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Neuer US-Botschafter: Vision für starke Partnerschaft mit Marokko

In seiner Anhörung vor dem US-Senat skizzierte Richard Duke Buchan III, designierter Botschafter der Vereinigten Staaten in Marokko, seine Vision für eine vertiefte Partnerschaft mit dem nordafrikanischen Königreich.

 

Richard Duke Buchan III, Foto:  L'Observateur du Maroc et d'AfriqueBuchan hob dabei Marokko als Stabilitätsanker und wirtschaftlichen Knotenpunkt hervor - nicht nur innerhalb Nordafrikas, sondern auch als strategischer Partner auf dem afrikanischen Kontinent insgesamt. Er betonte die historische Tiefe der Beziehungen, gemeinsame sicherheitspolitische Interessen und bekräftigte die Unterstützung der USA für die Souveränität Marokkos über die Westsahara.

Marokko gilt als eines der ältesten Partnerländer der Vereinigten Staaten: Bereits 1777 erkannte das Königreich als erstes Land weltweit die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten an. Der 1786 unterzeichnete Friedens- und Freundschaftsvertrag ist das älteste noch gültige bilaterale Abkommen der USA - Symbol einer traditionsreichen und belastbaren Partnerschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten weiter strategisch vertieft hat. Marokko ist heute ein wichtiger nicht-NATO-Verbündeter der Vereinigten Staaten, ein sicherheitspolitischer Akteur in der Region und ein bevorzugter wirtschaftlicher Ansprechpartner.

Buchan begann seine Rede mit einem Dank an Präsident Donald Trump und Senator Marco Rubio für die Nominierung. Er betonte, er werde die Interessen der Vereinigten Staaten mit Nachdruck vertreten und politische Initiativen unterstützen, die Amerikas Stärke, Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand sichern. Dabei verwies er auf seine familiären Wurzeln in North Carolina - als Angehöriger der zehnten Generation einer traditionsreichen Farmerfamilie - und unterstrich seine Verbundenheit mit amerikanischen Grundwerten.

Seine langjährige diplomatische und unternehmerische Erfahrung sieht Buchan als Grundlage für eine wirksame Amtsführung. Als ehemaliger US-Botschafter in Spanien und Andorra sowie mit über vier Jahrzehnten internationaler Tätigkeit im Finanzsektor bringt er ein profundes Verständnis für geopolitische und wirtschaftliche Zusammenhänge mit. Marokko kennt er seit über 40 Jahren durch zahlreiche Reisen und persönliche Begegnungen. Dieses langjährige Interesse sei nunmehr die Basis für seine Mission, die bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Besonders hob er das bereits bestehende, gut eingespielte Team an der US-Botschaft in Rabat hervor.

Ein zentrales Anliegen Buchans ist die Sicherheit amerikanischer Staatsbürger in Marokko. Gleichzeitig würdigte er König Mohammed VI. als verlässlichen Partner der Vereinigten Staaten und als bedeutende Führungsfigur im Dienste regionaler Stabilität. Marokkos Rolle als vertrauenswürdiger Akteur in der Terrorismusbekämpfung, als Gastgeber der multinationalen Militärübung African Lion unter der Leitung des US-Afrika-Kommandos (AFRICOM) sowie als Plattform für sicherheitspolitischen Dialog in der Region sei von hoher strategischer Relevanz für die Vereinigten Staaten.

Auch die wirtschaftliche Dimension der Beziehungen stellte Buchan in den Vordergrund. Seit Inkrafttreten eines bilateralen Freihandelsabkommens im Jahr 2006 haben sich Handel und Investitionen deutlich intensiviert. Marokko hat sich als Modellpartner etabliert - mit einem dynamischen Wachstum in Sektoren wie Erneuerbare Energien, Agrartechnologie, Digitalisierung und Verkehrsinfrastruktur. Buchan kündigte an, sich gezielt für die Ausweitung amerikanischer Wirtschaftsaktivitäten einzusetzen, insbesondere zugunsten mittelständischer US-Unternehmen.

Hinsichtlich der Westsahara bekräftigte Buchan die Anerkennung der marokkanischen Souveränität durch die Vereinigten Staaten, wie sie 2020 von der Trump-Administration ausgesprochen wurde. Der von Marokko vorgelegte Autonomieplan gelte weiterhin als glaubwürdige und realistische Grundlage für eine politische Lösung des Konflikts.

Zugleich würdigte Buchan die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel im Jahr 2020 im Rahmen der sogenannten Abraham-Abkommen. Marokkos besondere Rolle als Brückenbauer zwischen der arabischen Welt, Israel und den Vereinigten Staaten habe weiter an Bedeutung gewonnen. Er verwies auf die historischen Verbindungen Marokkos zu Jerusalem sowie auf das Engagement des Landes im Kampf gegen extremistische Kräfte wie die Hamas im Gazastreifen. Sollte seine Ernennung bestätigt werden, versprach Buchan, die Abraham-Abkommen gemeinsam mit marokkanischen Partnern weiter zu vertiefen.

Siehe das YouTube-Video mit der Anhörung
von Richard Duke Buchan III vor dem US-Senat