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Integration klimatischer Herausforderungen ist eine Notwendigkeit

Chakib Benabdellah, Präsident des Nationalrates der ArchitektenkammerDie Einbindung klimatischer Fragestellungen in die städtebauliche und architektonische Gestaltung ist zu einem unumgänglichen Erfordernis avanciert, betonte Chakib Benabdellah, Präsident des Nationalen Rats der Architektenkammer (CNOA).

 

In seiner Ansprache zur Eröffnung des 39. Nationalen Architektentags, der unter dem Thema „Der Bürger im Angesicht des Klimawandels: Energie- und Wasserproblematiken“ stand, hob Herr Benabdellah die bedeutende Rolle hervor, die Architekten im Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels übernehmen müssen.

„Der Architekt ist weit mehr als ein Raumgestalter - er ist ein zentraler Akteur in der ökologischen Transformation und sollte sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein“, erklärte Benabdellah. Insbesondere in einer Zeit, in der Energie- und Wasserfragen im Zentrum der globalen Debatte stehen, müsse der Architekt einen aktiven Beitrag leisten. Er betonte, dass Architekten insbesondere durch die Gestaltung energieeffizienter Gebäude zur Energiewende beitragen können. Dabei sei es essenziell, erneuerbare Energien zu fördern, umweltfreundliche Baumaterialien - vorzugsweise lokale Produkte mit geringer Umweltbelastung - zu verwenden und passive Bauweisen wie optimale Ausrichtung und natürliche Belüftung zu integrieren. Weiterhin führte Herr Benabdellah aus, dass Architekten auch Systeme zur Regenwassernutzung sowie zur Wasseraufbereitung in ihre Entwürfe einfließen lassen sollten, um den Druck auf die Wasserressourcen zu verringern.

Abdelouahed El Ansari, Präsident des Regionalrats von Fès-Meknès, unterstrich seinerseits die Schlüsselrolle der Architekten bei der Gestaltung der zukünftigen urbanen Landschaft Marokkos. Durch innovative Konzepte und nachhaltige Stadtplanung trügen sie nicht nur zur Verbesserung des städtischen Raums bei, sondern auch zum Schutz der Umwelt. Angesichts ihrer zentralen Rolle seien Architekten heute in der Lage, maßgebliche Veränderungen herbeizuführen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. El Ansari verwies auf die Bedeutung ökologischer Lösungen, die insbesondere im Rahmen des Regionalen Entwicklungsplans (SRAT) der Region Fès-Meknès verfolgt werden.

Hicham Amrani Jouti, Präsident des Rats der Region Fès-Meknès, erinnerte an das historische Vermächtnis des Architektenberufs in Marokko. Er verwies auf die wegweisende Rede des verstorbenen Königs Hassan II., die am 14. Januar 1986 in Marrakesch gehalten wurde und die Rolle des Architekten als Brückenbauer zwischen Authentizität und Moderne betonte. „Die marokkanische Architektur schreitet heute unter der weisen Führung Seiner Majestät König Mohammed VI. auf ihrem Weg fort, nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und sowohl ökologischen als auch sozialen Herausforderungen zu begegnen“, fügte Amrani Jouti hinzu. Er betonte, dass die Stadt Fès als Gastgeberin dieser Veranstaltung weit mehr sei als eine historische Stätte - sie sei eine Quelle der Inspiration und ein Beispiel dafür, wie sich historische Städte erneuern und zu einer besseren Zukunft beitragen können. „Wir sind heute mehr denn je gefordert, umweltfreundliche und ressourcenschonende Städte und Gebäude zu entwerfen“, erklärte er.

Der Präsident des Verwaltungsrats der Al-Omrane-Gruppe, Badreddine El Ghazaoui, hob die Relevanz des gewählten Veranstaltungsthemas hervor, das den bürgerschaftlichen Beitrag der Architekten in den Vordergrund rücke. Er erinnerte an das große Engagement marokkanischer Architekten, die nach dem verheerenden Erdbeben in der Region Al-Haouz den Bürgern und Behörden Hilfe leisteten. El Ghazaoui ging zudem auf verschiedene Initiativen ein, die in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Architektenrat ins Leben gerufen wurden, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDG) zu erreichen, darunter die Ausarbeitung eines Leitfadens für die ländliche Raumplanung.

Dieses jährliche Treffen steht in diesem Jahr unter dem Zeichen der ökologischen Dringlichkeit. Es zielt darauf ab, die Rolle der Architekten in der Umstellung auf eine nachhaltige Entwicklung zu stärken und innovative Ansätze zur Bewältigung der