OCP: Erfolgreiches Wachstum trotz schwieriger Marktbedingungen
Der OCP-Konzern (Office Chérifien des Phosphates) hat zum Ende Juni 2024 einen Umsatz von 43,2 Milliarden Dirham erzielt, im Vergleich zu 37,6 Milliarden Dirham im Vorjahr. Diese Leistung wurde trotz schwieriger Marktbedingungen erzielt, die durch ein begrenztes Angebot, insbesondere durch geringere Exporte aus China, und eine stabile Nachfrage in den wichtigsten Importregionen geprägt waren.
Dank seiner Flexibilität in der Produktion und im Vertrieb konnte OCP die wachsende Nachfrage nach Spezialprodukten, wie TSP (Triple Superphosphat), bedienen und pünktlich große Mengen liefern. Infolgedessen stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr auf 43,2 Milliarden Dirham. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf höhere Exportvolumen zurückzuführen, die den Preisrückgang in den Segmenten Phosphatrohstoff, Dünger und Phosphorsäure ausglichen. Besonders der Absatz von Düngemitteln und Phosphorsäure profitierte von der starken Nachfrage in Europa und Afrika sowie von einer wachsenden Nachfrage nach Phosphorsäure in Indien und Europa.
Im zweiten Quartal 2024 erreichte der Umsatz 23,7 Milliarden Dirham, was im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen deutlichen Anstieg darstellt. Diese positive Entwicklung ist auf günstige Marktbedingungen zurückzuführen, die zu höheren Exportvolumen führten. Die operative Effizienz und die führende Kostenstruktur des OCP-Konzerns ermöglichten eine starke EBITDA-Marge von 38%, die über dem Branchendurchschnitt liegt.
Nachhaltige Entwicklung und strategische Investitionen
OCP verfolgt weiterhin eine nachhaltige Entwicklungsstrategie, indem es seine Produktionskapazitäten ausbaut und strategisch in Schlüsselbereiche wie Wassermanagement, erneuerbare Energien sowie die Entwicklung von grünem Ammoniak und grünem Wasserstoff investiert.
Im Mai 2024 gelang dem Konzern eine erfolgreiche Anleiheplatzierung auf den internationalen Kapitalmärkten in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar. Die Emission bestand aus zwei Tranchen mit Laufzeiten von 10 und 30 Jahren und Zinssätzen von 6,75 % bzw. 7,50 %. Diese Anleihe war die bisher größte in der Geschichte von OCP und wurde mehr als 3,1-fach überzeichnet, was das Vertrauen der internationalen Investoren in die nachhaltige Wachstumsstrategie des Unternehmens unterstreicht. Die Erlöse werden in das „Grüne Investitionsprogramm“ des Konzerns bis 2027 fließen, das auf die Erweiterung der Produktionskapazitäten und Investitionen in Wasser- und erneuerbare Energien abzielt, sowie auf die Produktion von grünem Ammoniak.
Zusätzlich schloss OCP Ende Mai 2024 eine Finanzierungsvereinbarung mit der deutschen KfW-Bank in Höhe von 200 Millionen Euro ab. Diese Mittel sollen zur Stärkung der globalen Ernährungssicherheit und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Davon werden 150 Millionen Euro in die Umstellung auf 100% nicht-konventionelles Wasser in den OCP-Produktionsstätten bis 2024 investiert. Die übrigen 50 Millionen Euro unterstützen das Ziel des Unternehmens, bis 2027 vollständig auf erneuerbare Energien (5 GW) umzusteigen und bis 2030 klimaneutral für die Emissionskategorien Scope 1 und 2 zu werden, sowie bis 2040 für Scope 3.
Erweiterung der Produktionskapazitäten und grüne Energie
OCP hat zudem sein strategisches Programm „Mzinda-Meskala“ gestartet, das auf eine erhebliche Erweiterung der Produktionskapazitäten abzielt. Im Korridor Mzinda-Safi soll bis 2028 eine jährliche Kapazität von 12 Millionen Tonnen Phosphatrohstoff, 3 Millionen Tonnen Phosphorsäure und 8,4 Millionen Tonnen Düngemittel erreicht werden. Im Korridor Meskala-Essaouira wird eine Kapazität von 20 Millionen Tonnen Phosphatrohstoff, 1 Million Tonnen Phosphorsäure und 2 Millionen Tonnen Düngemittel bis 2030 angestrebt.
Im Bereich erneuerbare Energien macht das OCP Green Energy-Programm deutliche Fortschritte. Die erste Phase des Solarenergieprojekts mit einer Kapazität von 202 MW in Khouribga und Benguerir ist zu 93% abgeschlossen. Wichtige Arbeiten wie die Installation der Solarmodule und die Fertigstellung der Umspannwerke sind weit fortgeschritten.
OCP setzt damit auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmensstrategie, die sowohl die globale Ernährungssicherheit als auch den Kampf gegen den Klimawandel in den Fokus stellt.