Das neue Wahrzeichen Turins: ein Meilenstein für die islamische Gemeinschaft
In der norditalienischen Metropole Turin nimmt ein bedeutendes Bauvorhaben Gestalt an, das einen Meilenstein für die islamische Gemeinschaft der Stadt darstellt.
Im lebendigen Stadtteil Aurora, im Nordosten Turins, plant die Confederazione Islamica Italiana (CII) die Errichtung eines weitläufigen Komplexes, der eine Moschee, eine Bibliothek sowie eine Wohnstätte für Studierende umfassen soll. Das Gesamtbudget beläuft sich auf siebzehn Millionen Euro, wobei der marokkanische König Mohammed VI. Berichten zufolge bereits acht Millionen Euro zugesagt hat. Diese substanzielle finanzielle Unterstützung könnte es ermöglichen, den entscheidenden ersten Schritt in Richtung Baubeginn zu machen, der für das Jahr 2026 avisiert ist.
Nach einem langen institutionellen Reifeprozess markiert dieses Vorhaben die offizielle Anerkennung der ersten großstädtischen Moschee Turins. Damit wird den Gläubigen nicht nur ein Ort der spirituellen Andacht geschaffen, sondern zugleich ein kulturelles und gesellschaftliches Zentrum eröffnet. Während die letzten Finanzierungsetappen noch abzuwarten sind, bevor der Baubeginn erfolgen kann, steht die architektonische Planung bereits fest: Der Gebäudekomplex wird eine Moschee mit einer Fläche von fast 1.300 Quadratmetern umfassen, ergänzt durch multifunktionale Räume für Ausstellungen sowie eine Studierendenresidenz mit 80 Betten. Diese Wohnanlage soll in enger Zusammenarbeit mit lokalen akademischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen betrieben werden.
Hintergründe
Die Stadt Turin, Eigentümerin des Grundstücks, hat eine langfristige Konzession für die Nutzung des Areals gewährt. Bereits unter der ehemaligen Bürgermeisterin Chiara Appendino wurde eine Erbpacht von 99 Jahren vertraglich gesichert, bevor ihr Nachfolger Stefano Lo Russo im Jahr 2022 die städtebauliche Planung endgültig genehmigte. Ein bemerkenswertes Novum stellt die offizielle Klassifizierung des Bauwerks als „Zentrum des Kultes“ durch die Stadtverwaltung dar - eine Bezeichnung, die in dieser Form erstmals in Turin vergeben wurde. Dieses Projekt ist somit nicht nur ein bedeutendes Bauvorhaben, sondern auch ein Ausdruck der wachsenden institutionellen Anerkennung der islamischen Gemeinschaft in Italien.