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Frauenrechte, eine traurige Bilanz

Die marokkanische Frau feiert ihren Nationalfeiertag jedes Jahr im Oktober. Im Vergleich zu den afrikanischen Bürgerinnen ist die Bilanz allerdings sehr sehr enttäuschend. In Marokko wird die Frau immer noch auf die Rolle der Gebärenden und Erziehenden reduziert, obwohl wir großartige Gesetze haben, die Gleichheit schaffen sollten.

 

Bei gleichem Abschluss, gleicher Erfahrung und gleicher Qualifikation sind die Gehaltsunterschiede immer noch recht groß. Frauen sind auch häufiger Opfer von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen. Der einzige positive Punkt für sie sind die Berufe im Gesundheitswesen und im Lehrerberuf, wo sie 56 % bzw. 51 % ausmachen.

Besser schaut es im Eheleben auch nicht aus. Sie leiden zu einem beachtlichen Prozentsatz unter großen Ungleichheiten, die oft schon bei der Hausarbeit beginnen, deren ungleiche Verteilung dazu führt, dass die Frauen eine doppelte Aufgabe übernehmen, was gleichbedeutend ist mit einem beklagenswerten Verhalten der angeblichen männlichen Überlegenheit. Schlimmer noch, viele Frauen sind immer noch Opfer häuslicher Gewalt.

Im politischen Bereich bleibt Marokko im afrikanischen Vergleich, auch wenn es eine bemerkenswerte Verbesserung bei der Vertretung von Frauen zu verzeichnen hat, das Schlusslicht. Nur 11% der Frauen sind in der Ratskammer und nur 20% sind unter den gewählten Vertretern des Landes.

Diese traurige Beobachtung, die durch enttäuschende Zahlen untermauert wird, führt dazu, dass man sich die Frage nach den wirklichen Gründen für diese ständige Abwertung der marokkanischen Frauen auf politischer Ebene stellt. Liegt es an den mangelnden Fähigkeiten und der fehlenden Spezialisierung der Politikerinnen im Vergleich zu den Männern?, an ihrem geringen Selbstwertgefühl? oder einfach an ihrem mangelnden Interesse an der Politik?

Was auch immer die Gründe sein mögen, die marokkanischen Frauen sind in der höchsten politischen Hierarchie nach wie vor stark unterrepräsentiert. Und auch in den Medien hat ihre Beteiligung an Zeitungen und audiovisuellen Medien kaum Fortschritte gezeigt.

Diese Unterrepräsentation der Frauen in allen wichtigen Bereichen des Gemeinwesens (Kultur, Kunst, Wirtschaft, Politik, soziale Aktivitäten, usw.) ist auch auf gesellschaftliche Traditionen zurückzuführen, die den Frauen weniger entgegenkommen, aber auch auf die spontane Ablehnung ihrer vollen Integration in nationale, regionale und kommunale Funktionen als gewählte Vertreterinnen des Volkes. Und selbst die politischen Parteien weigern sich, Frauen eine Chance zu geben, und nur sehr selten haben sie Zugang zu Ministerämtern oder diplomatischen Posten.

Kurz gesagt: die Emanzipation der Frau kommt extrem langsam voran. Diese Langsamkeit hat so starke Auswirkungen auf das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen des Landes, dass man sich fragen muss, wie viele Generationen noch vergehen müssen, bis die marokkanischen Frauen gehört, geschätzt und gewürdigt werden, wie ihre afrikanischen Kolleginnen, deren Bilanz im Vergleich zu anderen Frauen in der Welt sehr zufriedenstellend ist. [...

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