Marokkos Agrarsektor steht vor enormen Herausforderungen

Während der aktuellen Agrarsaison verzeichnete Marokko lediglich 77 Millimeter Niederschlag, was einem drastischen Rückgang von 44% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie der Minister für Landwirtschaft, Fischerei, ländliche Entwicklung, Wasser und Wälder, Mohamed Sadiki vor dem marokkanischen Unterhaus bekannt gab. Die diesjährigen Niederschläge liegen sogar um 54% unter dem Durchschnitt der letzten 40 Jahre.

In Bezug auf die Auswirkungen der geringen Niederschläge auf die landwirtschaftliche Saison und die ländlichen Gebiete erklärte Sadiki während einer mündlichen Sitzung, dass die Wasserressourcen Marokkos derzeit lediglich 600 Millionen m3 betragen, was einem Rückgang von etwa 83% unter dem Durchschnitt entspricht.

Die letzten sechs Jahre haben für Marokko eine außergewöhnlich schwierige klimatische Situation gebracht. Aufgrund der zunehmenden Dürrehäufigkeit gab es seit 2018 sechs aufeinanderfolgende trockene Jahre, die zu einem noch nie dagewesenen Rückgang der marokkanischen Wasserressourcen, Reservoirs und des Grundwassers geführt haben. Die durchschnittlichen Wasserressourcen aus Staudämmen betrugen im Zeitraum von 1945 bis 2018 zwischen 14 und 18 Milliarden m3. In den letzten 6 Jahren ist dieser Wert jedoch auf weniger als 5 Milliarden m3 gesunken.

Hinsichtlich der großen Bewässerungsflächen betonte Sadiki, dass die aktuelle landwirtschaftliche Anbaufläche lediglich 400.000 Hektar von insgesamt 750.000 Hektar in Marokko ausmache. Dies entspricht einem Rückgang von 44% gegenüber den Vorjahren und verdeutlicht, wie die Wasserknappheit die Verfügbarkeit von Wasser für umfangreiche Bewässerungsanlagen erheblich beeinträchtigt hat.