten Twitter-Trends in Marokko. Eine kurze Recherche ergab, dass die antimarokkanische Clique diesen Hashtag nicht nutzte, um ihre Solidarität zu bekunden.
Nachtrag: Illegale Spendenaufrufe
Eine Reihe von Initiativen, die versuchen, den Vorfall des Todes des Kindes Rayan unter dem Vorwand der Sammlung von Sach- oder Geldspenden für seine Familie zu instrumentalisieren, wurden kürzlich in den sozialen netzwerken sowohl in Marokko als auch im Ausland entdeckt, heißt es in einer Presseerklärung der Provinz Chefchaouen.
Angesichts dieser Situation, so die Pressemitteilung, ist jedermann aufgerufen, die Rechtstexte zu respektieren und den zuständigen Behörden Praktiken zu melden, die gegen das Gesetz verstoßen und die Traditionen des marokkanischen Volkes im Bereich der Solidarität untergraben.
Im Übrigen lehnt die Familie des verstorbenen Rayan, die sich solcher Machenschaften bewusst ist, alle inoffiziellen Spenden strikt ab.
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*1 Ighran: Dorf in der Gemeinde Tamorot in der Provinz Chefchaouen, im Norden des Königreichs