Die anhaltende Dürre verschärft die Wasserkrise in Marokko
Die anhaltende Dürre setzt Marokkos Wasserreserven zunehmend unter Druck. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 sank die Füllungsrate der nationalen Staudämme auf 29%, gegenüber 30% im Vorjahr. Laut dem Ministerium für Ausrüstung und Wasser betrug das Wasservolumen in den nationalen Staudämmen 4,7 Milliarden Kubikmeter, im Vergleich zu 4,8 Milliarden Kubikmetern im Vorjahr.
Der stetige Rückgang der Wasserreserven wird hauptsächlich auf die Dürre und die steigenden Temperaturen zurückgeführt. Um die Auswirkungen der Dürre zu mildern, hat Marokko eine Reihe von Maßnahmen ergriffen: In den letzten Jahren wurden Subventionen für den Anbau wasserintensiver Pflanzen aufgehoben und mehrere Kampagnen zur Verringerung der Wasserverschwendung gestartet. Zudem hat das nordafrikanische Land den Bau von 20 Meerwasserentsalzungsanlagen initiiert, die bis 2030 in Betrieb genommen werden sollen.
Obwohl Marokko bereits in einer der wasserärmsten Regionen der Welt liegt, hat der Klimawandel die Situation weiter verschärft. Zwischen 1961 und 2017 sind die Niederschläge im Frühjahr um 43% und im Winter um 26% zurückgegangen. Experten warnen vor einem wachsenden Ungleichgewicht zwischen dem Wasserbedarf und den verfügbaren Ressourcen. Das marokkanische Institut für Politikanalyse (MIPA) prognostiziert bis 2050 ein jährliches Wasserdefizit von 4 bis 7 Milliarden Kubikmetern.
Marokko steht vor großen Herausforderungen, doch die eingeleiteten Maßnahmen könnten helfen, die Wasserkrise langfristig zu bewältigen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.