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Europa und Marokko bündeln Kräfte für nachhaltige Wasserbewirtschaftung

Ein ehrgeiziges Wasserprojekt in der Ebene von Fès-Meknès soll zeigen, wie Technologie, Daten und internationale Zusammenarbeit die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft bilden können. Unter der Leitung der BERD entsteht ein Modell, das Landwirtschaft und Ökologie in Einklang bringt.

 

Wasserbewirtschaftung. Foto mit Hilfe von Gemin erstelltDie Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (BERD), die Europäische Union und das marokkanische Ministerium für Landwirtschaft haben eine internationale Ausschreibung für die Umsetzung eines integrierten Systems zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen in der Ebene von Fès-Meknès (SGIRE-Fès-Meknès) eröffnet. Das Vorhaben ist Teil des Projekts zur Erhaltung der Einzugsgebiete von Saïss und Garet und verfolgt das Ziel, eine nachhaltige technische und institutionelle Governance der ober- und unterirdischen Wasserressourcen in dieser strategisch wichtigen Agrarregion im Zentrum des Landes aufzubauen.

Laut der veröffentlichten Mitteilung handelt es sich um ein offenes zweistufiges Ausschreibungsverfahren mit der Kennnummer ECEPP 40561907, das dem agroindustriellen Sektor zugeordnet ist und bis zum 24. November geöffnet bleibt. Das Projekt ist innerhalb der EBRD unter der Nummer 51223 registriert und trägt den Titel Saïss and Garet Water Conservation Project.

Die Finanzierung erfolgt durch ein von der EBRD verwaltetes Darlehen oder eine Subvention aus der Neighbourhood Investment Platform (NIP) der Europäischen Union. Im Ausschreibungstext heißt es: „Der Vertrag wird von der Europäischen Union über das NIP-Programm finanziert.“ Die Vergabe unterliegt den Richtlinien und Verfahren der Bank, die Transparenz und weltweiten Zugang garantieren: „Die Ausschreibungen stehen Unternehmen aller Länder offen, sofern in den Ausschreibungsunterlagen nichts anderes bestimmt ist.

Die EBRD betont, dass das Projekt SGIRE-Fès-Meknès darauf abzielt, „eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen zu erreichen, moderne Technologien zu integrieren und die Zusammenarbeit zwischen lokalen und nationalen Akteuren zu stärken, um eine rationelle und koordinierte Nutzung der Wasserreserven in der Ebene von Fès-Meknès sicherzustellen“.

Ein Projekt unter der Leitung der Sebou-Wasserbehörde

Mit der Durchführung des Programms wurde die Agence du Bassin Hydraulique du Sebou (ABHS) betraut - eine öffentliche Einrichtung, die für die Planung und Überwachung der Wasserressourcen in der Region verantwortlich ist. In der Bekanntmachung heißt es: „Das Vergabeverfahren wird über das elektronische Portal der EBRD (ECEPP) abgewickelt. Interessierte Teilnehmer können nach einer kurzen Registrierung auf die vollständige Dokumentation zugreifen.“

Das Projekt SGIRE-Fès-Meknès steht im Zeichen einer kohärenten Entwicklung des Sebou-Beckens und seiner Nebenflüsse, von deren Gleichgewicht das ökologische und landwirtschaftliche Gefüge der Region abhängt. Die Ebene, eine der fruchtbarsten des Landes, leidet seit mehreren Jahren unter einer besorgniserregenden Absenkung des Grundwasserspiegels - verschärft durch den steigenden Bewässerungsbedarf und den Klimawandel.

Das integrierte System soll der Region moderne Instrumente zur hydrologischen Analyse, Überwachung und Planung bereitstellen, gestützt auf die Erhebung und Nutzung zuverlässiger Daten. Vorrang haben der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, die Koordination zwischen öffentlichen und privaten Akteuren sowie die Verbreitung von Technologien, die an die lokalen Bedingungen angepasst sind.

Die EBRD unterstreicht, dass „das SGIRE auf eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zielt, die auf Zusammenarbeit zwischen lokalen und nationalen Akteuren basiert“. Das Programm soll den Behörden ein methodisches Rahmenwerk bieten, um Praktiken zu harmonisieren, die Übernutzung der Grundwasservorkommen zu verhindern und eine gerechte Verteilung der Ressourcen sicherzustellen.

Dieses institutionell bedeutsame Vorhaben steht exemplarisch für die Konvergenz marokkanischer und europäischer Strategien im Bereich der nachhaltigen Wasserbewirtschaftung. Es verdeutlicht die wachsende Rolle der EBRD bei der Unterstützung marokkanischer Institutionen und den Willen des Königreichs, landwirtschaftliche Entwicklung und ökologischen Schutz in Einklang zu bringen.