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Marokko setzt auf Künstliche Intelligenz und digitale Zukunft

Mit einem Abkommen mit dem französischen KI-Pionier Mistral AI macht Marokko ernst: Das Königreich will sich als Motor digitaler Innovation in Afrika etablieren - ganz im Sinne der Vision von König Mohammed VI.

Marokko setzt auf Künstliche Intelligenz und digitale Zukunft

Amal El Fallah Seghrouchni und Arthur Mensch, Foto: MAPFès, Rabat oder Casablanca - längst steht Marokko nicht nur für historische Königsstädte, sondern auch für ehrgeizige Zukunftsvisionen. In Rabat wurde heute ein Schritt vollzogen, der Symbolkraft besitzt: Die Ministerin für digitale Transformation und Verwaltungsreform, Amal El Fallah Seghrouchni, unterzeichnete gemeinsam mit Arthur Mensch, Mitgründer und CEO von Mistral AI, ein Memorandum of Understanding. Ziel dieser Partnerschaft mit dem französischen Vorzeigeunternehmen für generative Künstliche Intelligenz: Marokko fit machen für die digitale Zukunft.

„Dieses Abkommen markiert einen entscheidenden Schritt in der Umsetzung unserer Digitalagenda“, heißt es seitens des Ministeriums. Hinter dieser nüchternen Formulierung steckt nicht weniger als der Anspruch, das Königreich zu einem regionalen und kontinentalen Zentrum für KI-Innovation zu entwickeln.

Diese Ambition knüpft an die Leitlinien an, die König Mohammed VI. seit Jahren formuliert. In seiner Thronrede 2023 etwa mahnte er: „Die digitale Transformation ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, die Modernisierung unserer Verwaltung und die Zukunft unserer Jugend.“

Die Kooperation mit Mistral AI reicht weit über symbolische Gesten hinaus. Geplant ist der Aufbau lokaler Kompetenzen in Forschung und Ausbildung, der Wissenstransfer durch gemeinsame Projekte und die Förderung von Start-ups, die passgenaue KI-Lösungen für marokkanische Unternehmen entwickeln sollen. Im Fokus steht dabei immer auch die Verantwortung: Datenschutz, Transparenz und eine ethische, inklusive Nutzung von KI bilden das Fundament des Vorhabens.

Das Ministerium betont, dass diese Zusammenarbeit Ausdruck des Willens ist, die digitale Transformation zu beschleunigen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern. Auch hier folgt man den Worten des Königs, der wiederholt hervorgehoben hat: „Marokko muss die Chancen der vierten industriellen Revolution ergreifen, um seine Position als Brücke zwischen Europa und Afrika zu festigen und als Modell für ein offenes, innovatives und inklusives Entwicklungsmodell zu wirken.“

Die Botschaft ist klar: Marokko will nicht Zuschauer, sondern Mitgestalter der globalen digitalen Revolution sein. Indem es auf internationale Partnerschaften setzt und gleichzeitig sein eigenes Innovationsökosystem stärkt, positioniert sich das Königreich in einem Feld, das über die Zukunft ganzer Generationen entscheiden wird.

Oder, wie ein Beobachter bei der Zeremonie formulierte: „Wenn Marokko in die digitale Champions League aufsteigen will, ist dies einer der wichtigsten Anstöße.“