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Neue Erkenntnisse aus der Taubenhöhle von Taforalt in Marokko

Seit Jahren führt ein internationales Forscherteam archäologische Untersuchungen in der Taubenhöhle von Taforalt im Nordosten Marokkos durch. Beteiligt sind das Nationale Institut für Wissenschaft, Archäologie und Kulturerbe (INSAP), die Fakultät für Wissenschaft in Oujda (Labor 2GPMH), die Universität Oxford und das Natural History Museum in London.

Taubenhöhle von Taforalt in Marokko, Foto: barlamane.com

Die Analyse menschlicher Knochenreste belegen, dass die Menschengruppen, die dort vor 15.000 Jahren gelebt haben, eine pflanzenbasierte Ernährungsweise annahmen - ca. 8.000 Jahre vor der Einführung der Landwirtschaft in der Jungsteinzeit (Neolithikum). Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf den Übergang vom Jagen und Sammeln hin zum Ackerbau, eine der bedeutendsten Umstellungen in der Ernährungsgeschichte der Menschheit.

Die Studie, die in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht wurde, zeigt durch die Analyse stabiler Isotope von in der Taubenhöhle gefundenen Skeletten, dass die damaligen Menschen hauptsächlich pflanzliche Nahrung zu sich nahmen. Dies widerspricht der bisherigen Annahme, dass paläolithische Jägergemeinschaften stark auf Fleisch angewiesen waren. Diese Ergebnisse stellen die gängige Vorstellung in Frage und unterstreichen die Bedeutung pflanzlicher Nahrung für diese frühen Menschengruppen. Weiter bestätigen diese Erkenntnisse frühere Studien, die darauf hindeuten, dass die Bewohner der Taubenhöhle eine der ältesten sesshaften Lebensweisen der Welt entwickelten.

Diese wegweisende Studie wurde von einer preisgekrönten Doktorandin des INSAP und einem internationalen Forscherteam aus verschiedenen Institutionen geleitet, darunter CNRS in Toulouse, das Max-Planck-Institut, die Universität Bordeaux, die Universität Kent, das Collège de France und das Zentrum für Archäologische Forschung in Monrepos.

Die Entdeckungen in Taforalt tragen wesentlich zum Verständnis der frühen menschlichen Ernährung und Lebensweise bei und eröffnen neue Perspektiven auf die evolutionäre Geschichte des Homo sapiens.