Luftfahrt-Partnerschaft: Marokko-Provence Alpes-Côte d’Azur
Am Rande des Pariser Luftfahrtsalons wurde ein strategisches Abkommen zwischen vier Schlüsselakteuren der Luft- und Raumfahrtindustrie Marokkos und der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur unterzeichnet. Ziel ist es, die industriellen, technologischen und wirtschaftlichen Synergien auf beiden Seiten des Mittelmeers zu stärken.
Dies markiert einen neuen Wendepunkt in der industriellen Zusammenarbeit zwischen Marokko und Frankreich. Anlässlich der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Le Bourget haben vier maßgebliche Institutionen des Sektors, am 16. Juni, ein Rahmenabkommen formalisiert. Dieses Abkommen soll Innovation, Ausbildung und Internationalisierung in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Industrie 4.0 vorantreiben.
Das Abkommen wurde vom Groupement des Industries Marocaines Aéronautiques et Spatiales (GIMAS), der Wirtschaftsentwicklungsagentur der Region Sud risingSUD, dem französischen Kompetenzcluster SAFE und dem Aerospace Moroccan Cluster (AMC) unterzeichnet. Es basiert auf der Komplementarität der beiden Gebiete sowie ihrer geografischen und historischen Nähe.
Marokko stark vertreten auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Le Bourget
Eine beeindruckende Flugshow bildete den Auftakt der 55. Ausgabe der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Le Bourget, einer der weltweit bedeutendsten Messen des Sektors. Das Fachbesuchersegment läuft bis zum 19. Juni unter Beteiligung Marokkos, das durch eine starke Delegation von Offiziellen und Akteuren der Luft- und Raumfahrtbranche repräsentiert wird.
Dieses neue Abkommen zielt darauf ab, die industrielle Innovationsfähigkeit zu stärken, insbesondere durch die Konzentration auf zukunftsträchtige Bereiche wie Drohnen, eingebettete Systeme, Rotationsfahrzeuge und neue Technologien der Industrie der Zukunft, so die Unterzeichner in einer gemeinsamen Erklärung. Es fußt auf einer Logik der industriellen und technologischen Ko-Entwicklung und verfolgt folgende Ziele:
- Unternehmen bei ihrer Exportstrategie und Ansiedlung in beiden Regionen zu unterstützen.
- Den Austausch zwischen Industrie und akademischen Institutionen durch Treffen, Kooperationsprojekte und gemeinsame Schulungen zu erleichtern.
- Wirtschaftsdelegationen für Fachmessen und strategische Veranstaltungen sowohl in Marokko als auch in Frankreich zu organisieren.
Die vier Partner unterstreichen die Bedeutung dieser Allianz, um das Mittelmeer zu einem Zentrum industrieller Exzellenz zu entwickeln. „Durch die Bündelung unserer Kräfte schaffen wir beispiellose Möglichkeiten für Talente und Unternehmen an beiden Ufern“, bekräftigt Bernard Kleynhoff, Präsident von risingSUD. Für Adil Jalali, Präsident von GIMAS, ist diese Kooperation zudem „ein starkes Engagement für operative Exzellenz im Luft- und Raumfahrtsektor“.
Said Benahjoujou, Präsident des AMC, erinnert daran, dass diese Partnerschaft Teil einer gemeinsamen Ambition ist, ein dynamisches Ökosystem rund um Start-ups und Technologieprojekte zu etablieren. Benoît Hancart, Präsident des SAFE-Clusters, hebt seinerseits die euro-mediterrane Ausrichtung dieser Annäherung hervor, „im Dienste der technologischen Souveränität und der industriellen Innovation“.
Es ist hervorzuheben, dass Marokko sich mit seinen 146 vom GIMAS vereinigten Unternehmen des Luftfahrtsektors und 23.000 spezialisierten Arbeitsplätzen als strategischer Industriestandort in Afrika etabliert hat. Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur verfügt ihrerseits über ein dichtes Gefüge von 25.000 Arbeitsplätzen in der Luftfahrt und die Präsenz von Giganten wie Airbus Helicopters oder Thales Alenia Space. Sie positioniert sich als erste französische Region für afrikanische Investitionen im Jahr 2024.