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Der Grüne Marsch: Ein Symbol für Frieden und nationale Einheit

In seine Ansprache betonte der König Marokkos die starke Verbundenheit des marokkanischen Volkes mit der Monarchie und ihre Loyalität zur Sahara. Zudem stellte eine klare Position zu regionalen Herausforderungen und internationalen Partnerschaften dar und würdigte die wichtige Rolle der marokkanischen Diaspora in diesem Bestreben.

Al Massira - Der gruene Marsch, Foto: Youssef Britel

König Mohammed VI hielt anlässlich des 49. Jahrestages des Grünen Marsches eine Rede, in der er das unerschütterliche Engagement des marokkanischen Volkes für die territoriale Einheit des Königreichs und die historische Verbundenheit mit der Monarchie hervorhob.

Der König betonte, dass der Grüne Marsch eine friedliche Bewegung war, die die Beziehung zwischen den Bewohnern der Sahara und ihrem Heimatland festigte. Diese historische Aktion unterstrich die Loyalität der saharischen Bevölkerung zur marokkanischen Nation und verdeutlichte den Wunsch nach einem vereinten Marokko.

Sicherheit und Stabilität in den Südprovinzen

In seiner Rede stellte König Mohammed VI die gestiegene Sicherheit und Stabilität in den südlichen Provinzen heraus und wies kritische Stimmen zurück, die auf veralteten Positionen beharren. Er kritisierte insbesondere jene, die rechtliche Angelegenheiten aus politischen Motiven instrumentalisieren, und bekräftigte, dass Marokko seine territorialen Ansprüche und Souveränität niemals durch internationale Partnerschaften oder rechtliche Verpflichtungen kompromittieren würde.

Appell für grundlegende Menschenrechte und kritische Position
zum Tindouf-Flüchtlingslager in Algerien

Der Monarch verurteilte Gegner eines Zensus der Flüchtlinge in den Tindouf-Lagern, die seiner Meinung nach fundamentale Rechte dieser Menschen ignorieren und die Flüchtlinge für internationale Hilfezwecke ausnutzen. Diese Menschen hätten ein Recht auf eine genaue Erfassung und angemessene Unterstützung, argumentierte der König.

Notwendigkeit klarer Positionierung

König Mohammed VI erinnerte daran, dass einige weiterhin auf ein Referendum zur Lösung des Sahara-Konflikts bestehen, obwohl die Vereinten Nationen es als nicht durchführbar bewertet haben. Er forderte die UN auf, endlich eine klare Verantwortung zu übernehmen und die Differenz zwischen der „realen, legitimen Welt - repräsentiert durch Marokko in seiner Sahara - und einer in der Vergangenheit verharrenden Welt“ zu verdeutlichen.

Der König thematisierte zudem die Ambitionen einiger Akteure, die Sahara-Frage als Vorwand zu nutzen, um Zugang zum Atlantik zu erlangen. Marokko habe im Interesse der Region ein Kooperationsangebot unterbreitet, um den Sahel-Staaten durch gemeinsame Anstrengungen Zugang zu den atlantischen Küsten zu ermöglichen.

Würdigung der marokkanischen Diaspora

Zum Abschluss seiner Rede lobte König Mohammed VI die marokkanische Diaspora für ihren Patriotismus und ihr Engagement zur Verteidigung der marokkanischen Souveränität sowie für ihre Beiträge zur Entwicklung des Königreichs. Die Auslands-Marokkaner seien ein wertvoller Teil der Nation und stünden treu an der Seite Marokkos.


Rede Seiner Majestät anlässlich des 49. Jahrestages der Grünen Marches

S.M. König Mohammed VI., Moulay Al Hassan, Moulay Rachid

Lobpreisung Gottes, Gebet und Heil auf dem Propheten, seiner Familie und seinen Gefährten.

Liebes Volk,

Es erfüllt uns mit großem Stolz, heute den 49. Jahrestag des Grünen Marsches zu begehen. Dieser friedliche und von der Bevölkerung getragene Marsch ermöglichte die Rückkehr der marokkanischen Sahara und festigte die Verbundenheit ihrer Bevölkerung mit dem Mutterland.

Seitdem bemüht sich Marokko erfolgreich, die offensichtliche Realität und unumstößliche Wahrheit zu verankern, basierend auf Recht, Legitimität und verantwortungsvollem Engagement. Dies zeigt sich in drei wesentlichen Punkten:

1. Die Menschen in der Sahara stehen fest zu ihrer marokkanischen Identität und den heiligen Symbolen der Nation, geprägt durch die jahrhundertealten Bande der Baïa [ein Treueakt, der die Nation zusammenhält].

2. Die Region der marokkanischen Sahara genießt eine Dynamik von Erneuerung und Entwicklung sowie Sicherheit und Stabilität.

3. Die internationale Anerkennung der Marokkanität der Sahara und die breite Unterstützung für die Autonomie-Initiative nehmen zu. Demgegenüber steht jedoch leider eine gegensätzliche Haltung, die an veralteten Mythen festhält und sich an überholte Ansichten klammert.

