Marokko als treibende Kraft in der afrikanischen Freihandelszone
Marokko spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (Zone de libre-échange continentale africaine, Zlecaf) und setzt verstärkt auf den Ausbau seiner Handelsbeziehungen innerhalb Afrikas. Dank erstklassiger Infrastrukturen, strategischer Wirtschaftsinitiativen und aktiver Teilnahme an hochrangigen Foren stärkt das Königreich seine Position als wirtschaftliches Drehkreuz des Kontinents.
Bei einer hochkarätigen Diskussionsrunde in Kapstadt hob Saloua Karkri Belkeziz, Vizepräsidentin der marokkanischen Exportvereinigung (ASMEX), die bedeutenden Fortschritte Marokkos bei der Implementierung der ZLECAf hervor. Die exzellenten Hafeninfrastrukturen sowie gezielte Maßnahmen zur Förderung des innerafrikanischen Handels ermöglichen es dem Land, eine führende Rolle in der wirtschaftlichen Integration Afrikas zu übernehmen.
Bereits im Januar 2024 veröffentlichte Marokko eine erste Liste von Produkten, die unter das Zollabbauprogramm der ZLECAf fallen. Derzeit nutzen rund fünfzig marokkanische Unternehmen dieses Handelsregime und profitieren von Ursprungszertifikaten, die den Export in andere afrikanische Staaten erleichtern. Dennoch betonte Karkri Belkeziz die Notwendigkeit, die Umsetzung der ZLECAf weiter zu beschleunigen, um die Exportmärkte zu diversifizieren und das wirtschaftliche Potenzial Afrikas, das auf zehn Milliarden Dirham geschätzt wird, optimal auszuschöpfen.
Logistische Vorzüge Marokkos
Ein zentraler Erfolgsfaktor Marokkos ist seine erstklassige Hafeninfrastruktur. Besonders hervorzuheben ist Tanger Med, der größte Hafen Afrikas und ein unverzichtbares Drehkreuz des globalen Seeverkehrs. Mit regelmäßigen Verbindungen zu über 180 Häfen weltweit, darunter 40 in Afrika, gewährleistet Tanger Med eine herausragende internationale Konnektivität.
Darüber hinaus wurde der strategisch gelegene Hafen Dakhla Atlantique vorgestellt, der als neue maritime Drehscheibe Afrikas am Atlantik fungieren wird. Diese fortschrittlichen Infrastrukturen unterstreichen Marokkos Rolle als zentrales Bindeglied für den intra-afrikanischen Handel.
Das ZLECAf-Forum – eine marokkanische Initiative
Als Teil des marokkanischen Umsetzungskomitees der ZLECAf organisierte die ASMEX im Oktober 2024 die erste Ausgabe des ZLECAf-Forums. Diese Veranstaltung versammelte den Generalsekretär der ZLECAf sowie 400 Wirtschaftsakteure, um die Chancen dieses panafrikanischen Marktes für Unternehmen sichtbar zu machen.
Die zweite Auflage des Forums ist für November 2025 in Marokko geplant und wird darauf abzielen, den Austausch zwischen Unternehmen zu intensivieren und die wirtschaftlichen Vorteile der ZLECAf weiter zu fördern.
Handelsmissionen zur Stärkung der afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen
In ihrer Funktion als Vorsitzende der Afrika-Kommission der ASMEX unterstrich Karkri Belkeziz die Bemühungen zur Förderung des innerafrikanischen Handels. In diesem Kontext wurden gezielte B2B-Missionen in Südafrika, der Elfenbeinküste und Kamerun durchgeführt, während weitere Delegationsreisen, unter anderem nach Ghana, in Planung sind. Ergänzend werden regelmäßig Webinare veranstaltet, die Unternehmen einen detaillierten Einblick in die jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der afrikanischen Partnerländer bieten.
Kernthemen in Kapstadt
Die Diskussionsrunde konzentrierte sich auf drei zentrale Aspekte der ZLECAf-Umsetzung: Finanzierung, Logistik und Handelsgesellschaften. Dieses Forum bot dem Privatsektor eine wertvolle Plattform, um Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erörtern und die Vorteile der Freihandelszone optimal zu nutzen.
Dank seiner modernen Infrastruktur, innovativen Handelsinitiativen und seiner entschlossenen Förderung des innerafrikanischen Handels hat sich Marokko als bedeutender Akteur bei der Umsetzung der ZLECAf etabliert. Projekte wie Tanger Med und Dakhla Atlantique stärken die Position des Landes als logistische und wirtschaftliche Drehscheibe des Kontinents.