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Gnawa-Musik, der marokkanische Blues, erobert Europa und Amerika

Ursprünglich aus geheimen Zeremonien versklavter Schwarzafrikaner in Marokko stammend, hat diese jahrhundertealte Musik eine neue Bedeutung als Symbol für Widerstand und Erbe gefunden.

 

Gnawa-Musik, der marokkanische Blues, erobert Europa und AmerikaDas jüngste Essaouira-Festival entlang der marokkanischen Atlantikküste lockte Hunderttausende von Musikliebhabern aus 16 Ländern an, präsentierend 480 Musiker und 50 Konzerte. Dieses Ereignis unterstreicht den globalen Einfluss und die wachsende Popularität dieser traditionellen Musik.

Im Mittelpunkt des Festivals stand Maalem Hamid El Kasri, ein moderner Gnawa-Superstar, der mit einer Playlist aus dem 11. Jahrhundert das Publikum begeisterte. Begleitet von Backgroundsängerinnen, gekleidet in kunstvolle Gewänder und Fransen wie seit Jahrhunderten, spielte El Kasri das Herzstück, das Gimbri - ein traditionelles Instrument aus Holz und Kamelhaut mit Ziegen-Darm-Bespannung. Die Menge sang im Einklang zu den arabischen Texten aus dem Mittelalter.

Die pulsierenden Rhythmen der Krakebs, Metallkastagnetten, erzeugten eine mitreißende Klangpyramide und trieben die Musik zu ihrem Höhepunkt. Dieses musikalische Erbe, aus dem Leid versklavter Schwarzafrikaner im Mittelalter entstanden, spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des amerikanischen Blues und hat Grenzen überschritten.

Amerikanische Persönlichkeiten wie der Schauspieler Bob Wisdom, ein leidenschaftlicher Gnawa-Superfan, verglichen die emotionale Tiefe der Gnawa-Musik mit dem Gefühl des Old-Time-Blues. Sie betonten die stilistischen Ähnlichkeiten mit Motown und die tiefen Kniebeugen, die selbst James Brown beeindruckt hätten.

Sulaiman Hakim, ein amerikanischer Perkussionist, hob hervor, dass Gnawa marokkanische Bands inspiriert habe, die heute den Rockstar-Status genießen. Diese Musiktradition ist zu einem Hauptbestandteil der marokkanischen Unterhaltung geworden, und das jährliche Festival in Essaouira bildet ihr Herzstück.

Marokko hat schon lange westliche Musiker fasziniert - von der Jazz-Legende Randy Weston in den 1960er Jahren bis hin zu Robert Plant von der ikonischen Rockband Led Zeppelin - und ihre Begeisterung für die Gnawa-Musik offenbart.