Großbritannien-Marokko: Importe boomen, Exporte schwächeln
Das Handelsvolumen zwischen dem Vereinigten Königreich und Marokko verzeichnete bis zum dritten Quartal 2024 einen Anstieg um 7,7% auf 3,8 Milliarden Pfund, angetrieben durch einen deutlichen Zuwachs der Importe, wie aus den neuesten Daten des britischen Ministeriums für Wirtschaft und Handel hervorgeht.
Während die britischen Exporte nach Marokko zurückgingen, führte der starke Anstieg der Importe aus dem Marokko zu einer Ausweitung des Handelsdefizits. Begünstigt durch die hohe Nachfrage nach marokkanischen Agrarprodukten, elektrischen Erzeugnissen und Automobilen, stiegen die britischen Importe im Vergleich zum Vorjahr um 15,8% auf 2,4 Milliarden Pfund. Besonders gefragt waren marokkanische Obst- und Gemüsesorten - die wichtigste Importkategorie des Vereinigten Königreichs aus Marokko -, deren Einfuhr um 21,6% auf 509,6 Millionen Pfund anstieg. Auch der Import verschiedener elektrischer Geräte sowie von Fahrzeugen verzeichnete zweistellige Wachstumsraten.
Gleichzeitig sanken die britischen Exporte nach Marokko um 4,1% auf 1,4 Milliarden Pfund. Die Ausfuhr von Waren verzeichnete einen Rückgang um 11,8%, wobei raffinierte Mineralöle, Metallerze und Automobile zu den am stärksten betroffenen Warengruppen zählten. Der Export von Dienstleistungen hingegen widersetzte sich diesem Trend und legte um 16,5% auf 459 Millionen Pfund zu, gestützt durch ein Wachstum im Transport- und Reiseverkehrssektor.
Trotz des steigenden Handelsvolumens bleibt der bilaterale Zufluss ausländischer Direktinvestitionen (FDI) begrenzt. Während keine Angaben zu britischen Investitionen in Marokko veröffentlicht wurden, beliefen sich marokkanische Direktinvestitionen im Vereinigten Königreich im Jahr 2023 auf lediglich 17 Millionen Pfund - ein Anstieg von 2,6% gegenüber dem Vorjahr.