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Prof. Dr. Faouzi Skali

Faouzi Skali, geboren 1953 in Fes, promovierte in Anthropologie, Ethnologie und Religionswissenschaften. Er ist Universitätsprofessor, Schriftsteller und Spezialist für Sufismus. Als Mitglied der vom Präsidenten der Europäischen Kommission ernannten Gruppe der Weisen trägt er zur Reflexion über den "Dialog zwischen Völkern und Kulturen im euro-mediterranen Raum".

 

Foto: Prof. Dr. Faouzi SkaliFaouzi Skali ist ein Sufi und versteckt es nicht. Sein Engagement in einer Tariqa (mystischen Richtung oder Bruderschaft) reicht bis ins Jahr 1977 zurück. Damals war er 24 Jahre alt und hatte keinerlei Neigung zur Spiritualität. Der Student, der 1973 in Paris ankam, hatte sich entschieden, Mathematik zu studieren.

Er dachte, er sei weit entfernt von religiösen Fragen. Doch dann begann er, über den Sinn der Welt im Allgemeinen und besonders über den der heiligen Traditionen nachzudenken. Er gab die Mathematik auf, um eine Anthropologie-Doktorarbeit anzugehen.

Er, der dachte, der Sufismus habe seine Heimat ausschließlich im Orient, erkennt, dass die muslimische Mystik im Maghreb und in seinem Land verwurzelt ist. Noch beeindruckender, in seiner eigenen Familie. Die Skalis haben sogar ihrer Tariqa den Namen Sqaliyya gegeben. Faouzi erinnert sich daran, wie er als Kind gerne seinen beiden Großeltern zusah, die Theologen von Al Karaouiyyine waren.

Zurück in Marokko mit seiner französischen Frau und seinen drei Kindern ist Skali entschlossen, einen mystischen Weg zu beschreiten. Es wird nicht der Weg seiner Eltern sein, sondern der Qadriyya, einer Tariqa, die er durch Scheich Hamza annimmt - genau jener, den er im Traum gesehen hatte und den er bis ins Detail wiedererkennt. In dem kleinen Dorf Madagh verbringt er sieben Tage lang in der Zawiya seines Meisters. Ein Satz aus ihrem Treffen wird ihn sein Leben lang begleiten: "Du wirst deine Seele zu ihrer Ursprungsquelle zurückführen. Also mache dich bereit!" prophezeit Hamza.

Als Faouzi seine Familie wiedertrifft, befürchtet sie, dass ein fanatischer und dogmatischer Bartträger zurückgekehrt ist. Stattdessen entdeckt sie einen Sohn, der nur eine Absicht hat: "an sich selbst arbeiten, um besser auf die Gesellschaft einwirken zu können"; ein Leitspruch: "Die beste Sache, die man für die Menschen tun kann, ist, so wenig wie möglich Verleumdungen zu verbreiten".

 

Faouzi Skali ist Gründer und Direktor des internationalen Symposiums „Eine Seele für die Globalisierung“ seit 2001. Er ist Initiator und Präsident des Fes-Festivals der Sufi-Kultur und Mitbegründer des Festivals der sakralen Weltmusik, Fes (1994),  das er bis zu seiner zwanzigsten Ausgabe im Juni 2014 leitete.

Von der UNO wurde er für das Jahr 2001 unter sieben Weltpersönlichkeiten ernannt, die maßgeblich zum Dialog der Zivilisationen beigetragen haben. Er ist Autor von fünfzehn in mehrere Sprachen übersetzten Werke.

Auf Vorschlag des Außenministers Laurent Fabius wurde er 2014 im französischen Senat zum Ritter im Orden der Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d'Honneur) geschlagen.

Er ist Autor von fünfzehn Büchern, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter: Der Soufi-Weg (Albin Michel, 1993), Spuren des Lichts (Albin Michel, 1993), Jesus in der Sufi-Tradition (Albin Michel, 2013), etc.

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