Atlantische Dialoge: Experten fordern eine neue Vision für den Atlantik
Teilnehmer eines Panels mit dem Titel „Jenseits der Fragmentierung: Aufbau atlantischer Interessensgemeinschaften“ haben am Freitag in Rabat eine neue Vision für den Atlantik gefordert, die auf verstärkter Zusammenarbeit und Innovation basiert.
Das Panel fand im Rahmen der 13. jährlichen internationalen Konferenz des Policy Center for the New South (PCNS) „The Atlantic Dialogues“ statt. Die Diskussionsteilnehmer betonten die Notwendigkeit, eine geeinte atlantische Gemeinschaft aufzubauen, die bestehende Fragmentierungen überwindet. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung einer stärkeren sektorübergreifenden Zusammenarbeit sowie die zentrale Rolle der Jugend bei der Gestaltung dieser Dynamik.
Stephanie Miley, leitende Beraterin der Partnerschaft für Atlantische Zusammenarbeit im US-Außenministerium, betonte in ihrem Beitrag die Wichtigkeit, die Zusammenarbeit zwischen dem privaten Sektor und Nichtregierungsorganisationen zu stärken. Zudem sei es entscheidend, mehr Ressourcen und technologische Mittel zu mobilisieren. Aktuelle Herausforderungen müssten durch gemeinsame Antworten und kollektive Lösungen angegangen werden, so Miley. Dies sei der einzige Weg, um wesentliche Fortschritte in der atlantischen Zusammenarbeit zu erzielen.
Die Jugend zeige dabei ein wachsendes Interesse an grenz- und kulturübergreifender Kooperation, fügte sie hinzu, was ihre klare Bereitschaft zur Zusammenarbeit unterstreiche.
Sergio Alcocer, Präsident des Mexikanischen Rates für internationale Beziehungen, hob hervor, dass der Rat Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringe, um ihre Kompetenzen zu bündeln und globale Herausforderungen anzugehen. Er plädierte für eine wissenschaftsbasierte und kooperative Herangehensweise und warnte davor, sich durch identitäre Spaltungen vom Ziel innovativer Lösungen ablenken zu lassen.
Mamphela Ramphele, Mitglied von „The Planetary Guardians“, forderte, Hindernisse zu überwinden, die den Aufbau gemeinsamer Interessen im atlantischen Raum behindern. Sie verwies auf inspirierende Modelle wie das Marokkos, das durch visionäres Handeln beeindruckende Fortschritte erzielen konnte.
In Krisenzeiten sei es unerlässlich, zu den Wurzeln zurückzukehren, so Ramphele. Sie erinnerte an eine afrikanische Tradition, die lehrt, dass man in Momenten des Verlusts zur Gemeinschaft und zur eigenen Quelle zurückfinden müsse, um Kraft zu schöpfen.
Die Ausgabe 2024 der Atlantic Dialogues befasst sich mit einer Vielzahl wirtschaftlicher und geopolitischer Themen. Die Konferenz reflektiert die Entwicklungen eines erweiterten und stärker integrierten Atlantikraums durch Panels, Diskussionsrunden und andere kollaborative Formate. Kernthemen sind unter anderem kulturelle Diplomatie, regionale Sicherheitsparadigmen, intelligente Infrastruktur, die Regulierung von Künstlicher Intelligenz und weitere globale Herausforderungen.