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Marokko-Italien: Stärkung der touristischen Partnerschaft

Im marokkanischen Küstenort Bouznika fand Anfang des Monats ein Treffen zwischen italienischen Reiseveranstaltern und marokkanischen Tourismusverantwortlichen statt. Im Rahmen einer von der marokkanischen Tourismusbehörde (ONMT) organisierten Konvention des Netzwerks Welcome Travel Group wurde der Grundstein für eine intensivierte Zusammenarbeit im Tourismussektor gelegt. Ziel ist es, das touristische Potenzial beider Mittelmeerländer noch stärker zu verknüpfen und gemeinsame Wachstumsstrategien zu entwickeln.

 

Marokko-Italien und ihre touristischen Partnerschaft, Foto: laverita.maAchraf Fayda, Generaldirektor des marokkanischen Fremdenverkehrsamts (ONMT), stellte in seiner Rede eine ambitionierte Vision vor. Marokko, das bereits 2024 mit 17,4 Millionen Besuchern die führende touristische Destination Afrikas war, setzt sich nun das Ziel, die Zahl italienischer Touristen zu vervierfachen. „Im vergangenen Jahr zählten wir weniger als eine Million Besucher aus Italien, von denen etwa die Hälfte marokkanische Staatsbürger mit Wohnsitz in Italien waren. Dieses ungenutzte Potenzial gilt es auszuschöpfen“, betonte Fayda.

Zur Unterstützung dieser Dynamik investiert die marokkanische Regierung massiv in den Tourismussektor: Über eine Milliarde Euro sollen in den kommenden zehn Jahren bereitgestellt werden - zusätzlich zu privaten Initiativen. Die Gastgeberstädte der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 erhalten darüber hinaus jeweils 500 Millionen Euro für ihre infrastrukturelle und touristische Aufwertung.

Royal Air Maroc richtet den Blick in die Zukunft

Ilham Kazzini, Vertriebsdirektorin der nationalen Fluggesellschaft Royal Air Maroc, präsentierte die Expansionspläne der Airline. Die Flotte soll bis 2030 von derzeit 60 auf 130 Maschinen anwachsen. Neue Direktverbindungen nach Italien sind bereits geplant: Ab September 2025 wird eine Strecke zwischen Marrakesch und Mailand bedient, während Verbindungen nach Rom und Bologna derzeit geprüft werden.

Ein kürzlich unterzeichneter Codeshare-Vertrag mit ITA Airways schafft zudem neue Perspektiven. „Diese strategische Partnerschaft versetzt uns in die Lage, die wachsende Nachfrage zwischen unseren beiden Ländern noch besser zu bedienen“, erklärte Kazzini.

Experten zeigen sich optimistisch

Der auf Tourismus spezialisierte Wirtschaftswissenschaftler Andrea Giuricin lobte die Widerstandsfähigkeit des marokkanischen Tourismussektors nach der Pandemie. „Marokko spielte eine Schlüsselrolle bei der schnellen Erholung des afrikanischen Tourismus und übertraf bereits 2023 das Niveau von 2019“, analysierte er.

Auch aus der Kreuzfahrtbranche gab es positive Impulse: Luigi Stefanelli von Costa Croisières stellte die neuesten Entwicklungen seines Unternehmens vor. „Wir haben unsere Ausflugsangebote neu konzipiert, um besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen und das Reiseerlebnis zu optimieren“, erklärte er.

Die Konvention verdeutlicht das gemeinsame Bestreben Marokkos und Italiens, ihre touristischen Beziehungen weiter auszubauen. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft 2030 gewinnt Marokko zunehmend an Bedeutung als beliebtes Reiseziel im Mittelmeerraum.