Marokko baut beeindruckendes Verteidigungsarsenal auf
Laut der Afrikanischen Militärorganisation (OMA) hat Marokko dank israelischer Drohnen in den letzten Jahren ein beeindruckendes Verteidigungsarsenal aufgebaut. Zwischen 2020 und 2023 erwarben afrikanische Länder insgesamt 663 militärische Drohnen.
Mindestens 31 Länder des Kontinents integrierten diese Technologien in ihre Arsenale, darunter insbesondere Nordafrikanische Staaten wie Ägypten, Marokko und Algerien, die ihre Verteidigungskapazitäten erheblich verstärkten.
Ägypten führt die Liste mit 267 Drohnen an, gefolgt von Marokko, das 223 Drohnen erwarb und damit zu den fünf führenden Drohnen-Nationen Afrikas zählt. Diese fünf Länder, zu denen auch Nigeria (177 Drohnen), Äthiopien (126 Drohnen) und Algerien (121 Drohnen) gehören, verfügen über 60% der Drohnen des Kontinents.
Kooperation mit Israel
Marokko soll mindestens 150 Drohnen von der israelischen Firma BlueBird Aero Systems gekauft haben, die 2021 im Rahmen eines militärischen Abkommens zwischen beiden Ländern vereinbart wurde. Diese Drohnen, darunter die Modelle WanderB und ThunderB, wurden speziell zur Stärkung der marokkanischen Luftverteidigungskapazitäten erworben. Sie dienen der Aufklärung, Überwachung, Luftverteidigung und Notfallunterstützung.
Die WanderB VTOL-Drohne ist für Langstrecken-Missionen ausgelegt, benötigt keine Start- oder Landebahn und ist dank ihres leisen Elektromotors besonders für diskrete militärische Operationen geeignet. Mit einer Flugzeit von 2,5 Stunden und einer Reichweite von bis zu 50 Kilometern kann sie Lasten von bis zu 1,5 Kilogramm, wie Tages- oder Nachtsichtkameras, tragen. Die ThunderB hingegen bietet eine Reichweite von 150 Kilometern und kann über 12 Stunden in der Luft bleiben, was sie ideal für Langstreckenaufklärung macht.
Globale Marktführer und marokkanische Ambitionen
China dominiert den afrikanischen Drohnenmarkt mit einem Anteil von 26% und Modellen wie Wing Loong I, Wing Loong II und CH-3 Rainbow, die für ihre günstigen Kosten bekannt sind. Die Türkei holt jedoch mit der beliebten Bayraktar TB2-Drohne, insbesondere in sicherheitsgefährdeten Ländern Afrikas, schnell auf.
Marokko verfolgt darüber hinaus ehrgeizige Pläne, seinen Verteidigungssektor selbst zu stärken. 2023 kündigte BlueBird Aero Systems den Bau einer Drohnenfabrik in Marokko an, während die marokkanische Firma Aerodrive Engineering Services (AES) ihren autonomen Drohnenprototyp Atlas Eastar I vorstellte. Dieses Modell, das für komplexe militärische Missionen entwickelt wurde, ist ein Meilenstein in Marokkos Strategie, sich als führender Drohnenproduzent Afrikas zu positionieren. AES plant die Produktion von jährlich 1.000 Drohnen, was das Potenzial hat, Marokkos Stellung auf dem internationalen Verteidigungsmarkt erheblich zu stärken.