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Canalink erweitert sein Tiefseekabelnetz bis Tarfaya in Marokko

Mit einer Rekordinvestition von fast 70 Millionen Euro positioniert sich Canalink als strategischer Knotenpunkt zwischen Europa, Afrika und dem Atlantik. Die neue Tiefseekabelverbindung nach Tarfaya stärkt Marokkos Einbindung in globale Datenströme und macht die Kanaren zum aufstrebenden Technologiezentrum mit klarer Forschungs- und Nachhaltigkeitsagenda.

 

Tiefseekabel Tenerifa Terfaya. Foto mit Hilfe von ChatGPT erstelltCanalink, ein öffentliches Unternehmen unter dem Inselrat von Teneriffa, kündigt eine Investitionsoffensive von knapp Millionen Euro an - der bislang umfangreichste Finanzrahmen des Unternehmens. Ziel ist es, die Kanaren als strategisches Drehkreuz der digitalen Übertragung zwischen Europa, Afrika und der atlantischen Welt zu etablieren. Herzstück dieser Ausrichtung ist der neue Tiefseekabelanschluss nach Tarfaya im Süden Marokkos, der im Rahmen des Projekts Tarfaya realisiert wird.

Die Verantwortlichen auf Teneriffa sprechen von einer „integralen Vision“, die den Archipel zu einem globalen Zentrum digitaler Innovation machen soll. Die neuen Investitionen sollen die Leistungsfähigkeit der Netze steigern, nachhaltige Forschung fördern und neue technologisch geprägte Berufsfelder schaffen. Gleichzeitig, so betonen sie, festige Tenerife seine Position als europäischer Technologiestandort und ziehe zunehmend Kapital in Sektoren mit hoher Wertschöpfung an.

Die Unternehmensführung von Canalink hebt hervor, dass die erweiterten Glasfaserverbindungen den digitalen Ausbau der Kanaren wesentlich stärken. Eine verbesserte internationale Anbindung begünstige sowohl wissenschaftliche Projekte als auch neue berufliche Perspektiven für junge Talente und Fachkräfte im Archipel.

Zusätzlich wurden 4,8 Millionen Euro bereitgestellt, um das Unterwasserkabelnetz um einen weiteren Abschnitt bis in den Süden Fuerteventuras zu verlängern. Damit bekennen sich die Behörden zu einer ausgewogenen digitalen Entwicklung aller Regionen sowie zur Stärkung ultraperipherer Gebiete. Der Ausbau soll bestehende Ungleichgewichte zwischen den Inseln verringern.

Die lokalen Institutionen unterstreichen, dass Investitionen in Technologie, Netzinfrastruktur und nachhaltige Forschung entscheidend seien, um Teneriffa zu den am besten vernetzten Regionen Europas zu zählen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen langfristig zu steigern.

Der Generaldirektor von Canalink, Rubén Molowny, betont, dass die Verbindung zwischen Teneriffa, dem gesamten Archipel und den Kontinenten weiter verbessert werden müsse. Die aktuellen Investitionen stellten nicht nur eine Modernisierung kritischer Infrastrukturen dar, sondern schafften auch ein attraktives Umfeld für technologische Unternehmen und Innovationsprojekte.

Infrastruktur und Unterseekabel - Überblick über die Projekte

Die aktuellen Vorhaben umfassen mehrere Tiefsee- und Landabschnitte. Die Behörden Teneriffas verweisen auf eine strategische Kooperation mit dem mauretanischen Betreiber Mattel. Sie erwarten davon eine stärkere Präsenz Canalinks in Westafrika sowie einen besseren Zugang zu digitalen Diensten in der Region.

Zentrale Projekte im Überblick:

  • Projekt Tarfaya (Marokko)
    Budget: 12 Millionen Euro, davon 7 Millionen aus EU-Mitteln. Ziel ist die Verlängerung des Base-4-Kabels bis in den Süden Marokkos, nach Tarfaya. Das Projekt stärkt Marokkos Integration in transozeanische Netze und unterstreicht die Rolle der Kanaren als Brücke zu Nordafrika.

  • Projekt Atlas
    Forschungs- und Innovationsprojekt (I+D+i), das Unterseekabel zur Beobachtung der Meeresbiodiversität in Zusammenarbeit mit der Meeresplattform der Kanaren (Plocan) nutzt. Es verbindet wissenschaftliche Forschung mit dem Schutz mariner Lebensräume.

  • Projekt Ring
    Gesamtbudget: 35 Millionen Euro, davon 23 Millionen EU-Mittel: Aufbau eines redundanten Netzwerks zwischen Fuerteventura und Lanzarote, um Sicherheit, Stabilität und Wettbewerb in einem traditionell monopolgeprägten Markt zu erhöhen.

  • Projekt Hierro
    Finanzierung: 13 Millionen Euro durch die Europäische Kommission.
    Ziel: Reduzierung der digitalen Isolation von El Hierro durch ein alternatives Unterseekabel und Stärkung der Konnektivität in abgelegenen Regionen.

Institutionelle Ausrichtung und wissenschaftliche Mission

Canalink betont, dass seine Strategie weit über den reinen technischen Ausbau hinausgeht. Die Ausrichtung umfasst Hochschulforschung, Umweltstudien und die Förderung einer ökologisch ausgewogenen digitalen Ökonomie. Dadurch entstehen neue Verbindungen zu internationalen Forschungsnetzwerken und Impulse für eine grüne und digitale Wirtschaft.

Das Unternehmen beschreibt seine Mission als Verwaltung und Ausbau moderner Glasfaser- und Tiefseekabelinfrastrukturen, um die internationale Präsenz der Kanaren zu stärken. Canalink versteht sich als Akteur, der auf maritime Technologien spezialisiert ist und stabile globale Konnektivität gewährleistet - als Grundlage für eine zukunftsfähige, innovationsorientierte Wirtschaftsstruktur.