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Energie, Wasser und Ernährung als Pfeiler nachhaltiger Entwicklung

Im Zeichen globaler Herausforderungen und wachsender Abhängigkeit von nachhaltigen Ressourcen rückt die Verzahnung von Energie, Wasser und Ernährungssicherheit zunehmend ins Zentrum internationaler Debatten. Vor diesem Hintergrund fand diese Woche in Ouarzazate die 16. Ausgabe der Energie-Konferenz statt - eine richtungsweisende Plattform, die sich unter dem Leitthema „Energie: Strategische Säule der Wassersicherheit und nachhaltigen Entwicklung“ mit den Zukunftsfragen einer ressourcenschonenden Versorgung beschäftigte.

Erneuerbare Energien, Foto mit Hilfe von Gemini erstellt

Leila Benali, Ministerin fuer Energiewende und nachhaltige EntwicklungLeïla Benali, Marokkos Ministerin für Energiewende und nachhaltige Entwicklung, war eine der zentralen Stimmen der Konferenz, die unter dem Hohen Patronat Seiner Majestät König Mohammed VI. stand und vom Regierungschef Aziz Akhannouch eröffnet wurde. In ihrer Ansprache würdigte die Ministerin die Fortschritte des Königreichs auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft. Die marokkanische Energiewende, so Benali, sei seit über fünfzehn Jahren ein strategischer Leitfaden der nationalen Politik - getragen von einer kontinuierlichen königlichen Vision und verankert an der Schnittstelle von Klima-, Agrar- und geopolitischen Herausforderungen.

Besonders hob sie hervor, dass die Verflechtung von Wasser, Energie und Ernährungssicherheit heute eine unauflösliche Einheit bilde. Diese drei Pfeiler nachhaltiger Entwicklung könnten nicht länger isoliert gedacht oder gesteuert werden - ihre enge Verbindung verlange nach integrativen Lösungsansätzen und sektorübergreifender Politik.

Im Zeichen dieses ganzheitlichen Verständnisses stellte die Ministerin konkrete Fortschritte vor: So habe Marokko zwischen 2009 und 2024 das durchschnittliche jährliche Investitionsvolumen in sein nationales Stromübertragungsnetz verfünffacht und jenes in den Bereich der erneuerbaren Energien vervierfacht. Diese Anstrengungen, so Benali, seien Ausdruck eines klaren politischen Willens, die Energiewende zu beschleunigen und ein dekarbonisiertes, zukunftsfähiges Energiemodell zu etablieren.

Dabei spiele die internationale Zusammenarbeit eine Schlüsselrolle. Als Beispiel nannte sie die vertiefte Partnerschaft mit Frankreich, die nicht zuletzt durch die Anwesenheit von Gérard Mestrallet, Sondergesandter des französischen Präsidenten, unterstrichen wurde. In diesem Rahmen seien bedeutende Abkommen geschlossen worden - etwa zur Förderung von grünem Wasserstoff, zur Verstärkung grenzüberschreitender Stromverbindungen sowie zur Unterstützung industrieller Transformationsprozesse hin zu emissionsarmen Technologien.

16. Energie KonferenzZum Abschluss ihrer Rede kündigte die Ministerin ein Interessenbekundungsverfahren zur Entwicklung moderner Gasinfrastrukturen an - ein bedeutender Schritt zur Diversifizierung der Energieversorgung. Herzstück des Vorhabens ist der Bau eines ersten Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) im Hafen von Nador West Med. Von dort aus soll ein Pipeline-Netz entstehen, das die Anbindung an die Maghreb-Europa-Gaspipeline (GME) sicherstellt und gleichzeitig Kraftwerke des Nationalamtes für Elektrizität und Trinkwasser (ONEE) sowie bedeutende Industriezentren von Kénitra bis Mohammedia versorgt. Langfristig soll dieses Netzwerk auch mit zukünftigen atlantischen Terminals verbunden werden - insbesondere mit dem derzeit geplanten Terminal im Hafen von Dakhla im Rahmen des groß angelegten Projekts der Atlantischen Afrika-Gaspipeline.

Die Konferenz selbst wurde von der Föderation für Energie in Zusammenarbeit mit der marokkanischen Agentur für nachhaltige Energie (MASEN) und dem Institut für Forschung in Solarenergie und neuen Energien (IRESEN) organisiert. Sie brachte hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und internationalen Organisationen zusammen - vereint in ihrem Ziel, tragfähige Grundlagen für eine resiliente und souveräne Energie- und Wasserversorgung zu schaffen.