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Die Suche nach dem letzten Geparden der Sahara geht weiter

Zwölf Biologen unter der Leitung des spanischen Wissenschaftlers José María Gil Sánchez setzen ihre Bemühungen fort, die letzten Sahara-Geparde aufzuspüren. Diese Expedition erstreckt sich über mehr als 1000 Quadratkilometer und markiert die achte Forschungsmission des Teams. Die Suche nach den scheuen Tieren, deren helle Fellfarbe und weit auseinander liegende Flecken sie nahezu unsichtbar in der Wüstenlandschaft machen, gleicht der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

 

Die Suche nach dem letzten Geparden der Sahara geht weiter, Foto laverite.maDas Team, dessen Credo darin besteht, dass die Hoffnung das Leben lebenswert macht, ist entschlossen, die Existenz dieser faszinierenden Raubkatzen zu dokumentieren. Ob es sich dabei um eine reale Aussicht oder eine schier unmögliche Mission handelt, bleibt fraglich. Obwohl die Sahara-Geparde aufgrund ihrer Beliebtheit bei den Tuareg gefährdet sind, zeigen Daten der Weltnaturschutzunion (IUCN), dass es immer noch etwa 250 erwachsene Tiere in Nordostafrika gibt, insbesondere in Südmarokko, Ostalgerien und Nordmauretanien.

Im Jahr 2002 wurde das Interesse an der Art wiederbelebt, als ein Foto im Niger aufgenommen wurde. Seitdem hat das Team von José María Gil Sánchez, bestehend aus Biologen, die für die spanische Regierung arbeiten, unermüdlich große Gebiete in der Wüste durchstreift, um ein Exemplar zu finden. Obwohl es einige ermutigende Fotos aus Algerien gibt, bleibt die Suche in Marokko bisher erfolglos.

Eine Expedition, die vor 13 Jahren begann, konzentriert sich auf ein 20.000 Quadratkilometer großes Gebiet von Marokko, das sich vom Unterlauf des Flusses Draâ bis zum Aydar-Gebirge erstreckt. Die Forscher setzen umfangreiche Methoden ein, darunter das Aufstellen von Fotofallen in verschiedenen Gebieten und das Durchkämmen von 2.500 Akazienbäumen auf der Suche nach Gepardenkot. Die Herausforderung besteht darin, die letzten Vertreter dieser gefährdeten Art auf marokkanischem Boden zu finden und gleichzeitig mehr über ihre Population und Lebensweise zu erfahren.

Die spanischen Biologen arbeiten in eng zusammen mit den Universitäten Juan Carlos in Madrid und Mohamed V. in Rabat. Sie konnten überzeugende Hinweise finden, insbesondere auf die Existenz von mehr als tausend Cuvier-Gazellen. Diese Erkenntnis erfüllt das Forschungsteam mit Hoffnung, da Cuvier-Gazellen zu den bevorzugten Beutetieren der Sahara-Geparde gehören. Weitere potenzielle Beutetiere wie Dorcas-Gazellen, Schafe und Hasen wurden in der gesamten Region Marokkos gesichtet und haben sich in einem steilen Lebensraum niedergelassen, der das Einzelgängerleben der Geparden begünstigt.

Trotz zahlreicher Rückschläge hat das Forschungsteam nicht aufgegeben, insbesondere nach dem letzten Kongress der spanischen Gesellschaft für die Erhaltung und Erforschung von Säugetieren. Dort haben sie aufgrund der vor Ort gefundenen Hinweise und der Existenz idealer Beutetiere für Geparden die Annahme, dass mindestens 38 Geparden in dem untersuchten Gebiet leben. Dennoch entzieht sich die Raubkatze weiterhin ihrem Blick.

Ein weiteres Anzeichen für die wahrscheinliche Existenz der Raubkatze vor Ort ist die kürzliche Entdeckung von Überresten von Ziegen, die "frisch von Geparden getötet wurden", wie die spanischen Forscher behaupten. José María Gil Sánchez bleibt aufgrund der vielen Fehlschläge vorsichtig. Für ihn liegen die Beweise auf dem Tisch, „aber ohne Fotofallen oder genetische Beweise könne man nicht sicher sein“.

Die Suche ist jedoch keineswegs aufgegeben. Das wachsende Interesse der wissenschaftlichen Gemeinschaft an dieser stark gefährdeten Art verstärkt sich, insbesondere weil in Absprache mit den betroffenen Ländern Programme in der gesamten Region implementiert werden können. Diese sollen biologische Korridore und Schutzgürtel schaffen, um dieser seltenen Art eine letzte Chance zu geben, weiterhin durch die Trockengebiete Nordafrikas, die Berge Südmarokkos und die Ausläufer des Draâtals zu streifen.