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Portugals klare Unterstützung für den Autonomieplan bekräftigt

Portugal bekräftigt offiziell seine Unterstützung für den marokkanischen Autonomieplan zur Regelung der Sahara-Frage. Dies geschah im Rahmen eines Treffens in Lissabon zwischen dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita und seinem portugiesischen Amtskollegen Paulo Rangel.

 

Paulo Rangel, Portugalsminister für Auswärtiges und Nasser Bourita Marokkanischer Außenminister, Foto: laverite.maIn einer gemeinsamen Erklärung würdigte Portugal die marokkanische Initiative als „ernsthafte, glaubwürdige und realistische“ Grundlage für eine dauerhafte politische Lösung unter der Ägide der Vereinten Nationen. Diese Position fügt sich in eine zunehmend dynamische regionale und internationale Entwicklung ein, in der immer mehr Staaten den pragmatischen und stabilisierenden Charakter des marokkanischen Vorschlags anerkennen.

Der 2007 von Marokko vorgestellte Autonomieplan sieht vor, den südlichen Provinzen eine weitreichende Selbstverwaltung in wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und justiziellen Belangen einzuräumen, wobei die Hoheitsrechte in zentralstaatlicher Hand verbleiben. Diese Initiative, vielfach als ehrenhafter Kompromiss bewertet, hat sich seither als ernstzunehmende Option auf internationalem Parkett etabliert - als realistischer Ausweg aus einem Konflikt, der nunmehr fast fünf Jahrzehnte andauert.

Die Haltung Portugals ist nicht neu: Bereits im Jahr 2023 hatte Lissabon die Bemühungen Marokkos um eine tragfähige politische Lösung gewürdigt. Die Erklärung vom Juli 2025 jedoch verleiht dieser Unterstützung eine neue Klarheit und Festigkeit und positioniert Portugal im Einklang mit mehreren europäischen Partnerstaaten. Zugleich bekräftigt sie die zentrale Bedeutung des von den Vereinten Nationen getragenen Verhandlungsprozesses sowie der einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrats, insbesondere der Resolution 2756, welche die marokkanische Initiative als Ausgangspunkt für eine politische Belebung des Dossiers unterstützt.

Portugal erkennt dabei - anders als etwa die Vereinigten Staaten oder jüngst Frankreich - nicht ausdrücklich die marokkanische Souveränität über die Sahara an. Vielmehr verfolgt Lissabon eine ausgleichende diplomatische Linie, die Stabilität in der Region, die Achtung des Völkerrechts und den Dialog in den Vordergrund stellt. Diese Haltung ermöglicht es Portugal, eine gewisse Neutralität zu wahren und zugleich die marokkanischen Anstrengungen als bislang konstruktivsten Lösungsansatz anzuerkennen.

Der portugiesische Vorstoß reiht sich ein in eine wachsende Zahl von europäischen und afrikanischen Staaten, die in der Sahara-Frage einen realpolitischen Kurs einschlagen. Frankreich, Spanien, die Niederlande, Deutschland sowie das Vereinigte Königreich haben bereits ihre Unterstützung für den marokkanischen Autonomieplan erklärt. Auch jenseits Europas - etwa Brasilien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Chile - teilen diese Perspektive.

Für Marokko stellt die portugiesische Erklärung eine zusätzliche Bestätigung der königlichen Strategie dar, die auf diplomatische Konsolidierung, gezielte Investitionen in den südlichen Provinzen und eine internationale Mobilisierung zugunsten der nationalen Souveränität setzt. In einem geopolitischen Kontext, der von Spannungen und sich wandelnden Allianzen geprägt ist, trägt jede - selbst nuancierte - Stellungnahme dazu bei, die internationale Legitimität des Königreichs zu festigen. Sie bestätigt, dass der mit Beharrlichkeit und Überzeugung verfolgte Autonomieplan zunehmend als einzige ernsthafte und tragfähige Option für einen nachhaltigen Frieden in der Sahara wahrgenommen wird.