Afrika-Atlantik-Gaspipeline: Eine strategische Energieverbindung
Die Afrika-Atlantik-Gaspipeline ist eines der ambitioniertesten Infrastrukturprojekte des afrikanischen Kontinents. Mit einer Länge von über 6.000 Kilometern soll sie Westafrika mit Erdgas versorgen und gleichzeitig die Energievernetzung zwischen Afrika und Europa stärken.
Während einer Veranstaltung des Atlantic Council in Washington hob Amina Benkhadra, Generaldirektorin des marokkanischen Amtes für Kohlenwasserstoffe und Bergbau (ONHYM), die strategische Bedeutung des Projekts sowie dessen wirtschaftliche und soziale Vorteile hervor. Das Vorhaben befindet sich derzeit in einer entscheidenden Investitionsphase. Neben der Energieversorgung soll es die industrielle Entwicklung vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents stärken. Eine schrittweise Inbetriebnahme ist ab 2029 geplant.
Versorgung von Westafrika und Europa mit Erdgas
Die Pipeline soll rund 400 Millionen Menschen in Westafrika mit Erdgas versorgen, gleichzeitig die Energievernetzung zwischen Afrika und Europa ausbauen und Marokkos Position als regionales Energiezentrum festigen. Darüber hinaus soll das Projekt nicht nur die Energieversorgung sichern, sondern auch als Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der durchquerten Länder dienen. Der verbesserte Zugang zu Energie könnte neue Produktionsstandorte ermöglichen und lokale Wirtschaftsräume beleben - insbesondere in Regionen, in denen die Elektrifizierungsrate teils unter 40% liegt.
Zusätzlich wird eine stabile Energieversorgung als entscheidender Faktor für die Erschließung und Verarbeitung afrikanischer Rohstoffe betrachtet. Dies könnte die industrielle Wettbewerbsfähigkeit stärken und die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Kontinents fördern.
Internationale Kooperation als Erfolgsfaktor
Internationale Partner, darunter US-amerikanische Unternehmen und Finanzinstitute, spielen eine Schlüsselrolle bei der wirtschaftlichen und technischen Umsetzung des Projekts. Eine enge Zusammenarbeit mit Investoren und Geldgebern ist essenziell, um eine termingerechte Realisierung zu gewährleisten.
Marokkos Botschafter in Washington, Youssef Amrani, betonte die geopolitische Bedeutung des Projekts. Er verwies auf dessen Relevanz im Rahmen der von König Mohammed VI. initiierten Atlantik-Initiative, die Afrikas wirtschaftliche Integration und den Ausbau seiner Energieinfrastruktur vorantreibt. Amrani plädierte für eine verstärkte internationale Unterstützung, insbesondere durch finanzielle Mittel und technische Expertise. Das wachsende Interesse internationaler Partner unterstreicht die strategische Relevanz der Afrika-Atlantik-Gaspipeline für die globale Energieversorgung.
Die vom Atlantic Council organisierte Veranstaltung verdeutlichte die zentrale Bedeutung des Projekts für die zukünftige Energieversorgung Afrikas und seine Rolle als essenzieller Bestandteil der internationalen Energiekooperation.