Kultureller Tourismus als Wachstumsmotor. Alte Medinas im Fokus
Der kulturelle Tourismus spielt eine zentrale Rolle in Marokkos Tourismusstrategie. Mit einer beeindruckenden Kapazität von 69% der gesamten Unterkunftsmöglichkeiten und einem Anteil von 84% an internationalen Besuchern ist dieser Bereich ein wesentlicher Wachstumsmotor.
Die Tourismusministerin Fatim-Zahra Ammor betonte jüngst in einer Parlamentsdebatte die Bedeutung des Tourismus in den historischen Medinas und skizzierte die Maßnahmen, die in diesem Sektor ergriffen wurden.
Die historischen Medinas Marokkos sind nicht nur kulturelle Schätze, sondern auch bedeutende Touristenmagneten. In ihrer Rede vor der Abgeordnetenkammer erläuterte Ministerin Fatim-Zahra Ammor, dass der Tourismus in den alten Stadtzentren ein Schlüsselelement des kulturellen Tourismus darstellt. Dieser Bereich, der sich durch seine Einbindung in das nationale Kulturerbe auszeichnet, hat eine enorme Anziehungskraft sowohl auf internationale als auch auf einheimische Touristen.
Im Rahmen der Tourismusstrategie 2023-2026 wurde diesem Segment eine eigene thematische Sparte zugewiesen. Diese umfasst Querschnittsbereiche wie Kunsthandwerk, lokale Traditionen, Festivals, Moussems, regionale Küche und vieles andere. Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt und Authentizität Marokkos als touristisches Alleinstellungsmerkmal zu fördern.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist das Programm zur Rehabilitation und Aufwertung von acht historischen Medinas, darunter Marrakech, Essaouira, Fès, Meknès, Rabat, Salé, Tétouan und Tanger. Dieses Programm umfasst nicht nur die Sanierung der Infrastruktur, sondern auch die Verbesserung des Managements und der Animation, um die Attraktivität dieser Städte für Besucher aller Kategorien zu steigern.
Maßnahmen und Hintergründe:
Darüber hinaus betonte die Ministerin die Bemühungen, die touristische Vielfalt in weniger frequentierten Regionen zu fördern. In Ouarzazate wurde beispielsweise ein Programm zur Diversifizierung und Animation des touristischen Angebots entwickelt, das in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren umgesetzt wird. Ein weiteres innovatives Projekt ist die Transformation traditioneller Ksours - befestigter Lehmbauten - in authentische Hotels, die kulturelle Identität und moderne Tourismusstandards vereinen.
Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur touristischen Entwicklung bei, sondern auch zur nachhaltigen Bewahrung des kulturellen Erbes Marokkos. Mit ihrer Einbindung in lokale Gemeinschaften stärken sie zudem die soziale und wirtschaftliche Resilienz der Regionen.
Fazit
Die Fokussierung auf kulturellen Tourismus, insbesondere auf die alten Medinas, zeigt Marokkos strategische Vision, den Tourismus nicht nur als wirtschaftlichen Motor, sondern auch als Mittel zur Förderung und Bewahrung des kulturellen Erbes einzusetzen. Mit gezielten Programmen und einer langfristigen Strategie wird Marokko seine Stellung als führendes Reiseziel für kulturellen Tourismus weiter ausbauen.