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Marokko rückt zusammen mit der Schnellbahnachse Nord Süd

Marokko macht beim Ausbau seines Hochgeschwindigkeitsnetzes einen spürbaren Schritt nach vorn. Für die neue Verbindung zwischen Kenitra und Marrakech, die das Rückgrat des künftigen Fernverkehrs bilden soll, treffen derzeit die ersten Chargen der benötigten Hochgeschwindigkeitsschienen im Land ein. Es handelt sich um mehrere Tausend Stück, deren Lieferung einen frühen, aber entscheidenden Meilenstein in der Vorbereitung der Strecke markiert.

 

Al Boraq, Foto: barlamane.comIm Kern geht es um den nächsten großen Ausbauschub des marokkanischen Schienennetzes. Nach der Inbetriebnahme der Linie Tanger-Casablanca richtet sich der Blick nun auf die Südachse. Die nationale Bahngesellschaft beginnt in der Region Casablanca mit den schweren Bauarbeiten: zusätzliche Gleise für unterschiedliche Verkehrsarten, modernisierte Leit- und Sicherungstechnik sowie neue Stationen, die die hochfrequentierten Bahnhöfe der Metropolzone entlasten sollen. Die neue Trasse wird weitgehend elektrifiziert und ist für Geschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern ausgelegt.

Der Hintergrund dieses Vorhabens reicht über die reine Infrastruktur hinaus. Marokko plant, seine wichtigsten Städte verlässlicher und deutlich schneller miteinander zu verbinden. Die Reisezeiten zwischen Tanger, Rabat, Casablanca und Marrakech sollen spürbar sinken, und auch Fès soll über eine angepasste Anbindung profitieren. Für ein Land, dessen Wirtschaftskraft sich auf mehrere regionale Zentren verteilt, gilt die bessere Vernetzung als Schlüssel, um Handel, Tourismus und berufliche Mobilität zu erleichtern.

Mit dem Fortschritt auf der Kenitra-Marrakech-Linie nimmt dieses Ziel nun konkrete Formen an. Je weiter die Arbeiten vorankommen, desto deutlicher zeigt sich: Das Land setzt auf ein Bahnnetz, das modernen Ansprüchen gerecht wird und langfristig ein neues Gleichgewicht zwischen seinen bedeutendsten Städten schaffen kann.