Einige dieser Stimmen fordern nach wie vor ein Referendum, obwohl die Vereinten Nationen diese Option als unpraktikabel aufgegeben hatten. Gleichzeitig lehnen dieselben Gruppen eine Volkszählung der Bevölkerung in den Tindouf-Lagern ab, wo diese Menschen unter erbärmlichen Bedingungen als Geiseln gehalten, gedemütigt und ihrer grundlegenden Rechte beraubt werden.

Andere Instrumentalisieren die Sahara-Frage in dem Bestreben, Zugang zum Atlantik zu erlangen. Diesen sagen wir: Wir sind nicht dagegen. Marokko hat in diesem Sinne eine internationale Initiative zur Unterstützung der Sahel-Staaten beim Zugang zum Atlantischen Ozean angestoßen, die auf Zusammenarbeit und Fortschritt für die gesamte Region abzielt.

Eine weitere Gruppe instrumentalisiert die Sahara-Frage als Ablenkung von ihren eigenen innenpolitischen Problemen, während andere die rechtlichen Aspekte des Themas zu engstirnigen politischen Zwecken manipulieren. Diesen Gruppen sagen wir klar: Marokkos Partnerschaften und seine rechtlichen Verpflichtungen werden niemals die nationale Einheit und territoriale Integrität des Landes beeinträchtigen.

Die Vereinten Nationen müssen jetzt Verantwortung übernehmen und den deutlichen Unterschied zwischen zwei Ansätzen hervorheben: Dem des realistischen und legitimen Marokko in seiner Sahara und dem einer veralteten Sichtweise, die den Realitäten und Entwicklungen der Welt nicht gerecht wird.

Liebes Volk,

S.M. König Mohammed VI.

Unsere territoriale Integrität erfordert ständige Wachsamkeit und Einsatz von uns allen. Wir möchten insbesondere den Patriotismus der im Ausland lebenden Marokkaner und ihr Engagement zur Verteidigung der nationalen Symbole sowie ihren Beitrag zur Entwicklung des Landes würdigen.

Um die Verbindung dieser Gemeinschaft mit dem Mutterland zu stärken, haben wir entschieden, die Verwaltung der Angelegenheiten der marokkanischen Diaspora neu zu gestalten. Die zuständigen Institutionen werden umstrukturiert, um Überschneidungen zu vermeiden und den neuen Bedürfnissen dieser Gemeinschaft gerecht zu werden.

Zu diesem Zweck haben wir die Regierung angewiesen, dieses institutionelle System um zwei zentrale Einrichtungen neu zu organisieren:

1. Der Rat für die marokkanische Gemeinschaft im Ausland (CCME) wird als unabhängige, verfassungsmäßige Institution fungieren, die Ideen entwickelt und die verschiedenen Gruppen dieser Gemeinschaft repräsentiert. In diesem Zusammenhang fordern wir die rasche Verabschiedung des neuen Gesetzes zum Rat, damit dieser bald tätig werden kann.

2. Die neu zu schaffende „Mohammed VI Stiftung für Auslandsmarokkaner“ wird das operative Organ der öffentlichen Politik in diesem Bereich sein. Diese neue Stiftung soll die derzeit auf viele Akteure verteilten Aufgaben bündeln und die nationale Strategie für Auslandsmarokkaner entwickeln und umsetzen.

Zusätzlich wird die Stiftung den „Nationalen Mechanismus zur Mobilisierung der Kompetenzen der Auslandsmarokkaner“ verwalten, dessen Gründung wir angeregt haben. Ziel ist es, marokkanische Fachkräfte im Ausland zu fördern und Initiativen und Projekte zu unterstützen.

Darüber hinaus erwarten wir, dass die Stiftung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien und Akteuren das sprachliche, kulturelle und religiöse Angebot für alle Generationen der Gemeinschaft ausbaut. Die Vereinfachung und Digitalisierung von Verwaltungs- und Justizprozessen für unsere Bürger im Ausland zählt ebenfalls zu den Herausforderungen, denen sich die Stiftung widmen muss.

Es liegt uns am Herzen, der Gemeinschaft im Ausland neue Investitionsmöglichkeiten in Marokko zu eröffnen. Es ist unvorstellbar, dass ihr Beitrag zum privaten nationalen Investitionsvolumen auf 10% beschränkt bleibt.

Liebes Volk,

Die Opferbereitschaft der Generation des Grünen Marsches mahnt uns zu größerem Einsatz, um die Errungenschaften in der Festigung der marokkanischen Sahara zu sichern und die Entwicklungsdynamik in unseren Südprovinzen voranzutreiben. In diesem Geiste muss sichergestellt werden, dass die Früchte des Fortschritts und der Entwicklung allen Bürgern des Landes zugutekommen - von Rif bis Sahara, von Oriental bis zum Atlantik, von den Bergregionen bis zu den Ebenen und Oasen.

Das Gedenken an den glorreichen Grünen Marsch gibt uns die Gelegenheit, das ewige Gelöbnis dieser Epoche in Treue zum Andenken seines Schöpfers, unserem verehrten Vater, König Hassan II. - möge Gott ihn in Seiner heiligen Gnade haben - sowie der tapferen Märtyrer der Nation zu erneuern.

Wassalamu alaikum warahmatullah wabarakatuh
Mögen Frieden und Allahs Barmherzigkeit und Segen mit Euch sein

YouTube-Video "Rede Seiner Majestät in arabischer Sprache"