Großinvestitionen sichern Marokkos Rolle im grünen Wasserstoffsektor
Marokko unternimmt einen entscheidenden Schritt, um sich als globales Zentrum für grünen Wasserstoff zu etablieren. Mit einer Gesamtinvestition von 319 Milliarden Dirham wurden sechs Großprojekte in den südlichen Regionen des Landes auf den Weg gebracht.
Nationale und internationale Konsortien bündeln ihre Kräfte, um eine nachhaltige Industrie für Ammoniak, industrielle Kraftstoffe und grünen Stahl zu entwickeln. Die strategische Initiative unterstreicht Marokkos Ambitionen, eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende zu übernehmen.
Unter dem Vorsitz von Aziz Akhannouch trat das Steuerungskomitee der Initiative „Offre Maroc“ zusammen und wählte fünf nationale und internationale Investorenkonsortien für die Umsetzung der Großprojekte aus. Diese werden in den drei südlichen Regionen des Königreichs realisiert und sind Teil einer umfassenden Strategie zur Schaffung eines integrierten Ökosystems für die Produktion von Ammoniak, industriellen Kraftstoffen und grünem Stahl. Sie ergänzen die bereits eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen der im Oktober 2024 in Rabat unterzeichneten Abkommen zwischen Marokko und Frankreich. Diese Partnerschaften, an denen TotalEnergies und das marokkanische Phosphatunternehmen OCP beteiligt sind, zielen darauf ab, eine wettbewerbsfähige Wertschöpfungskette für erneuerbaren Wasserstoff aufzubauen.
Bedeutende internationale Konsortien engagiert
Die Auswahl der Projektträger erfolgte nach einer strengen methodischen Herangehensweise, die eine ausgewogene Partnerschaft und eine langfristige Perspektive gewährleistet. Zu den erfolgreichen Bewerbern gehört das Konsortium ORNX, bestehend aus dem US-amerikanischen Unternehmen Ortus, dem spanischen Konzern Acciona und dem deutschen Hersteller Nordex, das seine Investitionen auf die Ammoniakproduktion konzentrieren wird.
Ein weiteres Konsortium, bestehend aus dem emiratischen Energieunternehmen Taqa und dem spanischen Konzern Cepsa, plant den Ausbau von Infrastrukturen für die Produktion von Ammoniak und industriellen Kraftstoffen. Die marokkanische Firma Nareva, bereits aktiv im Bereich erneuerbarer Energien, wird ein Projekt zur kombinierten Herstellung von Ammoniak, industriellen Kraftstoffen und grünem Stahl umsetzen. Auch das saudi-arabische Unternehmen Acwa Power wird sich auf die Entwicklung von grünem Stahl konzentrieren. Zudem widmet sich ein chinesisches Konsortium aus UEG und China Three Gorges der Ammoniakproduktion.
Strategische Bereitstellung von Flächen
Um den optimalen Ausbau dieser Infrastrukturen zu gewährleisten, stellt der Staat den Investoren strategisch ausgewiesene Flächen zur Verfügung, deren Nutzung durch vertragliche Regelungen langfristig gesichert und nachhaltig gestaltet wird. Jedes Projekt kann eine maximale Fläche von 30.000 Hektar in Anspruch nehmen, um Produktionsstätten und zugehörige Anlagen zu errichten.
Die Auswahlphase für Investoren bleibt weiterhin offen, um erstklassige Kapitalgeber und Fachkompetenzen zu gewinnen und eine wettbewerbsfähige sowie nachhaltige Wasserstoffindustrie zu etablieren.