Marokkos Stauseen gewinnen eine Milliarde Kubikmeter Wasser hinzu
Dank ergiebiger Niederschläge haben sich die Wasserreserven Marokkos spürbar erholt. Die Stauseen weisen aktuell eine Füllrate von 31,3% auf - ein Anstieg um 3,5 Prozentpunkte seit Beginn des Monats März.
Die verfügbaren Wasserreserven belaufen sich nun auf 5,271 Milliarden Kubikmeter, was einen deutlichen Zuwachs gegenüber den 4,260 Milliarden Kubikmetern des Vorjahres bedeutet, als die Füllrate lediglich 26,43% betrug. Fünf Stauseen haben inzwischen ihre maximale Kapazität erreicht.
Dürre, sinkende Reserven und dringender Investitionsbedarf
Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Wassersituation fragil, da sie stark von klimatischen Schwankungen und einer wachsenden Nachfrage nach Wasserressourcen beeinflusst wird. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um diesen Aufwärtstrend zu bestätigen und die anhaltenden Engpässe in einigen Regionen zu entschärfen.
In den vergangenen fünf Jahren sind Marokkos Wasserreserven durch anhaltende Dürreperioden und steigende Temperaturen erheblich unter Druck geraten. Besonders betroffen war das Einzugsgebiet des Oum Er Rbia, wo die Wasserreserven im Januar 2024 lediglich 4,4% der Gesamtkapazität erreichten - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 414 Millionen Kubikmetern des Vorjahres.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat Marokko Investitionen in Höhe von rund 420 Millionen Euro angekündigt. Diese Mittel sollen den Bau von 20 neuen Staudämmen sowie die Erweiterung bestehender Anlagen ermöglichen. Darüber hinaus sind 129 weitere Staudämme unterschiedlicher Größen geplant, von denen bereits 14 fertiggestellt wurden.
Trotz dieser Bemühungen bleibt die Wassersituation angespannt, da die Niederschlagsmengen seit 1961 erheblich zurückgegangen sind - im Frühjahr um 43%, im Winter um 26%. Prognosen des marokkanischen Instituts für Politikanalyse (MIPA) zufolge droht dem Land bis 2050 ein jährliches Wasserdefizit von 4 bis 7 Milliarden Kubikmetern.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit nachhaltiger Wasserbewirtschaftungsstrategien, um die zukünftige Versorgung des Landes langfristig zu sichern.