ONCF verkündet Fortschritte beim Boraq-Projekt Kénitra-Marrakesch
Die marokkanische Eisenbahngesellschaft Office National des Chemins de Fer (ONCF) hat die Auswahl der Unternehmen bekanntgegeben, die für verschiedene Ingenieurarbeiten im Rahmen des Projekts zur Hochgeschwindigkeitsstrecke (LGV) zwischen Kénitra und Marrakesch verantwortlich sein werden.
Das Gesamtprojekt hat ein Volumen von über 3,38 Milliarden Dirham und umfasst den Bau der Bahninfrastruktur, die Verlegung der Gleise, die Installation von Elektroleitungen sowie umfangreiche Bauarbeiten an bestehenden Streckenabschnitten.
Das Projekt wurde in vier Bauabschnitte unterteilt, die an insgesamt acht Unternehmen vergeben wurden:
- Abschnitt Sidi Achouh bis Sidi Bernoussi
Die französische Colas Rail und deren marokkanische Tochtergesellschaft Colas Rail Maroc haben den Zuschlag für diesen Abschnitt erhalten, mit einem Gesamtbudget von 650 Millionen Dirham. - Abschnitt Sidi Bernoussi bis Ouhda
Dieser Abschnitt wurde an das chinesische Unternehmen China Railway No. 4 Engineering vergeben, mit einem Auftragswert von 915 Millionen Dirham. - Abschnitt Ouhda bis Nouasser
Die französische Allianz TSA-TSO Catenaires-NGE Contracting wurde mit der Durchführung dieses Bauabschnitts beauftragt, dessen Gesamtvolumen sich auf 1,11 Milliarden Dirham beläuft. - Abschnitt Sidi Aidi bis Marrakesch
Die italienische Allianz GCF-GCFMA erhielt den Auftrag für den letzten Abschnitt, der mit 702 Millionen Dirham budgetiert ist.
Projektziele und weitere Maßnahmen
Das LGV-Projekt umfasst neben der Errichtung der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke auch die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur. Dazu gehören die Anbindung der neuen Strecke an das bestehende Schienennetz, die Entwicklung moderner Bahnhöfe sowie die Aufwertung der traditionellen Eisenbahnlinie zwischen den wichtigsten Städten. Darüber hinaus werden spezielle Wartungszentren und -einrichtungen für die Hochgeschwindigkeitszüge geschaffen.
Parallel dazu hat die ONCF kürzlich einen weiteren Großauftrag vergeben: Der Ausbau der traditionellen Bahnstrecke zwischen Casablanca und Marrakesch wurde der chinesischen China Overseas Engineering Corporation (Covec) für 1,34 Milliarden Dirham zugesprochen. Dieser umfasst die Renovierung von Infrastrukturen, die Modernisierung von Kommunikationssystemen, die Verbesserung der Sicherheitstechnik sowie umfassende Wartungsmaßnahmen. Die Entscheidung fiel zugunsten von Covec aufgrund der wettbewerbsfähigen Preisgestaltung und der hohen Qualität des Angebots, das unter anderem das französische Konsortium NGE Contracting/Guintoli mit einer höheren Offerte von 1,72 Milliarden Dirham überbot.
Bedeutung des LGV-Projekts für Marokko
Das LGV-Projekt von Kénitra nach Marrakesch, das mittlerweile aus sieben Bauabschnitten besteht, unterstreicht Marokkos Engagement zur Modernisierung seines Eisenbahnnetzes und zur Steigerung von dessen Effizienz. Die Strecke wird von der Wartungsbasis in Kénitra über den Rabat-Tunnel und die Regionen Ain Atiq und Zenata bis nach Marrakesch verlaufen, wobei der neue Knotenpunkt in Nouasser eine zentrale Rolle spielen wird.