Handelsaustausch zwischen Marokko und Israel steigen stetig
Der Handelsaustausch zwischen Marokko und Israel erreichte im Jahr 2024 ein Volumen von 109,9 Millionen US-Dollar und verzeichnete damit einen Anstieg von 40% im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einer Analyse des „Abraham Accords Peace Institute“ hervor.
Laut dem Institut belief sich das Handelsvolumen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Jahr 2024 auf 3,24 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 10% entspricht. Der Handel mit Bahrain verzeichnete hingegen einen bemerkenswerten Zuwachs von 843% und erreichte 108,5 Millionen US-Dollar.
Seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 2020 haben Marokko und Israel mehrere Kooperationsabkommen in verschiedenen Bereichen unterzeichnet, darunter Landwirtschaft, Technologie und Verteidigung. Im Jahr 2023 fand in Rabat das Marokko-Israel Wirtschaftsforum statt, das Vertreter aus Wirtschaft und Industrie beider Länder zusammenführte.
Obwohl der bilaterale Handelsaustausch im Vergleich zu anderen israelischen Partnern in der Region noch in der Entwicklungsphase ist, spiegelt er eine stetige Vertiefung der Beziehungen zwischen Marokko und Israel wider - vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen im Nahen Osten.
Geschichtliche Hintergründe
Die Beziehungen zwischen Marokko und Israel haben eine lange und vielschichtige Geschichte. Marokko war historisch Heimat einer der größten und ältesten jüdischen Gemeinschaften der arabischen Welt. Nach der Staatsgründung Israels 1948 emigrierten viele marokkanische Juden dorthin, sodass heute über eine Million Israelis marokkanische Wurzeln haben. Diese enge kulturelle Verbindung hat auch nach der Auswanderung Bestand.
Diplomatische Kontakte zwischen beiden Ländern gab es bereits in den 1990er Jahren, insbesondere nach den Oslo-Abkommen. Nach der Zweiten Intifada im Jahr 2000 wurden diese Beziehungen jedoch eingefroren. Die vollständige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen erfolgte schließlich im Dezember 2020 im Rahmen der Abraham-Abkommen, die von den USA vermittelt wurden. Im Gegenzug erkannte die USA die marokkanische Souveränität über die Westsahara an.
Seitdem haben Marokko und Israel mehrere Kooperationsabkommen in Bereichen wie Wirtschaft, Verteidigung, Technologie, Landwirtschaft und Tourismus unterzeichnet. Die direkte Flugverbindung zwischen beiden Ländern hat den Austausch zusätzlich intensiviert. Trotz der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten entwickeln sich die bilateralen Beziehungen weiter und profitieren insbesondere von der jüdisch-marokkanischen Diaspora, die als kulturelle und wirtschaftliche Brücke zwischen beiden Staaten fungiert.